164 Erzbergwerke, Erzgruben und Hüttenbetrieb. Geschichtliches: Es gelten 1796 Stück Aktien durch das per 1. Juli 1895 erfolgte Einbringen der offenen Handelsgesellschaft Carlvon Born in Dortmund als vollgezahlt. Dieses Einbringen besteht in dem zu Dortmund gelegenen Hochofenwerk der gen. Fa. mit allem beweglichen und un- beweglichen Zubehör auf Grund der Bilanz per 30. Juli 1895, insbesondere in: Grundstücken, Gebäuden, Hochofenanlage, Koksofenanlage, Maschinen und Kesseln, Eisenbahnanlage, Eisen- steinkonzessionen, Mobilien, Geräten, Reservestücken, Eizenbahnbetriebsmaterial, Fuhrwerk u. dergl. im Werte von M. 1 543 721.26, Vorräten, Barschaft, Effekten und Debitoren M. 510 347.37. Sa. M. 2 054 068.63. Von diesem Gesamtwerte gehen ab und werden von der Aktiengesellschaft als Selbstschuld übernommen: Kreditoren, Accepte und rückständige Löhne im Gesamtbetrage von M. 258 068.63, so dass verbleiben M. 1 796 000. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im Oktober. Bilanz am 30. Juni 1897: Aktiva: Grunderwerb M. 105 294, Gebäude M. 97 096.44, Immobilien der Hohöfen M. 503 255.79, Koksofenanlage M. 255 116.90, Maschinen M. 232 988.86, Eisen- bahnanschluss M. 149 565.61, Grubenerwerb M. 1, Utensilien u. Reservestücke M. 22 960, Eisenbahnbetriebsmaterial u. Fuhrwerke M. 36 495.14, Mobilien M. 1000, Vorräte M. 175 640.89, Assekuranz M. 2542.50, Kassa u. Effekten M. 2312.60, Debitoren u. Guthaben bei Bankiers M. 576 288.92. Sa. M. 2 160 558.65. Passiva: Aktienkapital M. 1 800 000, Reservefonds M. 1371.29, Vortragskonto Löhne M. 8327.35, Kreditoren M. 152 162.39, Gewinn M. 198 697.62. Sa. M. 2 160 558.65. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreibungen M. 170 861.68, Saldo M. 198 697.62. Sa. M. 369 559.30. Kredit: Gewinnvortrag M. 23 070.16, Betriebsgewinn M. 346 489.14. Sa. M. 369 559.30. Reservefonds: M. 1371.29. Dividenden 1895/96–1896/97: 0, 7 %. Direktion: Hans von Born, Betriebsdirektor A. Zeidler. Aufsichtsrat: Ober-Reg.-Rat a. D. Heinrich Schroeder in Köln; Direktor Gust. Hilgenstock in Dahlhausen; Direktor Franz Giesse, Josef Kiefer in Duisburg. Firmenzeichnung: Jedes Vorstandsmitglied allein oder mit einem Prokuristen. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; A. Schaaffhausen'scher Bankverein, Köln. Union, Aktien-Gesellschaft für Bergbau-, Eisen- u. Stahl- Industrie in Dortmund, Gegründet: Am 2. Febr. 1872. Letzte Statutenänderungen vom 3. Dez. 1889, 25. Jan. 1896, 26. Nov. 1896 u. 9. Jan. 1897. Zweck: Betrieb von Bergbau auf eigenen und gepachteten Gruben und auf alle nutzbaren sowie Verhüttung resp. Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien, Errichtung von Hochöfen und Verarbeitung der gewonnenen Metalle. Die Gesellschaft übernahm bei ihrer Gründung die Aktiengesellschaften „Henrichshütte“ und , Neuschottland“, die „Dortmunder Hütte' in Dortmund und die Steinkohlenzeche ,Glückauf-Tiefbau'. 1872 wurde noch ein Eisensteingrubenkomplex bei Bredelar mit der Theodorhütte, die „Svabens- werke“ in Schweden (Hütte, Gruben, Wald) erworben, letztere jedoch 1880 wieder verkauft. Ferner wurden Kalksteinbrüche, verschiedene Gruben und diverses Terrain angekauft, im Umkreis der Dortmunder Hütte grosses Hammerwerk, ein Schienen- und Bandagenwalzwerk, eine Werkstatt für Eisenbahnoberbaumaterial etc. errichtet, Um- und Neubauten überall ausgeführt etc. 1887/88 wurden die Eisensteingruben Wohlverwahrt und Victoria b. Bücke- burg gekauft. 1894/96 wurde in den Dortmunder Werken das Thomasstahlwerk mit Ein- richtung zur direkten Konvertierung des von den Hochöfen gelieferten flüssigen Roheisens umgebaut, die Gebläsemaschinen und Kesselanlagen vermehrt, ein grosses Blockwalzwerk mit Rollgängen, Scheren etc. errichtet, das Martinstahlwerk vergrössert. Durch Einrich- tung einer Stahlfacongiesserei und Anlage einer Tiegelgussstahlschmelzerei ist die bisberige Stahlproduktionsfähigkeit mehr als verdoppelt worden. Gleichzeitig wurde im Puddel- und Walzwerk Dortmund durch Neubau v. Walzenstrassen zum Ersatz des aufgegebenen Apler- becker Werkes und durch Umbau älterer Walzenstrasscn die Leistungsfähigkeit auf dieser Abteilung bedeutend erhöht, und in Henrichshütte die Neuanlagen zur Fabrikation schmiede- eiserner Gas- und Siederöhren sowie geschweisster schmiedeeiserner Fässer ausgeführt. 1896 endlich hat die Zeche ,Westfalia- für M. 350 000 ihren alten Schacht der „Union“ abge- treten: diese wird dorthin ihre Brückenbauanstalt verlegen. Die Union hat einen Teil der Aktien der Mengeder Bergwerks-Aktiengesellschaft erworben. Eime grosse Schiffswerft bei Dortmund ist im Bau begriffen. Nach den Spezialbilanzen der einzelnen Abteilungen vom 30. Juni 1897 umfasst die Gesellschaft folgende Anlagen: Kohlenbergbau; Zeche Glückauf Tiefbau, Steinkohlenbergwerke bei Hattingen: Carl Friedrich, Brockhauser Tiefbau, Hermanns ges. Schiffahrt, Valeria, Zufällig- glück u. s. w.