454 Erzbergwerke, Erzgruben und Hüttenbetrieb. „Mathildenhütte“, Actien-Gesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb zu Neustadt-Harzburg. Gegründet: Im Jahre 1880. Zweck: Bergbau auf denjenigen Gruben, welche die Gesellschaft eigentümlich oder pacht- weise besitzt, Verhüttung resp. Verwertung der selbstgewonnenen Mineralien, ins- besondere der Betrieb von Hochöfen zur Produktion von Roheisen etc., Fabrikation von Puzzollan-Steinen. Besitz: Die Mathildenhütte mit Hochofen und Steinfabrik; Grube Friederike mit Kalksteinbruch Schlewecke; im Revier Stolberg: Josephshütte mit Grube Flussschacht und Flussspatmühle. Im Jahre 1897 betrug die Produktion der Hochöfen 24 427 t gegen 23 260 t in 1896 bei einem Erzverbrauch von 65 664 t, wovon 58 673 t eigene Erze waren. Von Schlacken- steinen wurden 8 712 200 Stück produziert (69 229 800 Stück in 1896). Arbeiterzahl ca. 400 Mann. Kapital: M. 1 200 000 in 2400 Aktien à M. 500. Anleihe: M. 600 000 in 5 % Partialobligationen à M. 1000 von 1887, Zinstermin: 2./1. u. 1./7. Tilgung mit 5 % durch jährliche Auslosung zu 105 %. Ende 1897 noch in Umlauf M. 432 000. Kurs Ende 1897: 104 %. Notiert in Essen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1897: Aktiva: Mathildenhütte M. 1 006 000, Revier Harzburg M. 730 300, diverse Reviere M. 125 800, Bestände M. 317 109.90, Kassa M. 5612.94, Wechsel M. 68 943.01, Debitoren M. 227 905.16, Effekten M. 57 368.50, Kautionen M. 150, vorausbez. Prämien M. 2044.45, Avale M. 40 000. Sa. M. 2 581 233.96. Passiva: Aktienkapital M. 1 200 000, Anleihe M. 432 000, Anleihezinsen M. 10 475, Reservefonds M. 240 000, Verfügungsfonds M. 120 000, Erneuerungsfonds f. Hochöfen M. 100 000, ausserord. Reparaturen M. 50 000, Baufonds M. 50 000, Unterstützungsfonds M. 5770.46, Kautionen M. 405, Kreditoren M. 196 082.68, Löhne M. 20 000.82, Avale M. 40 000, Tantieme M. 8500, Dividende M. 108 000. Sa. M. 2 581 233.96. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwaltungsunkosten M. 44 385.53, Zinsen M. 39 288.16, Unterhaltung alter Gruben M. 214.92, Agio M. 806.30, Abschreibungen M. 109 995.92 Dotierungen M. 52 814.22, Tantieme M. 8500, Dividende M. 108 000. Sa. M. 363 515.05. Kredit: Roheisenproduktion M. 229 358.11, granul. Schlacke M. 32 081.59, Steinfabrik M. 59 425.13, Flussspatförderung M. 37 276.03, Miete, Pächte M. 5359.79, Delkredere M. 14.40. Sa. M. 363 515.05. Reservefonds: M. 240 000, Verfügungsfonds M. 120 000, Erneuerungsfonds M. 100 000. Dividenden 1888–97: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 5, 8, 9 %. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Direktion: B. Schöne, Wiesmann. Prokurist: Rud. Bingel, Mathildenhütte. Aufsichtsrat: Vors. C. Wolter, Stellv. G. Hilgenberg, W. Funke, H. Wippermann, Essen a. Ruhr. Firmenzeichnung: Zwei Vorstandsmitglieder oder ein solches und der Prokurist. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: A. Schaaffhausen'scher Bankverein; Essen a. Ruhr: Essener Bankverein, Gebr. Beer. Gutehoffnungshütte, Actienverein für Bergbau u. Hütten- betrieb in Oberhausen (Rheinl.). Gegründet: Im Jahre 1872, durch Übernahme der 1810 errichteten Werke von Jacobi, Haniel & Huyssen. Letzte Statutenänd. vom 27. Nov. 1897. Zweck: Bergwerksbetrieb, Ausbeutung, Verhüttung resp. Zugutemachung von Kohlen, Erzen, Mineralien und Fossilien, weitere Verarbeitung der Metalle in allen dem Konsum angepassten Formen, Handel mit den gewonnenen Produkten u. Fabrikaten, Fabrikation von Eisenbahnwagen und von Wagen für Strassen- und Kleinbahnen. Die Ges. besitzt folgende Werke: 1) Abteilung Sterkrade (Gussstahlwerk); 2) Walz- werk Oberhausen; 3) Walzwerk Neu-Oberhausen; 4) Eisenhütte Oberhausen; 5) Zeche Oberhausen; 6) Zeche Ludwig in Rellinghausen; 7) Zeche Osterfeld in Osterfeld; 8) Zeche Hugo bei Holten (im Abteufen begriffen); 9) Abteilung Ruhrort; 10) Hammer Neu-Essen in Oberhausen; 11) Eisensteingruben in Nassau, Siegen, in der Eifel, Lothringen etc. Beschäftigte Beamte und Arbeiter ca. 12 000. Die jährliche Erzeugung beträgt: Kohlen ca. 1 400 000 t, Roheisen ca. 350 000 t, Walzwerkserzeugnisse ca. 200 000 t, Brücken, Maschinen etc. ca. 40 000 t. Kapital: M. 18 000 000, und zwar M. 10 500 000 in Aktien Lit. A in 14 500 Aktien à M. 600 u. M. 1000 u. M. 7 500 000, in 2500 Prior.-Aktien Lit. B. à M. 3000 nach Beschluss der Gen.-Vers. v. 27. Nov. 1897. Die Aktien lauten auf Inhaber oder auf Namen nach Wahl. Die Aktien Lit. B werden ausgelost u. hierfür im gleichen Betrage Aktien Lit. A aus- gegeben.