Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen etc. 317 Direktion: E. v. Pirch. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Alex. Braun, Berlin; stellv. Vors. Direktor Dr. Hans Jordan, Elberfeld; Stadtrat Friedr. Bail, Bankier Ludw. Born, Direktor Curt Erich, Komm.-Rat Isidor Loewe, Berlin; Adolf Friderichs, Elberfeld; Ingenieur Jules Jacobs, Brüssel; Otto Schüller, Barmen. Publikations-Organ: Reichs-Anzeiger. *Aktiengesellschaft für Feld- und Kleinbahnen-Bedarf vormals Orenstein & Koppel in Berlin, Tempelhofer Ufer 24, mit Zweigniederlassungen in Breslau, Danzig, Dortmund, Hamburg, Köln, Königsberg, Leipzig, Magdeburg, München, Strassburg i. E. Gegründet: Am 18. Dez. 1897 durch Benno Orenstein, Berlin; Dresdner Bank, Dresden; Bankdirektor Geh. Ober-Finanz-Rat a. D. Wald. Mueller, Ingenieur Phil. Balke, Oscar Kaiser, Berlin. Zweck: Fabrikation und Ankauf von Materialien, Werkzeugen und Maschinen zum Bau und zur Ausrüstung von Eisenbahnen, insbesondere von Feld- und Industrie- und Kleinbahnen, sowie zu Brücken- und Wasserbauten aller Art; Veräusserung und sonstige Verwertung, namentlich Vermietung der zu vorgedachten Zwecken erforderlichen und geeigneten Artikel, endlich Übernahme des Baues von Feld- und Kleinbahnen, sowie normalspurigen Anschlussgeleisen. Geschichtliches: Die Übernahme der Firma Orenstein & Koppel mit allen Aktiven und Passiven erfolgte nach dem Stande der Bilanz vom 31. Dez. 1896 gegen Gewährung von 2805 Aktien à M. 1000 der Gesellschaft, ebenso erhält der frühere Besitzer der Firma Benno Orenstein den Reingewinn per 31. Dez. 1897. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Inhaber-Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Direktion: Benno Orenstein, Berlin. Aufsichtsrat: Bankdirektor Geh. Ober-Fin.-Rat a. D. Wald. Mueller, Reg.-Rat a. D. Carl von Kühlewein, Bankdirektor Oscar Kessner, Ingenieur Phil. Balke, Oscar Kaiser, Berlin. Prokuristen: Wilh. Brode, Paul Marienfeld, Ober- ingenieur Heinr. Paul, Sali Segall, Gust. Wolffsohn. Firmenzeichnung: Der Vorstand oder ein Stellv. und ein Prokurist oder zwei Prokuristen. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin und Dresden: Dresdner Bank. Publikations-Organ: Reichs-Anzeiger. Berlin-Charlottenburger Strassenbahn in Berlin-Charlottenburg. Gegründet: Im Jahre 1865 als Berliner Pferde-Eisenbahngesellschaft J. Lestmann & Co., Komm.-Ges. a. Akt., seit 1894 Aktiengesellschaft. Letztes Statut vom 26. Sept. 1894. Zweck: Bau, Erwerb und Betrieb von Strassenbahnen und Herstellung von Anlagen für elektrische Beleuchtung und Kraftübertragung. Der Gesellschaft gehören die Linien Berlin-Charlottenburg, Westend-Spandauer Bock, Berlin-Zoologischer Garten-Lützow- platz, Charlottenburg- Hardenbergstrasse- Zoologischer Garten- Lützowplatz mit Ab- zweigung Rankestrasse zum Joachimsthalschen Gymnasium, Stadtbahnhof Charlotten- burg-Wilmersdorfer-, Berliner- und Marchstrasse-Moabit. Mehrere neue aussichtsreiche Linien sind projektiert. Auf der Hauptlinie Berlin-Charlottenburg wurde Sommer 1897 der elektrische Betrieb mittelst Watt-Accumulatoren eingeführt. Koncessionsdauer für das Weichbild Berlin bis 1909; für die Hauptlinie Bahnhof Thiergarten-Sophie Charlottenstrasse bis 1. Okt. 1937, ebenso für die übrigen Linien im Weichbild Charlottenburg. Laut Vertrag mit der Stadt Berlin hat die Gesellschaft eine jährliche Abgabe von 4 % des Bruttogewinns und eine Pflasterrente von M. 25 905.76 zu zahlen. Wenn die Dividende unter 6 % sinkt, kann erstere Abgabe ermässigt werden (geschehen seit 1885). Bis zum 1. Okt. 1912 ist an die Stadtgemeinde Charlottenburg für die Benutzung der Strassen eine feste Abgabe von M. 1 bezw. M. 2 für das laufende Meter einfachen Geleises zu entrichten, während erst von dem genannten Zeitpunkt ab eine Abgabe von der Bruttoeinnahme zu zahlen ist, welche bis zum 1. Okt. 1920 6 %, von da ab 8 % beträgt. Eine weitere Beteiligung der Stadtgemeinde Charlottenburg am Reingewinn findet nicht statt. Kapital: M. 2 016 000 in 3360 Aktien à M. 600. Anleihe: M. 2 000 000 in 4 % Obligationen lt. Beschl. d. Gen.-Vers. v. 13. Jan. 1897, unkünd- bar bis 1. Jan. 1902, rückzahlbar mit 102 % bis spätestens 1937 (behufs Aufbringung der Kosten für Einführung des elektrischen Betriebes und Abstossung des überwiegenden Teiles der Kontokorrent-Schuld). 1500 St. Lit. A à M. 1000 u. 1000 St. Eit B 09 auf den Namen von Koenen & Co. lautend, Zinsen 2. Jan. u. 1. Juli. Aufgelegt im Juni 1897. Kurs Ende 1897: 102.75 %. Notiert in Berlin.