182 Erzbergwerke, Erzgruben und Hüttenbetriebe. Direktion: Generaldirektor Peter Müller. Aufsichtsrat: Bankdirektor Ober-Reg.-Rat a. D. H. Schröder, Bankier Arthur Camphausen, Bankier Wilh. von Recklinghausen, Köln; Wilh. Hoesch, Düren; Exc. Königl. Kammerherr u. Schlosshauptmann Friedr. Freih. von Solemacher-Antweiler, Bonn; Bergrat Wilh. Ludwig, Bochum. Prokuristen: Adolf Wurmbach, Heinrich Schäfer, Jos. Mundt. Firmenzeichnung: Der Generaldirextor allein oder zwei Prokuristen. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Köln und Berlin: A. Schaaffhausen'scher Bankverein. Geisweider Eisenwerke Actien-Gesellschaft, Vorbesitzer J. H. Dresler senior in Geisweid, Kreis Siegen. Gegründet: Am 30. Dez. 1879. Letzte Statutenänderungen vom 30. Sept. 1897 u. 1. Okt. 1898. Zweck: Betrieb von Bergwerken und Hütten, Verhüttung, Verarbeitung und Verwertung der von der Ges. auf eigenen Gruben gefundenen oder anderweitig angeschafften Eisenerze und sonstigen Miner alien, Metallen, Er den und Fossilien. Die Ges. übernahm mit Wirkung vom 1. Jan. 1880 ab und mit allem Zubehör das seit 50 Jahren von der Firma J. H. Dresler sen. betriebene Eisenhütten- und Walzwerk in Geisweid. Der Wert dieses Einbringens wurde auf M. 700 000 festgestellt und dem Vorbesitzer dagegen M. 700 000 als vollgezahlt geltende Aktien gewährt; die anderen M. 500 000 Aktien wurden bar gezeichnet und zur Ausgabe gebracht. 1898 wurde das Blechwalzwerk der Firma Schleifenbaum, Steffe & Neuser erworben. Die Ges. beschäftigt 850 Beamte und Arbeiter. Der Grund und Boden in Clafeld-Geisweid und Niedersetzen (Eisenwerke), Brachbach (Eisenstein- gruben) und Heggen (Kalksteinbrüche) umfasst 15 ha. Die Ges. betreibt ein mit Cowperapparaten, reichlicher Gebläsekraft und Dampfkesseln ausgerüstetes Hochofen- werk von 42 000 t Roheisen-Erzeugungsfähigkeit zur Darstellung von Puddeleisen, Stahl- eisen, Spiegeleisen, Ferromangan, Giessereieisen, Bessemereisen, Thomaseisen, in erster Linie für den eigenen Bedarf des Stahlwerks und Walzwerks, während der Rest durch den Siegerländer Roheisenverein zum Verkauf gelangt; eine im Jahre 1893 gebaute Koksofenanlage von 50 Öfen mit einer Jahreserzeugung von 45 000 t Koke, welche fast ganz zum Betriebe der Hochofenanlage und der Dolomit- Steinfabrikation für das Stahl- werk Verwendung finden; ein im J ahre 1889 erbautes Siemens-Martin-Stahlwerk mit vier Martinöfen, wovon drei im Betrieb stehen und ca. 45 000 t Flusseisenblöcke für das Platinenwalzwerk, für das Grobblechwalzwerk und zum Verkauf an benachbarte Blech- walzwerke erzeugen; ein Block- und Platinenwalzwerk mit einem Mittelblechwalzwerk kombiniert; ein Puddelwerk von 4000 t Puddel-Luppen-Jahreserzeugung; ein Grob- blechwalzwerk, welches bis ca. 15 000 t jährlich erzeugt; ein Feinblechwalzwerk mit 18 000 t Jahreserzeugung. Die eigenen Kalksteinbrüche und Eisensteingruben werden nicht betrieben. Kapital: M. 1 600 000 und zwar in 1200 Stammaktien à M. 1000 und in 400 Prioritätsaktien à M. 1000, welch letztere 6 % Vorzugsdividende mit Nachzahlungsanspruch geniessen. Hypothekar Anleihe: M. 1 000000 in 39 Partial- -Obligationen von 1893; rückzahlbar mit 102 %, Stücke à M. 1000. Zinsterm. 1./4. u. 1./10. Tilgung ab 1896–1921 durch jährliche Auslosung von mindestens 2 % nebst Zinsen im Mai auf 1. Okt. Totalkündigung mit 6monat. Frist vorbehalten. Noch in Umlauf am 1. Juli 1898 M. 959 000. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Juli-Okt. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zur Reserve, alsdann kontraktmässige Tantieme an Beamte, vom Überschuss 6 % Dividende an Prioritätsaktien, ferner M. 15 000 an Specialreserve, vom Rest 4 % Dividende an Stammaktien. Überrest an beide Aktienarten gleichmässig bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1898: Aktiva: Anlage M. 1 882 362.89, Vorräte M. 410 997.62, Kassa, Wechsel, Giroguthaben M. 136 150.44, Effekten M. 253 342.50, Versicherung M. 2069.30, Debitoren M. 878 416.76, Disagio M. 10 000. Sa. M. 3 573 339.51. Passiva: Aktienkapital M. 1 600 000, Anleihe M. 959 000, Anleiheaufgeld M. 19 180, Anleihezinsen M. 12 112.50, Löhnung M. 52 930.30.74, Reservefonds M. 160 000, Specialreserve M. 60 000, Delkredere- fonds M. 30 000, Dividende u. Tantieme M. 281 184.72, Stiftungskonto M. 10 000, Kreditoren M. 388 931.55. Sa. M. 3 573 339.51. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreibungen M. 224 849.70, Dividende, Tantieme u. Belohnungen M. 281 184.72, Reservefonds M. 75 000, Stiftungen M. 10 000. Sa. M. 591 034.42. Kredit: Betriebsgewinn M. 591 034.42. Gewinn-Verwendung: Abschreibungen M. 224 849.70, Reservefonds M. 35 000, Specialreserve M. 30 000, Delkrederefonds M. 10 000, Beamtenunterstützungsfonde M. 5000, Arbeiter- unterstützungsfonds M. 5000, Tantiemen u. Belohnungen M. 49 184.72, Dividende M. 232 000. Sa. M. 591 034.42. Reservefonds: M. 160 000, Specialreserve M. 60 000, Delkrederekonto M. 30 000. Kurs Ende 1897–98: 158, 196 %. Eingeführt am 29. /6. 1897 mit 127.50 %. Notiert in Berlin. Dividenden: Stammaklfien: 1893/94–1897/98: 0, 0, 7, 14, 14 % Prioritötsaktien: 1894/95