442 Erzbergwerke, Erzgruben und Hüttenbetrieb. ca. 600 Rot- und Brauneisensteingruben, über 500 Millionen Quadratmtr. gross, 3 Hochofen- werke in Giessen, Wetzlar und Burgsolms. Im Jahre 1896 betrug die Förderung 128 568 t. Erze, erzeugt wurden Giesserei- und Puddel-Roheisen 98 441 t. Arbeiterzahl ? Mann. Kapital: M. 8 000 000, zerlegt in 4000 Stammaktien Lit. A und 4000 Vorzugsaktien Iit. B à M. 1000. Früher M. 12 000 000 in 5000 Aktien Lit. A à M. 2000 u. 1000 Aktien Lit. B à M. 2000. Die Gen.-Vers. v. 7. März 1896 beschloss zur Sanierung des Unternehmens die Stammaktien Lit. A von M. 10 000 000 auf M. 4 000 000, die Vorzugsaktien Lit. B. von M. 2 000 000 auf M. 1 400 000 herabzusetzen und gleichzeitig neue Vorzugsaktien im Betrage von M. 2 600 000 auszugeben. Von dem durch die Reduzierung erzielten Buchgewinn (M. 6 600 000) wurden M. 5 000 000 zu Abschreibungen auf Immobilien u. Mobilien verwendet. Die neuen Vorzugsaktien Lit. B wurden al pari übernommen. Anleihe: M. 6 600 000 in 5 % hypoth. Obligationen von 1884 (wird laut Gen.-Vers.-Beschl. vom 8. April in 4 % konvertiert); Stücke à M. 1000, 500, u. 200; Zins. 1./4. u. 1./10.; rückzahlbar zu 102 % nach Plan ab 1884–1914, Verl. im Dez. per 1./4. Ende 1896 noch M. 5 348 000 in Umlauf; verstärkte Tilgung ab 1889 vorbehalten, ebenso Kündigung mit 3 Monate Frist. Hypothek an erster Stelle: 1. auf Margaretenhütte samt Ländereien; 2. auf Sophienhütte samt Ländereien, auf sämtliche in den Amtsgerichtsbezirken Weilburg, Runkel, Limburg Diez u. Usingen (136 Eisenerzbergwerke), Wetzlar, Braunfels, Ehringshausen u. Gladenbach gelegenen Bergwerke (157 Eisenerzbergwerke); 3. auf die „Georgshütte“ zn Burgsolms. Die verpfändeten Objekte sind zu einem Gesamtwerte von M. 23 550 923 taxiert. Die Inhaber der Partial-Obligationen können ihre persönlichen Rechte aus denselben selbständig gegen die Gesellschaft geltend machen. – Kursstand Ende 1886–96: 103, 40, 104, 10, 104, 10, 103, 103, 50, 103, 103, 60, 103,75, 105, 25, 101, 50, 103, 50 %. Notiert in Berlin, Frankfurt a. M. u. Köln. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Je M. 1000 = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zur Reserve, 6 % Dividende den Prioritätsaktien, 4 % d. Stammaktien. Rest gleichmässig an beide Aktiensorten. Bilanz am 31. Dez. 1896: Aktiva: Grubenberechtsame, Kalksteinbrüche, Grubenseilbahnen M. 9 432 121.41, Hochofenanlagen, Maschinen, Kessel, Verbindungsbahnen, Grundstücke, Wohnungen, Hauserthorbrücke M. 4 404 673.99, Geräte M. 62 291.83, Vorräte an Rohstoffen und Waren M. 338 330.08, Wertpapiere M. 312 787.50, Kassa M. 72 122.02, Wechsel M. 27 036.98, Bankguthaben M. 370 614.84, Debitoren M. 337 757.47, Bürgschaften M. 346 700. Sa. M. 15 704 436. 12. Passiva: Aktienkapital M. 8 000 000, Anleihe von 1884 M. 5 348 000, Restkaufschilling M. 198 000, Rücklage für Erneuerungen M. 1 334 860.54, Unterstützungskasse M. 7 131.50, Rücklage für Aussenstände M. 6 014.14, Schulden, Anleihezinsen etc. M. 226 134.96, Bürgschaften M. 346 700, Reingewinn M. 237 594.98. Sa. M. 15 704 436.12. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unkosten M. 191 197.09, Zinsen in lauf. Rechnung M. 24 159.49, Sconto M. 68 476.88, Zinsen f. Anleihe M. 269 688.75, Weilthalbahn M. 13 190, Abschreibungen auf Gruben u. Hütten M. 210 000, Reingewinn M. 237 594.98. Sa. M. 1 014 307.19. Kredit: Betriebsüberschuss: Gruben M. 191 622.51, Hütten M. 815 887.87, Hauserthorbrücke M. 840, Mieten u. Pächte M. 5 956.81. Sa. M. 1 014 307.19. Reservefonds: M. 11 880, Spezialreserve u. Erneuerungsfonds M. 1 334 860.54. Dividenden 1889–96: Lit. A = 0, 2, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Lit. B = 0, 5, 0, 0, 0, 0, 0, 0 % Coup.-Verj.: 4 Jahre nach Fälligkeit. Direktion: Gen.-Direktor Ed. Kaiser, Bergw.-Direktor L. Roth, Wetzlar. Aufsichtsrat: Vors. Dir. A. G. Wittekind in Berlin; Stellv. Jos. Raab, Gerichtsassessor Carl Allmenröder in Wetzlar; Geh. Komm. Rat Hugo Buderus in Hirzenhain; Eugen Buderus in Wiesbaden; Alfred v. Haber in Rödelheim; Gustav Hueck in Elberfeld; Dr. jur. Katzenellen- bogen in Frankfurt a. M.; Fritz Schiele in Giessen. Prokurist: Ernst Stuhl in Wetzlar. Firmenzeichnung: Die beiden Direktoren zusammen oder ein Direktor mit einem Prokuristen. Zahlstellen: Berlin: Deutsche Bank; Köln: Sal. Oppenheim jr. & Co.; Frankfurt a. M.: Gebr. Sulzbach; Mitteldeutsche Creditbank, Frankfurt a. M., Berlin u. Meiningen. Donnersmarckhütte, Oberschlesische Eisen- und Kohlen- werke, Actien-Gesellschaft in Zabrze. Gegründet: Am 17. Novbr. 1872. Letztes Statut vom 12. Mai. 1893 u. 17. Mai 1897. Zweck: Bergbaubetrieb, Gewinnung, Erwerb u. Veräusserung von Bergwerksprodukten, Mineralien und Fossilien jeder Art. Verhüttung resp. Verwertung der selbst gewonnenen oder ander- weitig erworbenen Mineralien, insbesondere Produktion von Roheisen und seine Weiter- verarbeitung zu Walz-, Schmiedeeisen, Stahl etc., Herstellung von Gusswaren, Fabrikation von Dampf- und anderen Maschinen, sowie Dampfkesseln etc. Die Gesellschaft übernahm die Donnersmarckhütte des Grafen Guido Henckel v. Donners- marck für 21 750 000. Zu der Hütte gehören Eisenerzgruben bei Georgenberg u. Tarnowitz und Eisenerz-Berechtsame bei Repten, Stolarzowitz, Alt-Chechlau u. Orzech; Kalksteinbrüche