Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen. 79 Gesellschaft für elektrische Hoch- u. Untergrundbahnen in Berlin. Gegründet: Am 13. April 1897 mit Nachtrag vom 19. Juni 1897. Gründer sind: Siemens & Halske, Deutsche Bank, Elkan Heinemann, Gerichtsassessor Dr. Adolf Endemann, Bergassessor a. D. Robert van Gember, Berlin. Zweck: a) Erwerb derjenigen Rechte zur Erbauung und Betrieb einer elektrischen Stadtbahn innerhalb des Weichbildes der Stadt Berlin, der Gemeinde Schöneberg und der Stadt Charlottenburg, welche der Firma Siemens & Halske zu Berlin insbesondere durch die zwischen ihr und dem Magistrate der Stadt Berlin am 25. Juni bez. 18. Juli 1895, der Ge- meinde Schöneberg am 18. Okt. bez. 5. Nov. 1895, dem Magistrate der Stadt Charlottenburg am 23 Mai bez. 30. Juni 1896 und 30. Jan. 1897, sowie dem Kgl. Eisenbahn-Fiskus am 25. Nov. bez. 4. Dez. 1895 abgeschlossene Verträge bez. durch die ihr hierdurch, sowie durch Kabinetsordres vom 22. Mai 1893 u. 23. Aug. 1895 verliehene Erlaubnis zur Anlegung und zum Betriebe einer elektrischen Stadtbahn in Berlin und Umgebung eingeräumt worden sind; b) Erbauung, Betrieb, Verpachtung und sonstige Verwertung der in den vorgedachten Urkunden bezeichneten Linien; c) Erwerb und die Ausnutzung von Genehmigungen für andere etwa geeignet scheinende Linien in Berlin oder zur Verbindung Berlins mit Vor- orten und umliegenden Ortschaften, sowie Erbauung, Betrieb, Pachtung, Verpachtung und sonstige Verwertung solcher Linien und die Beteiligung an Unternehmungen dieser Art; d) jede mit den unter a), b) und c) erwähnten Zwecken in Zusammenhang stehende Thätig- keit, insbesondere die Errichtung, der Betrieb und Verwertung von elektrischen Kraft- stationen, sowie der Erwerb, die Verwaltung und Verwertung von Grundstücken. Die Hochbahn wird zunächst den südlichen Teil Berlins vom Bahnhof Warschauer- strasse bis zum Bahnhof Zoologischer Garten durchqueren mit Abzweigungen nach dem Potsdamer Bahnhof. Die Ges. übernimmt von der Firma Siemens & Halske die vorerwähnten, bei dem Gegen- stande des Unternehmens sub. a) aufgeführten Rechte und die von der genannten Firma auf die Vorbereitung des Eisenbahnunternehmens aufgewendete geistige Arbeit. Hierfür werden derselben 1250 von der Ges. ausgestellte Genussscheine, welche u. a. ein Recht auf Gewinnanteil gewähren, überlassen werden. Kapital: M. 12 500 000 in 12 500 Inhaberaktien à M. 1000. Direktion: Reg.-Baumeister Paul Wittig. Aufsichtsrat: Wirkl. Geh. Rat, Staats-Minister a. D. Arthur Hobrecht, Gross-Lichterfelde; Bankdirektor Max Steinthal, Charlottenburg; Wilhelm von Siemens, Justizrat Dr. Adolf Braun, Eisenbahn-Direktor a. D. Karl Schrader, Reg.-Bau- meister a. D. Heinr. Schwieger, Berlin. Firmenzeichnung: Wenn nur eine Vorstandsperson vorhanden, entweder diese oder zwei Pro- kuristen, wenn der Vorstand aus mehreren Mitgliedern besteht, entweder zwei Vorstands- mitglieder oder ein solches und ein Prokurist oder zwei Prokuristen. Vereinigte Eisenbahnbau- u. Betriebs-Gesellschaft in Berlin SW., Wilhelmstrasse 46/47, mit Zweigniederlassung in Wien. (Siehe Ausgabe 1897/98, Band I, Seite 320.) Zweck: Die Gen.-Vers. vom 21. April 1897 beschloss das Statut dahin abzuändern, dass die Ges. befugt sein soll, behufs Baues von Bahnen und anderen Verkehrsanstalten im In- und Auslande Obligationen bis zur dreifachen Höhe des jeweiligen Aktienkapitals auszugeben. Anleihe: M. 3 000 000 in 4 % zu 102 % rückzahlbaren Obligationen von 1897. Erste Rück- zahlung bis 2. Jan. 1900 ausgeschlossen. 3000 Obligationen und zwar 500 St. Litt. A. (Nr. 1–500) à M. 2000; 1500 St. Litt. B. (Nr. 501–2000) à M. 1000; 1000 St. Litt. C. (Nr. 2001–3000) à M. 500: dieselben lauten auf die Breslauer Disconto-Bank in Berlin oder deren Ordre. Zins 2. Jan. u. 1. Juli. Coup.-Verj.: 4 Jahre n. Ablauf d. Fälligkeitsjahres. Rückzahlung ab 1900 binnen 28 Jahren durch Auslosung oder Gesamtkündigung; Aus- losung Mitte Juli (zuerst 1899) auf 2. Jan. Ab 1900 verstärkte Auslosung oder totale Kündigung mit sechsmonatl. Frist vorbehalten. Zur Sicherstellung der Anleihe sind lt. Urkunde v. 8. Juni 1897 der Breslauer Disconto- Bank in Berlin nachstehende Werte verpfändet. 1. M. 737 000 mit 4½ 0% bevorrechtigte Stammaktien A. der Hildesheim-Peiner-Kreis-Eisenbahn-Gesellschaft; 2. fl. 98 400 mit 4½ % bevorrechtigte Prior.-Aktien der Teplitzer Elektrizitäts- und Kleinbahn-Gesellschaft; 3. fl. 273 000 mit 5 % bevorrechtigte Prior.-Aktien des Losonsz-Aszoder Vicinalbahn; 4. fl. 240 000 Aktien der Salzburger Eisenbahn- u. Tramway-Gesellschaft; 5. fl. 1 492 800 mit 5 % bevorrechtigte Prior.-Aktien der Leva-Garamberzenczer Lokalbahn-Ges. In Sa. Buch- wert M. 3 127 224.51. Aufgelegt am 2. Juli 1897 zu 101 % – 4 0% Stückzinsen v. 1. Juli ab bis zum Zahlungs- tage. Kurs am 15. Juli 1897: 101,30 %. Notiert in Berlin.