136 Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien, Dock-Gesellschaften etc. Dividenden: Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Carl Winters. Aufsichtsrat: Vors. L. H. Kulenkampff, Stellv. Hildebrand ten Doornkaat-Koolmann, Bankier H. A. Wolde, C. G. Albrecht jun., Johann Carl Pflüger, Bremen. Firmenzeichnung: Der Vorstand; falls vorhanden, zwei Vorstandsmitglieder oder ein solches mit einem Prokurist oder zwei Prokuristen. Publikations-Organe: R.-A., Weser-Zeitung. Norddeutscher Lloyd in Bremen. (Siehe Ausgabe 1898/99, Band I, Seite 370.) Bezüglich des Vertragsverhältnisses mit dem Reiche über die Subventionslinien ist folgendes einzuschalten: Die Linien A 1) u. B) gehen von Bremerhaven oder Hamburg aus. Die Ges. ist verpflichtet, auf Verlangen und nach Bestimmung des Reichskanzlers ohne be- sondere Entschädigung die Dampfer der Hauptlinien einen niederländischen und einen belgischen Hafen anlaufen zu lassen, sie ist ferner verpflichtet, auf Verlangen des Reichs- kanzlers gegen eine zu berechnende Entschädigung die Fahrten der chinesischen Anschluss- linie über den Endpunkt bis nach Kiautschou auszudehnen. Auf Grund besonderer Ver- einbarung können die beiden Hauptlinien unter Wegfall der Linie A 2 über Shanghai nach Japan geleitet werden. Kapital: M. 60 000 000 in 60 000 Aktien à M. 1000 nach Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 25. April 1898 um M. 20 000 000 in 20 000 Aktien à M. 1000, hiervon M. 10 000 000 angeboten den Aktionären vom 16.–27. Juni 1898 mit 106 %. Die andere Hälfte ging an ein Bank- konsortium über. Die neuen Aktien sind ab 1. Jan. 1898 dividendenberechtigt. Das ursprüngliche Kapital bestand aus 60 000 Aktien à Thlr. 100 Gold; 1888 wurden die Aktien in solche à M. 1000 umgewandelt und das Kapital gleichzeitig auf M. 30 000 000 erhöht, 1889 weitere Erhöhung auf M. 40 000 000. Gewinn-Verteilung: Vom Betriebsüberschuss 1) 5 % zum Reservefonds, solange derselbe nicht 10 % des Grundkapitals beträgt, 2) von den Betriebsüberschüssen der Reichspost- dampferlinien 1½ % des Buchwertes der in den Reichspostdampferlinien beschäftigten Schiffe an den Erneuerungsfonds, 3) 4 % des Aktienkapitals als Diyidende an die Aktionäre, 4) 6 % des verbleibenden Betrages, jedoch unter Abzug der Überweisung an den Erneuerungsfonds (Nr. 6), an die Mitglieder des Aufsichtsrats als Tantieme, 5) 2 % des Aktienkapitals als Superdividende an die Aktionäre, 6) von dem Reste die Hälfte an den Erneuerungsfonds, solange derselbe weniger als 50 % des Grundkapitals beträgt; die andere Hälfte, und wenn und solange der Erneuerungsfonds 50 % des Grundkapitals erreicht hat, der ganze Überschuss als weitere Superdividende an die Aktionäre. Die G.-V. ist auf Antrag des Aufsichtsrats berechtigt, die Bildung und Dotierung weiterer Reserven als der vorgesehenen zu beschliessen. Versicherungsfonds: Einen Teil des Versicherungsrisikos der Schiffe trägt die Ges. selbst. Der Fonds dafür betrug Ende 1897: M. 6 704 710.05; demselben werden jährlich 20 % ersparte Assekuranzprämien zugeschrieben, bis er die Höhe von M. 10 000 000 beträgt; solange der Versicherungsfonds M. 10 000 000 oder mehr beträgt, werden demselben nur 10 % der ersparten Prämien überwiesen. Ebenfalls existiert eine Assekuranzreserve zur Deckung bilanzmässiger Verluste im Assekuranzgeschäfte. Dieser werden jährlich 10 % zugeschrieben, bis sie M. 200 000 beträgt. Namen der Dampfschiffe: Kaiser Wilhelm der Grosse, Kaiser Friedrich, Kaiserin Maria Theresia, Lahn, Saale, Trave, Aller, Ems, Fulda, Werra, Kaiser Wilhelm II., Friedrich der Grosse, Barbarossa, Königin Luise, Bremen, Prinz Regent Luitpold, Prinz Heinrich, Preussen, Bayern, Sachsen, Dresden, München, Karlsruhe, Stuttgart, Darmstadt, Gera, Oldenburg, Weimar, H. H. Meier, Pfalz, Mark, Wittekind. Willehad, Roland, Crefeld, Aachen, Bonn, Halle, Coblenz, Mainz, Trier, Babelsberg, Nürnberg, Wittenberg, Heidel- berg, Stolberg, Bamberg, Königsberg, Hohenzollern, Habsburg, Stettin, Sumatra, Najade, Lloyd, Willkommen, Kehrewieder, Retter, Lachs, Hecht, Forelle, Libelle, Centaur, Herkules, Saturn, Mercur, Vulcan, Comet, Neptun, Cyclop, Apollo, Quelle, Seeadler, Planet, Olboot. Im Bau: 2 Reichspostdampfer, 2 Passagier- u. Frachtdampfer für die New Yorker-Fahrt, 1 Passagier- u. Frachtdampfer, vergrösserter Barbarossa-Typus, 3 Passagier- u. Frachtdampfer für die Baltimore-Fahrt, 2 Frachtdampfer, 1 Salon-Rad- dampfer für die Verbindung nach den Nordsee-Bädern. Von der Flotte der mit der Hamburg-Amerika-Linie vereinigten Kingsin-Linie gingen 1898 die Dampfer Bellona, Della, Irene, Niobe, Oceana, Senta, Thekla in Besitz des Lloyd über, welche Schiffe vorzugsweise in Fracht-Dampferlinie nach Ostasien Verwendung finden. Direktion: Dr. jur. Wiegand, Joh. Friedr. Bremermann. Prokuranten: Ch. Leist u. Walter Kauffmann, C. v. Helmolt. Aufsichtsrat: Präsident G. Plate, Vicepräsident Konsul J. L. T. Achelis, Casp. G. Kulen- kampff, G. B. Brauer, Gen.-Konsul F. W. Delius, Konsul J. Smidt, Konsul H. Skröder- Gerdes, H. Melchers, Bremen; Dr. jur. Jordan, Elberfeld; Dr. jur. G. v. Bleichröder, Berlin; Konsul H. Palmié, Dresden. Prokuristen: G. Gans, J. F. B. Lackmann, C. G. E. Gerhardt, J. H. Niemann, C. Spötter.