Erzbergwerke, Erzgruben und Hüttenbetriebe. 174 werk, ein Schienen- und Bandagenwalzwerk, eine Werkstatt für Eisenbahnoberbau- material etc. errichtet, Um- und Neubauten überall ausgeführt etc. 1887/88 wurden die Eisensteingruben Wohlverwahrt und Victoria b. Bückeburg gekauft. 1894/96 wurde in den Dortmunder Werken das Thomasstahlwerk mit Einrichtung zur direkten Kon- vertierung des von den Hochöfen gelieferten flüssigen Roheisens umgebaut, die Gebläse- maschinen und Kesselanlagen vermehrt, ein grosses Blockwalzwerk mit Rollgängen, Scheren etc. errichtet, das Martinstahlwerk vergrössert. Durch Einrichtung einer Stahlfagongiesserei und Anlage einer Tiegelgussstahlschmelzerei ist die bisherige Stahl- produktionsfähigkeit mehr als verdoppelt worden. Gleichzeitig wurde im Puddel- und Walzwerk Dortmund durch Neubau von Walzenstrassen zum Ersatz des aufgegebenen Aplerbecker Werkes und durch Umbau älterer Walzenstrassen die Leistungsfähigkeit auf dieser Abteilung bedeutend erhöht, und in Henrichshütte die Neuanlagen zur Fabrikation schmiedeeiserner Gas- u. Siederöhren, sowie geschweisster schmiedeeiserner Fässer ausgeführt. 1896 endlich hat die Zeche „Westfalia“ für M. 350 000 ihren alten Schacht der „Union“ abgetreten; diese wird dorthin ihre Brückenbauanstalt verlegen. Die Union hat einen Teil der Aktien der Mengeder Bergwerks-Aktiengesellschaft er- worben. Eine grosse Schiffswerft bei Dortmund ist im Bau begriffen und dürfte Ende 1898 in Betrieb genommen werden. Nach den Specialbilanzen der einzelnen Abteilungen vom 30. Juni 1898 umfasst die Gesellschaft folgende Anlagen: Kohlenbergbau: Zeche Glückauf-Tiefbau bei Barop, Steinkohlenbergwerke bei Hattingen: Carl Friedrich bei Weitmar, Brockhauser Tiefbau, Hermanns ges. Schiffahrt, Valeria, Zufälligglück etc. Eisensteinbergbau: Eisensteinbergwerke an der Ruhr, im Siegerlande, in Nassau, im Rheinlande, am Harz, bei Bredelar, an der Weser. Dortmunder Eisen- und Stahlwerke: Hochofen, Puddel- u. Walzwerk, Guss- stahlwerk, Waggonfabrik, Räderfabriken, Brückenbauanstalt, Weichenfabrik, Mechan. Werkstätte und Giesserei, Gas- und Wasserwerke, Eisenbahnen, Gas-, Wasser- und Telegraphenleitungen; Grundbesitz, Verwaltungsgebäude, Beamten- u. Arbeiterwohnungen; vormals Remy'sches Walzwerk, Dortmunderfeld. Horster Eisen- und Stahlwerke: Hochofen, Puddel- und Walzwerk, Mech. Werkstätte und Giesserei, Schrauben- u. Mutternfabrik, Eisenbahnen, Gas- u. Wasser- leitungen; Verwaltungsgebäude, Beamten- und Arbeiterwohnungen; elektr. Lichtanlage. Henrichshütte: Hochofen, Puddel- u. Walzwerk, Rohrwerk, Mech. Werkstätte, Giesserei, Eisenbahnen, Ruhrbrücke, Grundbesitz, einschl. der Verwaltungsgebäude, Beamten- und Arbeiterwohnungen. Der Gesamtbesitz umfasst jetzt ein Areal von 354 ha mit 14 Tiefbauschächten, 8 Hochöfen (1 im Bau), 376 Koksöfen, 27 Windwärmapparaten, 80 Puddel-, Schweiss- und Wärmöfen, 20 Flamm- und Kupolöfen, 4 Bessemer Convertern, 321 Dampfkesseln, 24 Walzenstrassen, 47 Dampfhämmern, 312 Dampfmaschinen, 601 Werkzeug- und Adjustagemaschinen, 171 Schmiedefeuern. Zur Vermittelung des Verkehrs auf den Etablisse- ments dienen 50 km normalspur. und 119 km schmalspur. Bahnen mit 40 Lokomotiven. Für Beamte und Arbeiter sind 290 Wohnhäuser vorhanden. Die Ges. besitzt ferner 501 Kuxe des Mengeder Steinkohlenbergwerks bei Dortmund, 501 Kuxe des Eisensteinbergwerks Ver. Empel in Lothringen und 10 000 Aktien der Dortmunder Gemeinnütz. Baugesellschaft. 1896/97 mussten auf die Kuxe des Mengeder Steinkohlenbergwerks je M. 3500 = M. 1 753 500 Zubusse geleistet werden. 1896/97 und 1897/98 wurden gefördert 299 402 t, 316 502 t Steinkohlen; 112 333 t, 112 425 t Eisenstein; produziert wurden 285 267 t, 276 593 t Roheisen, an Eisen- und Stahlfabrikaten wurden hergestellt 329 754 t, 330 172 t. Die Arbeiterzahl betrug 8439 bezw. 8696 Mann. Der Gesamtumschlag betrug 1895/96–1897/98: M. 44 858 567, M. 54 439 535, M. 59 039 664. Kapital: M. 33 000 000 in 22 000 Aktien Lit. C Nr. 1–22 000 à M. 1500 lt. G.-V.-B. v. 26. Nov. 1896. (Siehe dieses Handbuch, Ausgabe 1896/97 u. 1897/98.) Anleihen: M. 18 000 000 in 5 % Hyp.-Obligationen von 1880 in 9000 St. à M. 1000 u. 18 000 St. à M. 500. Zinsen 2./1. u. 1./7. Tilg. It. Plan seit 1880 mit 1½ % und Zinsen zu 110 %. Verlos. jährl. am 1./8. auf 2./1., am 30. Juni 1897 noch in Umlauf M. 10 743 000. Kurs Ende 1886–98: 107.25, 109.50, 112, 111.25, 111.25, 111.50, 112, 110, 110.60, 111, 111.50, 111.50, 111.70 %. Notiert in Berlin, Frankfurt a. M., Köln, Essen, Düsseldorf. Hypothekar-Anleihen: I. M. 18 000 000 in 5 % Partial-Obligationen von 1880, rückzahlbar zu 110 %. Umlauf 30. Juni 1898 M. 10 162 000. Stücke à M. 500 u. 1000. Zinsen 1./1. u. 1./7. Verlos. 1. Aug. per 2. Jan. Tilg. ab 1880 innerhalb 31 Jahren mit 1½ % und Zinsenzuwachs, kann verstärkt werden. Sicherheit: Kautionshypothek auf den Namen der Disconto-Ges. auf die in der Verpfändungsurkunde vom 28. Jan. 1880 aufgeführten Objekte, insbesondere auf 1) die Dortmunder Eisen- und Stahlwerke, 2) das Eisen- und Stahlwerk zu Horst bei Steele, 3) die Henrichshütte, 4) die Steinkohlenbergwerke Glückauf-Tiefbau bei Barop und Carl-Friedrich bei Weitmar, 5) auf diverse Zechen, Anlagen u. Zubehörungen, wie solche in der Verpfändungsurkunde vom 19. Jan. 1874