122 Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen etc. Rheinische Bahn-Gesellschaft in Düsseldorf. Gegründet: Am 25. März 1896. Zweck: a) Bau und Erwerb, Pachtung und Verpachtung und Betrieb von Eisenbahnen; b) Erwerb und Ausnutzung von Koncessionen zum Bau und Betrieb von Eisenbahnen; c) Erwerb von Grundstücken, Anlagen und Gegenständen zu diesen Zwecken, sowie Bebauung und Veräusserung von Grundstücken und Strassenanlegung: d) Errichtung und Betrieb elektrischer Anlagen, sowie Anschluss der Bahnanlagen und Wasserstrassen; e) Errichtung einer stehenden Brücke bei Düsseldorf. Zunächst wurde diese und die Kleinbahn von Düsseldorf nach Krefeld gebaut. Die Brücke wurde am 12. Nov. 1898 und die Bahn am 15. Dez. 1898 eröffnet; letztere wird elektrisch betrieben. Die Ges. besitzt üher 1500 Morgen Land mit einem Buchwert von ca. M. 3 600 000; dieselbe be- treibt auch eine Feldbrand- und Ringofenziegelei. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 6 000 000 sind bei der Landesbank der Rheinprovinz kontrahiert worden. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % dem Reservefonds, 4 % Dividende, vom Rest 10 % Tantieme an Aufsichtsrat, jedoch mindestens M. 10 000, die, falls sie nicht aus dem Gewinn ge- deckt werden können, als Geschäftsunkosten zu buchen sind; sodann die vertragsmässig zu zahlende Tantieme an Vorstand, Rest Superdividende. Bilanz am 31. Dez. 1897: Aktiva: Grundstücke M. 2 805 636.37, Entwässerungsanlage M. 25 215.05, Brückenbau M. 2 754 495.05, Bahnbau M. 228 999.30, Kraftstation Obercassel M. 18 316.86, Materialien M. 400, Koncession M. 100 000, Mobilien u. Utensilien M. 6923.23, Effekten M. 67 150, Kautionskonto M. 8000, Unkosten M. 103.85, Ziegelei M. 57 615.63, Ring- ofen M. 61 231.10, Parkanlage M. 9467.08, Kassa M. 3961.86, Debitoren: Konto der Aktio- näre M. 1 101 969.70, Bankguthaben M. 388 528.50, Diverse M. 12 608.98. Sa. M. 7 650 622.56. Passiva: Aktienkapital M. 6 000 000, Gründungskosten M. 26 772.56, Tantieme M. 10 000, Kautions-Kreditoren M. 8000, Kreditoren: Darlehen bei der Landesbank M. 1 582 600, Diverse M. 23 250. Sa. M. 7 650 622.56. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Mobilien u. Utensilien M. 769.25, Unkosten M. 18 152.16, Zinsen u. Provision M. 140 401.40. Sa. M. 159 322.81. Kredit: Jagd- u. Landpacht M. 14 113.22, Effekten M. 1088.70, Ziegelei M. 26 328.28, Überträge: auf Grundstückekonto M. 22 963.68, auf Brückenbaukonto M. 70 844.19, auf Bahnbaukonto M. 23 984.74. Sa. M. 159 322.81. Kurs Ende 1897–98: 110, 109 %. Notiert in Düsseldorf. Dividenden 1896–97: 0 %. (Es wurden nur Bauzinsen gewährt.) Die Betriebseröffnung fand erst 1898 statt. Direktion: Oberbürgermeister a. D. Fr. Haumann. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat H. Lueg, Stellv. Komm.-Rat F. Haniel, Komm.-Rat A. Bagel, Geh. Komm.-Rat F. Vohwinkel, Landesbankdirektor Dr. Lohe, Bankier W. Pfeiffer jr., Komm.-Rat A. Stein, Düsseldorf; Aug. Haniel, Bürgermeister Spicken- heuer, Heerdt. Firmenzeichnung: Der Vorstand. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Düsseldorf: Niederrheinische Bank, Bergisch Märkische Bank, C. G. Trinkaus; Duisburg: Duisburg-Ruhrorter Bank. Publikations-Organ: Reichs-Anzeiger. Ronsdorf-Müngstener Eisenbahn-Gesellschaft in Ronsdorf. Gegründet: Am 19. Dez. 1889 durch die angrenzenden Stadtgemeinden, Industriellen etc. Betriebseröffnung am 18. Nov. 1891. Letzte Statutenänd. vom 19. Nov. 1897, 10. Febr. und 28. Juni 1898. Neue Koncession für Kleinbahn vom 2. Okt. 1897. Zweck: Errichtung und Betrieb von Eisenbahnen und Kleinbahnen, insbes. der Betrieb von Kleinbahnen, welche von Ronsdorf durch das Leyer- und Morsbachthal nach Müngsten bis zu der Pumpstation des Solinger Wasserwerkes und von Wermelskirchen durch das Eschbachthal nach Burg an der Wupper als eingeleisige Schmalspurbahn bereits be- stehen. Bahnlänge 26,3 km, Spurweite 1 m. Ausbau der Linien nach Remscheid, sowie Burg-Müngsten-Elberfeld, wird geplant. Alle Linien sollen für den elektrischen Betrieb eingerichtet werden. Kapital: M. 1 139 000 in 1139 gleichberechtigten Aktien à M. 1000; früher M. 1 022 000 in 757 Stamm-Prioritätsaktien Lit. A à M. 1000 und in 265 Stammaktien Lit. B à M. 1000. Die Gen.-Vers. vom 19. Nov. 1897 beschloss: 1) Herabsetzung des Aktienkapitals von M. 1 022 000 auf M. 1 017 000 durch Vernich- tung von 5 Stück Aktien Lit. B, welche die Aktionärin Westdeutsche Eisenbahn- Gesellschaft zu diesem Zwecke und unter dieser Bedingung kostenlos hergab. 2) Weitere Herabsetzung von M. 1 017 000 auf M. 783 000 durch Umwandlung von je 10 Aktien Lit. B in je 1 neue Aktie Lit. A.