70 Eisenbahnen. *Bremisch-Hannoversche Kleinbahn in Frankfurt a. M. Gegründet: Am 24. Juni 1898. Gründer: Aktiengesellschaft Bank für industrielle Unter- nehmungen, Bahnbaudirektor Moritz Neufeld, Bahnbaudirektor Albert Sprickerhoff, Bankdirektor Carl Eckhard, Bankdirektor Dr. Alfred Parrisius, Frankfurt a. M. Zweck: Bau und Betrieb einer Kleinbahn von Bremen über Lilienthal nach Tarmstadt, Länge 27 km. 2) Erwerb und Ausnutzung von Koncessionen zur Erbauung und zum Betriebe anderer Kleinbahnen, insbesondere solcher, welche an die unter 1) genannte Kleinbahn anschliessen oder mit dieser gemeinsam betrieben werden sollen. 3) Bau und Betrieb von Privatanschlussbahnen an die unter 1 und 2 bezeichneten Klein- bahnen. Die Ges. ist berechtigt, den Bau der unter 1–3 bezeichneten Bahnen im ganzen oder geteilt zur Ausführung an Dritte zu vergeben, den Betrieb ihrer Bahnen an Dritte zu verpachten und alle Geschäfte und Verträge abzuschliessen, welche zur Erreichung oder Förderung der unter 1–3 näher bezeichneten Zwecke dienlich erscheinen und sich bei anderen Gesellschaften, deren Geschäftsbetrieb geeignet ist, das Erträgnis der im Besitz der Aktien-Ges. befindlichen Bahnen günstig zu beeinflussen, zu beteiligen. Kapital: M. 1 750 000 in 1750 Aktien à M. 1000 mit zunächst 25 % Einzahlung. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum Reservefonds, vom verbleibenden Betrage bis 4½ % erste Dividende, vom Rest 6 % Tantieme an Aufsichtsrat, event. vertragsmässige Tantieme an Direktoren und Beamte; Überrest zur Verf. der G.-V. Dividenden: Das erste Geschäftsjahr endigt am 31. Dez. 1898. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Bahnbau-Direktor Albert Sprickerhoff. Aufsichtsrat: Vors. Dr. phil. Alfred Parrisius, Frankfurt a. M.; Stellv. Rentier Joh. Reiners, Lilienthal bei Bremen, Bahnbaudirektor Moritz Neufeld, Bankdirektor Carl Eckhard, Frankfurt a. M. Firmenzeichnung: Der Vorstand; bei mehreren Direktoren zwei der- selben oder ein Direktor mit einem Prokuristen. Publikations-Organ: Reichs-Anzeiger. Zahlstellen: Frankfurt a. M.: Deutsche Eisenbahn-Gesellschaft. Crefelder Eisenbahn-Gesellschaft in Crefeld. Gegründet: Am 19. Juli 1880 als Akt.-Ges. Koncession vom 6. Okt. 1868 bezw. 23. Juli 1880. Letzte Statutenänderungen vom 30. Sept. 1897 und 12. Juli 1898. Zweck: Vollendung des Baues und Betrieb der aus dem Fallissement der Crefeld-Kreis Kempener Industrie-Eisenbahn-Gesellschaft angekauften normalspurigen Eisenbahnen: a) von Süchteln über Oedt nach Kempen und von da kreisförmig über Hüls, Crefeld, St. Tönies und Vorst zurück nach Süchteln, mit Abzweigungen nach Viersen und Gref- rath, b) von Grefrath nach Strälen und c) von Hüls nach Mörs mit Verbindungs- geleisen im Westen von Crefeld und Anschluss an die Staatsbahn in Crefeld, Kempen, Viersen, Grefrath u. Mörs (61,40 Km). Die Bahn besitzt 12 Bahnhöfe u. 10 Haltestellen. Kapital: M. 2 000 000 in 2800 Aktien à M. 500 und 600 Aktien Lit. B à M. 1000. Ursprüng- lich M. 1 000 000; erhöht 1881 um M. 400 000, 1885 um M. 100 000 und lt. G.-V.-B. vom 30. Sept. 1897 und 12. Juli 1898 um M. 500 000 . ab 1. April 1898), angeboten den alten Aktionären 13.–19. Aug. 1898 mit 105 %. Anleihe: M. 600 000 in 4 % Obligationen von 1891, 1200 Stück à M. 500; Zinsen: 1./4. u. 1./10. Tilgung: Bis ½ % mit Zinsen und Überschuss durch Verlosung im August (zuerst 1895 6 Stück) auf 1./4. (Kann ab 1897 verstärkt werden.) Kurs Ende 1897–98: –, 102 %. Notiert in Düsseldorf. Geschäftsjahr: Vom 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Im II. Geschäftsquartal. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 500 = 1 St., 1 Aktie à M. 1000 = 2 St. Gewinn-Verteilung: Dotierung des Reservefonds, des Special- und Erneuerungsfonds, dann etwaige Tantiemen an Beamte, Rest Dividende. Bilanz am 31. März 1898: Aktiva: Kaufpreis der Bahn, Ausbau, Ausrüstung etc. M. 2 360 025.74, Bank- u. Bankier-Guthaben M. 17 042.54, Material M. 1940.11, Debitoren M. 41 273.35, Effekten M. 74 290, bereits eingelöste Oktober-Coupons M. 11 860, Kassa M. 14 394.09, Krankenkassa M. 12.09. Sa. M. 2 520 837.92. Passiva: Aktienkapital M. 1 500 000, Obli- gationen M. 594 000, getilgte Obligationen M. 6000, Tilgungskonto M. 4110, Verzinsung der Obligationen M. 23 760, Erlös aus verkauften Immobilien M. 49 363.36, Special-Reserve- fonds M. 35 551.09, Bilanz-Reservefonds M. 41 405.51, Erneuerungsfonds M. 35 471.43, alte Dividende M. 144, Kautionen M. 8900, Krankenkasse M. 8112.09, Kreditoren M. 137 887.63, Übertrag: Eisenbahnsteuer M. 2210.53, Reingewinn M. 73 922.28. Sa. M. 2 520 837.92. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgabe M. 327 912.99, Rücklagen: Erneuerungs- fonds M. 43 226.61, Reservefonds M. 3070.52, Bilanz-Reserve M. 3600, Eisenbahnsteuer M. 2210.53, Obligationenzinsen M. 23 760, Tilgung der Obligationen M. 3240, Dividende M. 72 000, Vortrag M. 1922.28. Sa. M. 480 942.93. Kredit: Übertrag M. 1507.51, Betriebs- einnahme M. 477 599.10, Gewinn aus der Kiesgrube M. 1836.32. Sa. M. 480 942.93.