Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen etc. 101 welche eine Erweiterung dieser Trambahn bilden, und Bau und Betrieb elektrischer Licht- und Kraftanlagen. Bahnlänge 6,6 km, Spurweite 1 m. Die Ges. übernahm von A. Weimann die ihm erteilte Koncession für die Strassen- bahn Frankfurt a. M.-Oberrad-Offenbach gegen Zahlung von M. 50 000 in Aktien und übertrug demselben die Herstellung der Bahn nebst Gebäuden, Maschinen, Fahrmaterial und Zubehör für M. 700 000. Von seiten der Behörden sind der Ges. folgende Lasten und Abgaben auferlegt: 1) 3 % Abgaben von den Bruttoeinnahmen während der ersten 12 Jahre und 4 % während der folgenden 13 Jahre. (Diese Abgabe ist auf M. 800 p. a. ermässigt worden), 2) der Unterhaltungskosten der Einfriedigung auf der Kreisstrasse (ca. M. 100 pro Jahr), 3) Bedienung der Barrieren an der Bebraer Bahn und an der Lokalbahn (ca. M. 1000), 4) Pachtabgaben für Plätze an der Deutschherrn-Mühle (M. 700) etc. Besitz 30. Juni 1898: 10 elektrische Maschinenwagen, 5 geschlossene Beiwagen, 1 halboffener Beiwagen und 1 Arbeitswagen. Befördert wurden 1 005 745 Personen und hierfür vereinnahmt M. 128 348. Kapital: M. 500 000 in 1000 Aktien à M. 500. Durch Beschluss der G.-V. vom 17. Nov. 1888 wurde das vorher M. 750 000 betragende Aktienkapital durch Zusammenlegung von je 3 Aktien in 2 Aktien auf obige Summe herabgesetzt. Geschäftsjahr: Vom 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im ersten Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn 5 % zur Reserve, vom verbleibenden Überschuss 70 % als Dividende, 15 % Tantieme an Aufsichtsrat und Direktion, 10 % dem Erneuerungsfonds u. 5 % zur Verfüg. d. G.-V. Bilanz am 30. Juni 1898: Aktiva: Grundstück u. Gebäude M. 141 000, Gebäudeumbau M. 24 730.69, Bahnkörper u. Koncession M. 139 550, Bahnstromleitung M. 40 530, Maschinen M. 73 800, Maschinenumbau M. 1266.18, Wagen M. 74 090, Installation M. 2603.08, Lichtstromleitung M. 3270, Motoren M. 5530, Zähler M. 3080, Bogenlampen M. 855, Utensilien M. 4930, Kleiderkonto M. 500, Material M. 20 652.80, Kautionen M. 29 198.43, Versicherung M. 856.95, Kassa M. 1076.38, Bankguthaben M. 4581, Debitoren M. 3709.21. Sa. M. 575 809.72. Passiva: Aktienkapital M. 500 000, Kreditoren M. 6184.31, Erneuerungs- fonds M. 36 388.88, Reservefonds M. 5874.60, alte Dividende M. 310, Unterstützungskasse M. 1898.58, Gewinn M. 25 153.35. Sa. M. 575 809.72. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben M. 92 894.93, Abschreibungen M. 22 244.24, Reingewinn M. 25 153.35. Sa. M. 140 292.52. Kredit: Vortrag a. 1896/97 M. 253.80, Bahnbetriebseinnahmen M. 128 348, Stromabgabe M. 8128.49, Motorenmiete M. 854.87, Zählermiete M. 408.13, diverse Einnahmen M. 871.95, Interessen M. 1427.28. Sa. M. 140 292.52. Gewinn-Verwendung: Reservefonds M. 1245, Erneuerungsfonds M. 2365.45, Tantieme M. 3548.10, Divid. M. 17 500, Beamten-Unterstützungskasse M. 300, Vortrag M. 194.80. Sa. M. 25 153.35. Reservefonds: M. 7119.60, Erneuerungsfonds M. 38 754.33. Dividenden 1889/90–1897/98: 2, 1½, 1½, 1¼, 1¼, 1, 1, 2½, 3½ %. Coup.-Verj.: 3 J. n. F. Direktion: Ingenieur Herm. Prins, Oberrad. Firmenzeichnung: Der Direktor. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Adolf Kolligs, Frankfurt a. M.; Direktor Spicharz, Offenbach; Bankier Salomon Merzbach, Karl Ney, Frankfurt a. M. Zahlstellen: Offenbach: S. Merzbach; Frankfurt a. M.: A. Merzbach. Publikations-Organe: R.-A., Frankfurter Zeitung, Offenbacher Zeitung. Frankfurter Lokalbahn-Actien-Gesellschaft, Frankfurt a. M. Gegründet: Am 5. April 1888 durch von Erlanger & Söhne. Betriebseröffnung mit Pferden 15. Mai 1888, Dampfbetrieb seit 1. Sept. 1888. Koncessionsdauer ab 1888 auf 25 Jahre bezw. 50 Jahre. Zweck: Bau und Betrieb einer Dampfstrassenbahn für Personen und Güter von Frankfurt nach Eschersheim-Heddernheim. Die Ges. erwarb von Dr. Kollmann in Frankfurt die von demselben behufs Er- bauung und Betreibung einer Strassenbahn von Frankfurt nach Eschersheim erlangte ortspolizeiliche Koncession vom 9. Sept. 1887 nebst Verträgen mit allen Rechten und Pflichten. Sie übertrug dem Dr. Kollmann die Herstellung der Lokalbahn nebst allem Zubehör für M. 300 000. Vertrag mit der Stadt Frankfurt bis 15. Mai 1913, Vertrag mit der Landgemeinde Eschersheim bis 15. Mai 1938. Besitz Ende 1897: 3 Stück 60pferdige Henschelsche Strassenbahn-Lokomotiven, 4 grosse und 1 kleiner geschlossener Personenwagen, 3 offene Sommerwagen und 1 für Personen- u. Güterbeförderung eingerichteter Marktwagen. Geleislänge 5640 m, Betriebs- länge 5080 m. Befördert wurden 417 745 (497 413) Personen. Gesamteinnahme 1897 M. 72 710.35 (87 359.85) inkl. M. 5314.45 (5874.72) für Gepäck und Güter, oder durch- schnittlich täglich M. 199.20 (238.609). Kapital: M. 350 000 in 350 Aktien à M. 1000. Ursprünglich M. 300 000, erhöht 1888 auf M. 350 000.