186 Hypotheken- und Kommunal-Banken. Kasserat Wilh. Biessmann, Komm.-Rat Dr. jur. Gust. Strupp in Meiningen; Arthur Andreae, Louis Graubner, Carl Klotz. Wilh. Seefrid, Aug. Siebert, Gust. Stilgebauer in Frankfurt a. M. ; Geh. Komm.-Rat u. Gen.-Konsul A. v. Pflaum in Stuttgart. Prokuristen: Bernh. Hessner, Hugo Tenner. Firmenzeichnung: Zwei Direktoren oder ein Direktor und ein Prokurist. Zahlstellen: Die Coupons der Pfandbriefe und die verlosten Pfandbriefe sind ausser an den eigenen Kassen bei sämtlichen Pfandbrief-Verkaufsstellen zahlbar. Die Dividendenscheine werden bezahlt in Meiningen: Eigene Kasse und Filiale der Mitteldeutschen Creditbank; in Berlin: Eigene Filiale und Mitteldeutsche Creditbank; in Frankfurt a. M.: Mitteldeutsche Creditbank; in Leipzig: Becker & Co.; in Hamburg: M. M. Warburg & Co.; in Magdeburg: Ziegler & Koch; in Nürnberg und München: Bloch & Co.; in Köln: Kölnische Wechsler- u. Commissionsbank; in Hannover: Ephraim Meyer & Sohn und Alex. Simon; in Stuttgart: Württemb. Bankanstalt vorm Pflaum & Co.; in Karlsruhe und Baden-Baden: G. Müller & Cons. und in Gotha: B. M. Strupp. Publikations-Organe: R.-A., alle Meining. Regierungsblätter u. a. Bayerische Hypotheken- und Wechselbank in München mit Generalagenturen der Versicherungsabteilung in allen grösseren Landes- und Provinzhauptstädten. Gegründet: 1835. Letztes Statut vom 1. Dez. 1896. Zweck: Die Anstalt zerfällt in Hypothekenbank, Wechselbank und Versicherungsbank und steht unter kgl. bayer. Staats-Oberaufsicht. Die Hypothekenbank (Hypotheken-Abteilung) gewährt gegen hyp. Sicherheit an erster Stelle Darlehen innerhalb des deutschen Reiches a) in barem Gelde mit oder ohne Annui- täten, letzteren Falles heimzahlbar nach beiderseits freistehender Kündigung; b) in (verlos- baren) Pfandbriefen in Verbindung mit dem Annuitätensystem, sohin unkündbar von Seite des Gläubigers; c) in (unverlosbaren) Pfandbriefen ohne Annuitäten, heimzahlbar nach Kündigung, bis ½ des ermitt. Taxwertes. Die Pfandbrief-Verlosungen finden jährlich im Mai und November statt. Die Wechselbank (kaufmännische Abteilung) ist befugt zum Betriebe aller Bank- und Finanzgeschäfte (mit Ausschluss der Zeitprämien- und Warengeschäfte für eigene Rechnung), sie betreibt insbesondere das Diskonto-, Effekten-, Acceptations-, Kontokorrent-, Kredit- und Lombardgeschäft. –— Wertpapiere jeder Art werden von ihr in Verwahrung und Ver- waltung als ,offene Depots' genommen. Verlosbare Papiere der Deponenten werden auf Antrag gegen Kursverlust versichert. Auoh , geschlossene Depots“ werden zur Aufbewahrung übernommen. Die Versicherungsbank übernimmt: a) Lebens-, Militärdienstkosten-, Studienkosten-, Aussteuer-, Kautions- und Leibrentenversicherungen aller Art zu äusserst Iiberalen Ver- sicherungsbedingungen im Sinne der Unanfechtbarkeit und Unverfallbarkeit der Ver- sicherungen, auch mit Gewinnbeteiligung. Prämienfreie Kriegsversicherung. Sie garantiert ihre desfallsigen Haftungen mit dem ganzen Bankvermögen. Reservefonds Ende 1896: M. 38 465 058. Versicherungsbestand Ende 1896: 104 Millionen Mark Versicherungssumme und M. 1 664 847 Leibrente aus einem Einlagskapital von M. 17 788 000. Ausbezahlte Ver- sicherungssummen bis Ende 1896: M. 17 000 000. b) Unfall- und Haftpflichtversicherungen verschiedener Arten mit besonders niedrigen Prämiensätzen und coulanten Bedingungen: Allgemeine Einzel-Unfallversicherung; Reise- Unfallversicherung; Eisenbahn-Unfallversicherung, deren Policenbilleten an den Schaltern der k. b. Staatseisenbahnen etc. zu erhalten sind; Einzel-Haftpflichtversicherung; Betriebs- Haftpflichversicherung; diese Versicherungszweige wurden anfangs 1897 in Betrieb genommen und sind ausser mit den laufenden Prämieneinnahmen, den zu bildenden Prämienreserven und Überträgen mit 3 Millionen Mark aus dem bar einbezahlten Bankfonds garantiert. c) Die Versicherung gegen Feuersgefahr mit festen Prämien und garantiert diesen Ge- schäftszweig: 1) mit 3 000 000 Gulden oder M. 5 142 857.14 aus dem bar eingezahlten Bank- fonds: 2) mit 1 000 000 Gulden oder M. 1 714 285.71 komplett vorhandenem Reservefonds; 3) mit den Prämien-Zurückstellungen und ÜUberträgen (Ende 1896 M. 1 498 816), 4) mit der laufenden Prämieneinnahme. Versichert waren Ende 1896: M. 2 357 117 525; gezahlt wurden an 2469 Brandbeschädigte M. 583 360.73 Entschädigungen ausschliesslich des Anteils der Rückversich.-Gesellschaften. Kapital: M. 39 285 714.30 in 40 000 Aktien à fl. 500 (M. 857¼) und 5000 Aktien à M. 1000. Pfandbriefe: Die Bank ist befugt, auf Grund der in ihrem Besitz befindlichen Hypotheken- darlehen bis zur 15 fachen Höhe des eingezahlten Aktienkapitals und der jeweilig vorhandenen Spezialreserve des Pfandbriefgeschäftes Pfandbriefe auszugeben. Dieselben können sowohl auf Inhaber als auf Namen lauten. Durch Dekrete vom 23./3. 1864 und 13./9. 1885 ist den Pfandbriefen in Bayern Mündelsicherheit zugestanden worden. – Auch die Reichsbank be- leiht sie in erster Reihe. In Umlauf waren davon Ende 1896: M. 637 059 600, und zwar: