Kohlenbergbau. 487 Hellmuth durch Ankauf hinzukam. Ausser einem Luftschacht sind zwei Förderschächte, darunter ein Doppelschacht, zur Förderung von Gas-, Flamm- und Fettkohlen; weiter zwei Kohlenwäschen, 90 Koksöfen und Arbeiterwohnungen vorhanden. Der Grundbesitz umfasst 53,9118 ha. Infolge Beschlusses der Gen.-Vers. vom 5. Febr. 1897 wurde die Mehrheit der Kuxe der mit den Berechtsamen der Gesellschaft markscheidenden Felder Caspar Alexander und Hellmuth im Flächeninhalte von 1 716 340 qm erworben. Die Förderung betrug 1896 u. 1897 an Kohlen 420 113 bezw. 350 815 t, die Produktion an Koks 75 916 bezw. 68 564t; durchschnittlich waren beschäftigt ca. 52 Beamte, 1399 Arbeiter. 1897 erlitt die Förderung durch Einsturz des Schachtes II am 22. Juni eine wesentliche Störung, die in Ansehung der III. Sohle erst am 25. April 1898 behoben werden konnte. Die Anlage eines neuen Schachtes in den Feldern Caspar Alexander u. Hellmuth ist geplant. Kapital: M. 7 500 000 in 25 000 Aktien à M. 300. Gründerrechte: Bei Erhöhungen des Grundkapitals sind die Aktionäre im Verhältnis ihres Aktienbesitzes zur Übernahme der neuen Aktien al pari berechtigt. Anleihe: I. M. 850 000 in 4 % Partialobligationen von 1896, 850 Stücke à M. 1000. Zinsterm. 2./1. u. 1./7. Tilgung ab 1902 durch jährl. Verlosung in 34 Jahren, rückzahlbar mit 102 %. Kurs Ende 1897: 101 %. Notiert in Essen, Düsseldorf. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. II. M. 1 150 000 in 4 % Partialobligationen von 1897, 1150 Stücke à M. 1000. Zins- term. u. Tilgung wie bei Anleihe I. Die Ausgabe des von Anleihe II noch unbegebenen Restes von M. 504 000 steht bevor. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: April oder Mai. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St., bis zu 500 St. Bei Gegenständen, die nur in ausserordentlicher Gen.-Vers. verhandelt werden können, fällt die Beschränkung fort. Gewinn-Verteilung: 5 % zur Reserve, 3 % Tantieme dem Aufsichtsrat mit M. 7000 garantiert, Rest Dividende. Bilanz am 31. Dez. 1897: Aktiva: Koncessionsfelder und Grubenanlagen M. 3 111 197.78, Feldesteil Hellmuth M. 102 000, sonstige Bergwerksbeteiligungen M. 608 601.70, Grund- stücke M. 613 123.75, Arbeiterhäuser M. 448 275.28, Schächte M. 1 538 695.87, Eisenbahn M. 74 175.50, Ladebühnen M. 136 570.09, Hochbauten M. 1 069 717.39, Kessel, Maschinen, Pumpen M. 733 387.64, Wasserleitung u. Beleuchtungsanlage M. 45 745.99, Aufbereitungs- anstalten M. 233 774.30, Koksanstalt M. 299 736.33, Anlage zur Wasserabführung M. 56 136.13, elektr. Kraftübertragung M. 45 872.90, Gerätschaften M. 239 954.04, Materialien M. 149 234.17. Wagen u. Pferde M. 3523.70, Kassa M. 23 208.46. Effekten M. 22 471.87, Kohlen M. 7942.32, Versicherungsprämien M. 23 535.73, Bankguthaben M. 94 199.02, sonstige Forderungen M. 293 139.34, Kokssyndikat M. 5600, Kohlensyndikat M. 9900. Sa. M. 9 989 719.30. Passiva: Aktienkapital M. 7 500 000, Grundschuld M. 3000, Obligationen M. 1 496 000, Reservefonds M. 392 620.10, Delkrederefonds M. 14 954.81, Dividenden M. 2655, Grund- schuldzinsen M. 435, Obligationszinsen M. 14 240, Gehälter u. Löhne M. 128 054.98, Arbeiter- unterstützungskasse M. 14 445.72, Knappschaftsberufsgenossenschaft M. 41 618.79, Rück- lage für Bergschäden M. 16 638.15, Guthaben der Bankiers M. 224 825.62, sonstige Schulden M. 140 231.13. Sa. M. 9 989 719.30. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Obligationszinsen M. 47 840, Bergschäden M. 18 000, Abschreibungen M. 139 057.23. Sa. M. 204 897.23. Kredit: Betriebsgewinn M. 182 640.43, Arbeiterhäuser M. 14 954.11, Erlös aus abgängigen Materialien M. 7302.69. Sa. M. 204 897.23. Reservefonds: M. 392 620.10, Delkrederefonds M. 14 954.81. Kurs Ende 1886–97: 52.50, 57, 92, 157.10, 136, 107, 91.80, 78.75, 89.40, 109, 126, 109 %. Notiert in Berlin, Köln, Essen, Düsseldorf. Dividenden 1886–97: 0, 1¼, 3, 5, 13½, 13, 6, 0, 0, 4, 5½, 0 %. Coup.-Verj.: 5 J. n. PE. Direktion: Bergwerksdirektor Henry Dick. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Justizrat Rob. Esser, Köln; Julien de Macar, Chäteau d'Embourg; Carl W. Simons, Düsseldorf; Gust. Hanau, Mülheim a. Ruhr; Paul Piedboeuf, Düsseldorf. Firmenzeichnung: Der Direktor, event. zwei Direktoren oder ein Direktor und ein Prokurist. Zahlstellen: Eigene Werkskasse; Berlin: Disconto-Gesellschaft, A. Schaaffhausen'scher Bank- verein; Barmen: Barmer Bankverein; Köln: Sal. Oppenheim jr. & Co., Schaaffhausen'scher Bankverein; Düsseldorf: B. Simons & Co.; Frankfurt a. M.: M. A. von Rothschild & Söhne; Hannover: Ephraim Meyer & Sohn; Mülheim a. Rh.: Rheinische Bank vorm. Gustav Hanau; Lüttich: Nagelmacker & fils. Publikations-Organe: R.-A., Kölnische Zeitung, Rheinisch-Westphälische Zeitung, Frank- furter Zeitung, Berliner Börsen-Zeitung. Braunkohlen-Aktien-Gesellschaft „Union' in Kriebitzsch bei Meuselwitz, S.-A. Gegründet: Im Jahre 1880. Zweck: Braunkohlenbergbau auf Grube „Union'; 1893 wurde das Braunkohlenbergwerk „Agnes“ für M. 202 000 gekauft. Die Förderung betrug 1896 u. 1897 an Kohlen 331 747 bezw. 342 641 Hunte; verkauft wurden 8 689 187 bezw. 5 963 930 Stück Presssteine u. 368 405 bezw. 317 692 Ctr. Briketts.