Erzbergwerke, Erzgruben und Hüttenbetrieb. 475 Bismarckhütte bei Schwientochlowitz O.-S. Gegründet: Am 23. Sept. 1872. Letztes Statut v. 16. Nov. 1891. Zweck: Betrieb der 1874/75 vollendeten Bismarckhütte bei Schwientochlowitz, mit folgenden Anlagen: Puddelwerk mit 16 Puddelöfen, zwei Dampfhämmern u. Rohrschienenwalzwerk; Grobeisen-, Feineisen- u. Schnellstrecke mit 6 zugehörigen Schweissöfen; vier Blechwalz- strecken mit 20 Walzgerüsten, 3 Dampfmaschinen, nebst Glüherei und Beizerei; Siemens- Martin-Werk mit 2 ÖOfen; Dolomitbrennerei mit 2 Mühlen; grosses Blockwalzwerk mit 3 Trio- Gerüsten, einem Rollgang, einer Blockschere, zwei Rollofen und einer grossen Dampfmaschine; Stanzwerk für Appretur von Oberbaumaterial; Kaltwalzerei zur Herstellung von Bandstahl und Verpackungsbandeisen; Tiegelgussstahlwerk; elektrische Beleuchtung-Anlage; sämt- liche Betriebe umfassendes Hauptbahn-Geleise mit 3 Bahn-Centesimalwagen; Kesselanlage, bestehend aus 15 direkt gefeuerten und 22 Dampfkesseln, welche von den abziehenden Gasen der Puddelwerke und Schweissöfen geheizt werden; zwei Magazinen, Schmiede, Schlosser- werkstatt und Dreherei; 16 zweistöckigen Arbeiter-Wohnhäusern, dreistöckigem Direktions-, Verwaltungs- und Beamtenwohnhaus, zweistöckigem Direktionswohnhaus und 4 zweistöckigen Beamten-Wohnhäusern. Das Terrain umfasst cira 16 ha, wovon circa 10,5 bebaut sind. Kapital: M. 4 000 000 in 3 000 Aktien à M. 600 und 2 200 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: August-November. 3 Stimmrecht: Je M. 3 000 – 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zur Reserve, die vertragsm. Tantimen an Vorstand u. Beamte. 10 % an Aufsichtsrat; Rest Dividende, bezw. zur Vers. d. Gen.-Vers. Bilanz am 33. Juni 1896, Auszug: Aktiva: Grundstücke M. 131 853. Etablissement M. 2 757 427. Wohngebäude M. 430 862, Inventar M. 239 287, Materialion M. 370 005, halbfertige und fertige Produkte M. 472 967, We $ kstattbestände M. 2 028, Debitoren M. 743 986, Wechsel M. 368 983, Kassa M. 72 123, kl. P. M. 690, Kautions-Effekten M. 82 000, Depositen 124 051, Avale M. 36 310, Versicherung M. 1 010. Sa. M. 5 833 589. Passiva: Aktien-Kapital M. 4 000 000, Reservefonds I M. 848 119, Reservefonds II M. 200 000, Kautionen M. 82 000, Kautions-Accepte M. 36 310, Kreditoren W. 193 412, Dividenden M. 360 000, Alte Dividende M. 576, Tantieme M. 100 514, Vortrag M. 12 656. Sa. M. 5 833 589. Reservefonds: A. M. 848 120; Specialreservefonds M. 200 000. Kursstand 1885/86–1895/96: 108, 125, 176, 221, 172,50, 123, 128, 25, 152, 155,75, 182,50, 223 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1885/86–1895/96: 6, 6, 10, 14, 18, 8, 8, 8, 8, 9, 15 %. Coup.-Verj. 4 J. u. F. Direktion: Wilh. Kollmann, E. Marx. Aufsichtsrat: Vors. S. Born, Berlin; Stellv. E. Sachs, Breslau. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin W: Born & Busse. Harzer Werke zu Rübeland und Zorge in Blankenburg a. H. Gegründet: Am 1. Oktober 1870. Letztes Statut vom 20. Oktober 1891. Zweck: Übernahme der braunschweigischen Berg- und Hüttenwerke am Harz: 4 Holzkohlen- Hochöfen nebst Eisengiessereien, Maschinenfabrik und Kesselschmiede, sowie Anstalten zur Holzverkohlung und Holzessig-Gewinnung und Verarbeitung zu Rübeland und Zorge; Eisenstein-Gerechtsame in der Grafschaft Hohnstein und Eisensteingruben bei Zorge und RHübeland. Im Jahre 1872 erwarb die Gesellschaft die Eisenstein-Gerechtsame im Hütten- röder Revier bei Blankenburg und etablierte behufs Verhüttung der Erze zu Giessereieisen in Blankenburg 2 Kokes-Hochöfen. 1887/88 wurden bei Rübeland 5 Dietzschsche Patent- Doppelöfen und 1892/93 in Rübeland eine Vernickelungsanstalt und in Zorge eine Theer- ölanstalt angelegt. Die Gesellschaft hat ferner die bekannte Baumannshöhle und die neu- entdeckte Hermannshöhle gepachtet und mit elektrischem Licht versehen. Die Verkohlungs- nanstalt und der Hochofen in Zorge sind 1894 eingestellt worden, ebenso auch das Hochofen- werk in Blankenburg. 1895 wurde ein Eckardscher Kalk-Ringofen angelegt. Kapital: M. 2 137 500 in 1125 Stammaktien Lit A. und 6000 Prioritäts- Stammaktien Lit B. à M. 300. Letztere berechtigen zu 4 % Vorzugsdividende ohne Nachzahlung und Voreinlösung im Falle einer Liquidation der Gesellschaft. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im November. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mindestens 10 % zur Reserve und 5 % Tantiemen; sodann 4 % an die Priori- täts-Stammaktien und bis 4 % an die Stammaktien, Rest z. Verf. d. Gen.-Vers. Reservefonds: M. 25 057, Specialreservefonds M. 325 000. Nursstand Ende 1886–1895: Neue Aktien Lit A. 29, 32,75, 19, 20,25, 42,50, 69,75, 68,75, 41,75, 0, 35 %. do. Lit. B.: 0, 6, 50, 5, 25, 7, 60, 17,50, 28, 29, 18,50, 5, 7 %. Konv. Aktien Lit. A. 3 u. B 1892/95: Lit. A.: 33, 26, 25, 29, 36, 25 %. Lit. B.: 1892/95: –, 7, 6, 25, 9 %. Widenden 1886–1890: Aktien Lit. A.: 0, 0,0, 0, 1½ %. Lit. B.: 0, 0, 0, 0, 0 . Konv. Aktien A. 1892/95: % „ 9 %. do. B 1891/937 9, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. Fälligkeit