Hypotheken- und Kommunal-Banken. 185 Mitteldeutsche Bodenkredit-Anstalt in Greiz. Gegründet: Am 7. Nov. 1895. Letzte Statutenänderung vom 27. März 1897. Zweck: Förderung des Boden- und Kommunalkredits; Gewährung von Hypothekendarlehen gegen Ausgabe von Hypothekenpfandbriefen. Beleihung in der Regel nur zur ersten Stelle bis 50 % bezw. 60 % des Taxwertes, bei Weinbergen, Wäldern und solchen Liegen- schaften, deren Ertrag nur auf Anpflanzungen beruht, nur bis . Bergwerke, Stein- brüche und ähnliches sind überhaupt ausgeschlossen. Bei Fabriken und anderen gewerblichen Anlagen ist bei der Wertermittelung der Wert der baulichen Anlagen ausser Berücksichtigung zu lassen. Die Anstalt gewährt neben Hypothekendarlehen zur Bestreitung von Strassenbaukosten etc. in als Reallast eingetragenen bestimmten jährlichen Renten rückzahlbare Kapitalbeträge und an Provinzen, Kreise, Gemeinden und öffentl. Genossenschaften, welche ein gesetzliches Umlagerecht besitzen, Darlehen auch ohne hypothekarische Sicherheit gegen Ausgabe von Grundrentenbriefen und Kommunalobligationen. Kapital: M. 7 500 000 in 7500 Aktien (A, B, C) à M. 1000, voll eingezahlt; dividenden- berechtigt für 1897: M. 5 625 000. Pfandbriefe und Obligationen: Die Anstalt ist berechtigt, bis zur Höhe der ihr zustehenden Hyp.-Forderungen Hypothekenpfandbriefe, bis zur Höhe der gegen Bestellung von Grundrenten hingegebenen Kapitalien Grundrentenbriefe und bis zur Höhe der den oben bezeichneten Körperschaften gewährten Darlehen Kommunalobligationen auszu- geben. Der Gesamtbetrag der auszugebenden Hypothekenpfandbriefe, Kommunal- obligationen und Grundrentenbriefe darf den 20fachen Betrag des eingezahlten Aktien- kapitals nicht übersteigen. Die Ausgabe bezw. die gesamte Geschäftsführung untersteht der Staatsaufsicht. Es sind bisher zur Ausgabe gebracht: 3½ % Hypothekenpfandbriefe, Reihe I: M. 20 000 000; unkündbar bis 31./3. 1906; Stücke zu M. A 100, B 200, C 500, D 1000, E 5000; Zinsen 1./4. u. 1./10. Nach 31./3. 1906 können diese Hyp.-Pfandbriefe 6 Monate nach erfolgter Kündigung zurückgezahlt werden. Verjährung für Stücke und Coupons 31 Jahre, 6 Wochen, 3 Tage. Aufgelegt M. 4 000 000 am 10./3. 1896 zu 100.75 %; Kurs an der Börse zuerst 16./3. 1896: 101.10 %. Kurs Ende 1896–97: 101, 99.70 %. Notiert in Berlin, Frankfurt a. M., Dresden, Leipzig, Hamburg. 4 % Hypothekenpfandbriefe, Reihe II: M. 10 000 000; Stücke zu M. A 100, B 200, 0C 500, D 1000, E 5000. Zinsen 2./1. u. 1./7. Tilgung nicht vor 1./1. 1906; von da ab können die Pfandbriefe jederzeit mit 6 monatiger Kündigung zurückgezahlt werden. Aufgelegt 26./9. 1896 zu 103 %. Kurs an der Börse zuerst 30./9. 1896: 103.50 %. Kurs Ende 1896–97: 103.75, 103 %. Notiert wie oben. 4 % Hypothekenpfandbriefe, Reihe III: M. 20 000 000; Stücke zu M. A 100, B 200, C 500, 11000, 2000. Zinsen 2. 1. u. 1./7. Tilgung nicht vor 30./6. 1907; von da s .. 6 monatliche Kündigung gestattet. Kurs Ende 1896–97: 104, 103.50 %. Notiert wie oben. 3 % Grundrentenbriefe von 1896, Reihe I: M. 3 000 000; Stücke zu M. 2000 u. 500. Zinsen 1./4. u. 1./10. M. 400 000 aufgelegt am 30./12. 1896 in Dresden zu 92.50 % und noch M. 400 000 am 17./6. 1897 zu 92.75 % in Dresden und Gotha. Kurs Ende 1896–97: –, 92 %. Notiert in Dresden. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn 5 % für den ordentlichen Reservefonds, von dem Überschusse 5 % Tantieme dem Aufsichtsrat als Vergütung, ausserdem vertragsmässig zu gewährende Gewinnanteile an den Vorstand, der Rest entfällt auf die Aktien und Inter.-Scheine, steht bezw. zur Verf. d. G.-V. Als Gebühr für die Genehmigung zur Ausgabe von Inhaberpapieren sind der Gesellschaft von der Fürstl. Regierung auferlegt worden: 1) M. 8000 jährl., wenn das eingezahlte Kapital bis M. 6 000 000 beträgt; M. 15 000, wenn es bis M. 12 000 000, wobei jedoch dieser Betrag für die fünf Jahre 1898–1902 auf M. 10 000 herabgemindert worden ist, solange das eingezahlte Aktienkapital M. 7 500 000 nicht übersteigt, und M. 25 000, wenn es bis zu M. 18 000 000 beträgt, während für den Tall, dass es M. 18 000 000 übersteigt, die Bestimmung der Abgabe vorbehalten bleibt. 2) 5 % derjenigen Summe, welche die Ges. über 4 % hinaus für das abgelaufene Jahr an die Aktionäre verteilt. Reservefonds: M. 26 737.25. 1896–97: Aktien: 106.25, 106.90 %. Notiert in Berlin, Frankfurt a. M., Dresden, reslau. Dividenden 1896–97: 4, 5 %. Coup.-Verj.: 4 Jahre nach Fälligkeit. Dircktion: Geh. Reg.-Rat Paul Stier, Ignaz Otto Frankenberg, Staatskommissar Reg.-Rat Cammann, Greiz. Aufsichtsrat: Vors. Landgerichtspräsident Heinr. Hofmann, Greiz; Stellv. Max Arnhold, Konsul Max Chrambach, Konsul Th. Horn, Komm.-Rat Th. Menz. Kammerherr Louis von Stieglitz, Dresden; Direktor Carl Chrambach, Direktor Carl Meyer, Berlin; Heinr. Flinsch, Frankfurt a. M.; Komm.-Rat Louis Strupp, Gotha. Prokurist: Hermann Merkel. F Irmenzeichnung: Zwei Direktoren oder ein Direktor und der Prokurist. ――,§§,―