Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen etc. 347 Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mindestens 5 % zur Reserve, alsdann vom Aufsichtsrat zu bestimmende Rücklagen zur Sicherung der Obligationen, zur Betriebsreserve, zum Erneuerungs- und Amortisationsfonds, vom Rest 5 % an den Aufsichtsrat, der übrige Betrag als Dividende vorbehaltlich anderer Beschliessung seitens der Generalversammlung. Reservefonds: M. 105 411.94, Specialreserve M. 30 000, Erneuerungsfonds M. 673 526.15, Amorti- sationsfonds M. 320 194.10. Kurs Ende 1896–97: 194.90, 244.50 %. Notiert in Leipzig. Dividenden 1896–97: 6, 8 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: B. Hille, 0. Baumann. Prokurist: Subdirektor E. Kloz. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Friedr. Jay, Leipzig; Stellv. Gust. Hartmann, Dresden; Baurat Alfred Lent, Komm.-Rat Isidor Loewe, Bankier S. Born, Direktor Curt Erich, Berlin; Komm.-Rat Ernst Mey, Komm.-Rat Dr. W. Schwabe, Rechtsanwalt Dr. Ernst Weniger, Leipzig; Konsul Georg Arnstädt, Dresden; Jules Jacobs, Brüssel. Firmenzeichnung: Zwei Direktoren oder ein Direktor und der Prokurist. Zahlstellen: Eigene Kasse; Leipzig: Becker & Co.; Berlin: Direction der Disconto-Gesell- schaft, Dresdner Bank, Bank für Handel und Industrie, S. Bleichröder, Born & Busse. Publikations-Organe: R.-A., Leipziger Zeitung, Leipziger Tageblatt. Bemerkung: Die Union-Elektrizitäts-Gesellschaft in Berlin hat die Umwandlung sämtlicher Linien in elektrischen Betrieb, welche ca. M. 4 270 000 erfordert, übernommen. Nach Ablauf der ersten drei Betriebsjahre hat die Gesellschaft an die Stadt 2 % der Brutto- einnahme, nach je 5 Jahren um 1 % steigend, bis zu 5 % zu entrichten; sie ist indessen verpflichtet, bis dahin der Stadt die bisher von der Leipziger Pferdeeisenbahn zu leistende Abgabe, mindestens jedoch den von dieser im letzten Jahre gezahlten Betrag von M. 18 000, zu bezahlen. Leipziger Elektrische Strassenbahn in Leipzig. Gegründet: Am 3. April 1895; Betriebseröffnung Mai-August 1896 bis Ende 1897. Zweck: Bau, Erwerb und Betrieb elektrischer Strassenbahnen. Die Gesellschaft tritt im alle diejenigen Rechte und Pflichten ein, welche die Allg. Elektrizitätsgesellschaft zu Berlin u. Hauptmann a. D. Rich. Lehfeldt in Leipzig gegenüber der Stadtgemeinde Leipzig und gegenüber verschiedenen Vor- und Nachbarorten zum Zwecke der Herstellung elektrischer Strassenbahnen in der Stadt Leipzig und deren Umgebung erworben und übernommen haben, beziehentlich künftig erwerben und übernehmen werden. Betriebslinien: Berliner Bahnhof- Grosszschocher; Gohlis (Langestr.)-Volkmars- dorf (Wurzener Str.); Gohlis (Lindenthaler Str.)-Stötteritz; Neustadt (Kirchstrasse)-Klein- zschocher (Plagwitzer Str.); Mockau-Elisenstrasse mit Abzweigung nach Schönefeld. Gesamtlänge 57,7 km. Neue Linien im Bau bezw. projektiert. Die Koncession erlischt nach 40 Jahren vom Tage der Betriebseröffnung der ersten Linie an gerechnet; nach Ablauf der Koncession geht die gesamte Anlage mit Aus- schluss der Grundstücke, der Baulichkeiten nebst den in denselben befindlichen maschi- nellen Einrichtungen und sonstigem Zubehör, sowie den in den letzten 5 Jahren be- schafften Motorwagen unentgeltlich in das Eigentum der Stadtgemeinde Leipzig über. Die letztere ist ferner berechtigt, die gesamte Anlage nach Ablauf des 20., 25., 30. und 35. Betriebsjahres unter näher festgesetzten Bedingungen käuflich zu übernehmen. Im Hinblick auf diese Rechte der Stadtgemeinde schreibt der Gesellschaftsvertrag vor, dass zur Sicherstellung der Aktionäre ein Tilgungsfonds gebildet wird, dem die Rücklagen zu überweisen sind, welche durch Abschreibungen auf Bahnkörper, Grundstücke und Wagen alljährlich angesammelt werden; auch die Zinsen dieses Fonds sollen dem letzteren alljährlich gutgeschrieben werden. Kapital: M. 6 250 000 in 6250 Inhaber-Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 4 000 000 in 4 % Schuldverschreibungen von 1897, wovon am 16. Sept. 1897 zu- nächst M. 3 000 000 zum Kurse von 102.50 % aufgelegt wurden. 2000 St. über je M. 1000 Lit. A Nr. 1–2000 u. 4000 St. über je M. 500 Lit. B Nr. 1–4000, lautend auf die Allg. Deutsche Creditanstalt in Leipzig und durch Indossament übertragbar. Zinsen 2./1.; verlosbar vom Jahre 1902 und kündbar ab 1907. Kurs Ende 1897: 10325 % Notiert in Leipzig. Geschäftsjahr: Kalenderjahr, Gen.-Vers.: Februar-April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zur Reserve, vom Rest 5 % Tantieme an den Aufsichtsrat, Uber- schuss ist Dividende bezw. zur Verf. d. Gen.-Vers. Reservefonds: M. 19 240.17, Erneuerungsfonds M. 137 485.49, Tilgungsfonds M. 81 300. Kurs Ende 1896–97: 154.50, 154 %. Notiert in Leipzig u. Breslau. Dividenden 1895–97: 4, 4, 4 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Regierungsbaumeister August Zeise, Max Köhler. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Dr. Colditz, Stellv. Direktor C. Fürstenberg, Komm.-Rat J. Favreau, Bankdirektor A. Exner, Gen.-Direktor E. Berve, Direktor R. Kolle, Eisenbahn- direktor a. D. K. Schrader, Direktor F. Reinhardt, Bankier A. Moser. ――