――‚‚‚‚‚‚‚‚‚‚‚‚‚‚‚‚‚ 1102 Nachtrag: Eisen- und Strassenbahnen. 7* 2 8 Grosse Venezuela-Eisenbahn-Gesellschaft in Hamburg, Adolfsbrücke 10. Gegründet: Am 20. Nov. 1888. Letzte Statutenänderung vom 18. Febr. 1897. Zweck: Erwerbung einer seitens der Republik Venezuela der Firma Fr. Krupp in Essen erteilten und dem Gesellschaftsvertrage vorgedruckten Koncession vom S. Juli 1887 bezw. 30. Juli 1888 und 3. August 1888 zum Bau einer Eisenbahn von Caracas nach Cagua, Ausrüstung und Betrieb dieser Eisenbahn, sowie der in der Koncession bereits vorgesehenen Fortsetzung der Linie Caracas-Cagua über Tocuyito nach San Carlos. Ausserdem erwarb die Gesellschaft die ursprünglich dem Ingenieur Reginald Pringle erteilte und sodann an die Venezuela Central Railway Co. Ld. übertragene Koncession vom 2. Febr., 8. und 18. April 1885 für die Teilstrecke Valencia-San Mateo (Cagua) laut des unterm 30. Mai bezw. 7. Juli 1891 seitens der Vereinigten Staaten von Venezuela genehmigten Vertrages vom 17. Dez. 1890. Die Gesellschaft bezweckt ausserdem den Bau von Anschlussbahnen, sowie anderer Eisenbahnen, sie kann event. solche über- nehmen oder auch den Betrieb eigener Bahnen an Dritte überlassen, sich an anderen Eisenbahnunternehmungen beteiligen, Lagerräume errichten und Ländereien und Landes- Pprodukte verwerten. Geschichtliches: Die Länge der fertiggestellten Strecken Caracas-Cagua und Valencia-Cagua beträgt 179 km; die Betriebseröffnung fand im Februar 1894 statt. Für beide Bahnen hat die Venezuelanische Regierung 7 % Zinsen in Gold auf die Dauer von 99 Jahren garantiert. Zur Ablösung der rückständigen Garantieverpflichtung der Regierung bis 31. Dezember 1895 im Betrage von Bol. 7 229 738 und Verzichtleistung der Gesellschaft auf die fernere 7 % Garantie erhielt die Gesellschaft laut Vertrag vom 18. April 1896 Bol. 33 000 000 5 %, Obligationen der laut Gesetz vom 9. April 1896 in Höhe von Bol. 50 000 000 aufgenommenen Eisenbahnschuld. Der Bau der Bahn war der Deutschen Gesellschaft für Bauunternehmungen in Berlin übertragen; die Linie besitzt 213 eiserne Brücken, darunter 60 Viadukte und ferner 89 Tunnel. Aktionäre und Gläubiger sind die Disconto-Gesellschaft, Norddeutsche Bank und Konsorten. Kapital: M. 60 000 000 in 60 000 Aktien à M. 1000, nach Erhöhung um M. 35 000 000 laut Gen.-Vers.-Beschl. vom 27. Juni 1896. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Gewinn-Verteilung: 5 % zur Reserve, alsdann bis zu 5 % zur Specialreserve, 2 % Tantieme an Aufsichtsrat, Rest zur Verfügung der Gen.-Vers. Bilanz am 31. Dez. 1897: Aktiva: Bau M. 61 725 474.47, Grundstücke M. 100 000, Kohlen- minen M. 14 646.78, Staatsländereien M. 5400, Oberbaumaterialien M. 89 432.95, Betriebs- materialien M. 317 561.45, Kassa M. 44 494.75, Effekten M. 73 278.30, Vorschuss M. 4313.36, Debitoren M. 97 658.80. Sa. M. 62 472 260.86. Passiva: Aktienkapital M. 60 000 000, Reservefonds M. 114 069.88, Erneuerungs- u. Amortisationsfonds M. 125 000, Kreditoren M. 855 845.62, Depositen M. 1488, Kautionen M. 740.80, Dividende M. 1 200 000, Tantieme M. 29 581.40, Vortrag M. 145 535.16. Sa. M. 62 472 260. 86. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben M. 1 395 821.73, Zinsen M. 72 590.29, Kommissionen M. 11 577.79, Erneuerungs- und Amortisationsfonds M. 30 000, Tantieme M. 29 581.40, Reservefonds M. 73 953.50, Dividende M. 1 200 000, Vortrag M. 145 535.16. Sa. M. 2 959 059.87. Kredit: Vortrag aus 1896 M. 26 130.15, Betriebseinnahmen M. 1 595 009.13, sonstige Einnahmen M. 11 667.10, Zinsen M. 1 326 253.49. Sa. M. 2 959 059.87. deservefonds: M. 114 069.88, Erneuerungs- u. Amortisationsfonds M. 125 000. Dividenden 1896–97: 1, 2 %. Direktion: Dr. Schlauch, Reg.-Baumeister Plock. Prokurist: Franz Karrasch, Carracas. Aufsichtsrat: Erster Vors. Baurat Alf. Lent. Berlin; zweiter Vors. Max Schinkel, Hamburg; Gen.-Konsul E. Russell, Geh. Reg-Rat H. Lent, Berlin; F. H. A. Ruete, Rud. Petersen, A. Borgnis, Hamburg. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Hamburg: Norddeutsche Bank; Berlin: Disconto-Gesellschaft. Westersteder Eisenbahn-Gesellschaft in Oldenburg. Gegründet: Am 17. Januar 1895. Koncession auf unbestimmte Zeit. Zweck: Bau und Betrieb einer Sekundärbahn Ochholt-Westerstede (7 km). Die Bahn ist für Rechnung der Firma von der grossh. Oldenb. Eisenbahndirektion angelegt worden und hat letztere auch die Betriebsleitung. Kapital: M. 103 000 in 196 Stammaktien à M. 300 und 150 Prior.-Aktien à M. 300. Letztere haben Vorzugsrecht auf 5 % Dividende, ferner ein Beitrag von M. 30000 der Gemeinde Westerstede. Anleihe: M. 90 000 in 3½ %, staatlich garantierten Obligationen, St. à M. 300. (Noch un- begeben 32 St. = M. 9600.) Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Mai.