172 Erzbergwerke, Erzgruben und Hüttenbetrieb. und sonstigen Mineralien, Metallen, Erden und Fossiljen. Die Gesellschaft übernahm mit Wirkung vom 1. Jan. 1880 ab und mit allem Zubehör das seit 50 Jahren von der Firma J. H. Dresler senior betriebene Eisenhütten- und Walzwerk in Geisweid. Der Wert dieses Einbringens wurde auf M. 700 000 festgestellt und dem Vorbesitzer dagegen M. 700 000 als vollgezahlt geltende Aktien gewährt; die anderen M. 500 000 Aktien wuren bar gezeichnet und zur Ausgabe gebracht. Die Gesellschaft beschäftigt 750 Beamte u. Arbeiter. Der Grund u. Boden in Clafeld-Geisweid u. Niedersetzen, (Eisenwerke), Brachbach, (Eisensteingruben) und Heggen, (Kalksteinbrüche) umfasst 12 ½ ha. Die Ges. betreibt ein mit Cowperapparaten, reichlicher Gebläsekraft u. Dampfkesseln ausgerüstetes Hochofenwerk von 42 000 t Roheisen- Erzeugungsfähigkeit zur Darstellung von Puddeleisen, Stahleisen, Spiegeleisen, Ferromangan, Giessereieisen, Bessemereisen, Thomaseisen, in erster Linie für den eigenen Bedarf des Stahl- werks u. Walzwerks, während der Rest durch den Siegerländer Roheisenverein zum Verkauf gelangt; eine im Jahre 1893 gebaute Koksofenanlage v. 50 Öfen mit einer Jahreserzeugung von 45 000 t Koke, welche fast ganz zum Betriebe der Hochofenanlage und der Dolomit- Steinfabrikation für das Stahlwerk Verwendung finden; ein im Jahre 1889 erbautes Siemens- Martin-Stahlwerk mit vier Martinöfen, wovon drei im Betrieb stehen und ca. 45 000 t Fluss- eisenblöcke für das Platinenwalzwerk, für das Grobblechwalzwerk und zum Verkauf an benachbarte Blechwalzwerke erzeugen; ein Block- und Platinenwalzwerk mit einem Mittel- blechwalzwerk kombiniert; ein Puddelwerk von 4000 t Puddel-Luppen-Jahreserzeugung; ein Grobblechwalzwerk, welches bis ca. 15 000 t jährl. erzeugt; ein Feinblechwalzwerk m. 8000 t Jahreserzeugung. Die eigenen Kalksteinbrüche u. Eisensteingruben werden nicht betrieben. Kapital: M. 1 600 000 u. zwar in 1200 Inhaberaktien à M. 1000 u. in 400 Prior.-Aktien à M. 1000; welch letztere 6 % Vorzugsdividende mit Nachzahlungsanspruch geniessen. Hypothekenanleihe: M. 1 000 000 von 1893 in 5 % Partial-Obligationen à M. 1000, Zinsen 1./4. u. 1./10. rückzahlbar mit 102 0%, tilgbar ab 1./10. 1896 mit mind. 2 % nebst Zinsen bis 1921; Verlosung im Mai auf 1. Okt. Totalkündigung mit 6 monatl. Frist vorbehalten. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Juli bis Okt. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zur Reserve, alsdann kontraktmäss. Tantiemen an Beamte, alsdann 6 % Dividende an Prior.-Aktien, ferner M. 15 000 an Spezialreserve, vom Rest 4 0% Dividende an Stammaktien, Überrest an beide Aktienarten gleichmässig bez. z. Verf. d. Gen.-Vers. Bilanz am 30. Juni 1897: Aktiva: Anlagekonti M. 1 965 619.49, Vorräte M. 415 572.99, Kassa, Wechsel, Giroguthaben M. 113 673.07, Effekten M. 142 955, Versicherung M. 2870.95, Avale M. 120 000. Debitoren: a) bei Bankiers M. 211 576.43, b) sonstige M. 531 551.07, Disagio M. 26 981 60. Sa. M. 3 530 800.60. Passiva: Aktienkapital M. 1 200 000, Prioritätsaktien M. 400 000, Anleihe M. 980 000, Anleiheaufgeld M. 19 600, Anleihezinsen M. 12 400, Löhnungs- konto M. 41 179.92, Reservefonds M. 125 000, Spezialreserve M. 50 000, Dividenden u. Tan- tiemen M. 270 009.61, Stiftungskonto M. 5000, Avale M. 120 000, Kreditoren M. 307 611 07. Sa. M. 3 530 800.60. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreibungen M. 202 022.67, Dividenden, Tantiemen u. Belohnungen M. 270 009.61, Reservefonds M. 135 000, Stiftungen M. 5000. Sa. M. 612 032.28. Kredit: Gewinn der Betriebe M. 612 032.28. Sa. M. 612 032.28. Reservefonds: M. 125 000, Spezialreserve M. 30 000. Delcrederekonto: M. 20 000. Kursstand: Eingeführt am 29./6. 1897 mit 127,50 %, am 5./11. 1897: 157 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1893/94–1896/97: Aktien: 0, 0, 7, 14 %. Prior.-Aktien: 1894/95–1896/97: 6, 9, 16 %. Direktion: Aug. Weinlig, Arthur Frielinghaus. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat H. A. Dresler, Kreuzthal; Stellv. Gewerkr. Heinr. Klein, Geh. Komm.-Rat Friedr. Klein, Gust. Menne, Siegen; Ed. Klein, Au a. Sieg; Komm.-Rat Ernst Klein, Dahlbruch; Ingenieur Ernst Schulz, Saarbrücken. Zahlstellen: A. Schaaffhausen'scher Bankverein, Köln und Berlin; Siegener Bank für Handel und Gewerbe. Publikations-Organe: R.-A., Siegener Kreisblatt, Kölnische Zeitung, Berl. Börsenzeitung, Berl. Börsen-Courier. Aktien-Gesellschaft Schalker Gruben. u. Hütten-Verein in Gelsenkirchen. Gegründet: Am 30. Oktober 1889. Zweck: Bergbau auf eigenen oder erpachteten Gruben, Verhütung resp. Verwertung der Mineralien, insbesondere d. Betrieb von Hochöfen zur Produktion von Roheisen, Verarbeitung d. beim Hochofenbetrieb gewonnenen Nebenprodukte für den Handel und Konsum. Die Ges. besitzt auf einem Areal von 402 Morgen: 5 Hochöfen, 170 Kokesöfen, eine Giesserei mit 9 Kupolöfen zur Herstellung eiserner Röhren u. eine Steinfabrik in Bulmke, 192 Eisen- steingrubenfelder in Nassau, Hessen, Bayern und Preussen und einem Kalksteinbruch bei Letmathe von 36 Morgen, ferner 291 Kuxe der Gewerkschaft Victor, 75 Kuxe der Ge- werkschaft Gladbeck, 75 Kuxe der Gewerkschaft Professor, M. 166 500 Aktien der Gesell- schaft Hösch, sowie Aktien der A.-G. Vulkan in Duisburg und A.-G. Pluto in Essen. — Die Arbeiterzahl beträgt ca. 1700 Mann. Kapital: M. 3 600 000 in 3600 Aktien à M. 1000. Am 27. Oktober 1897 um M. 1 500 000 erhöht.