Erzbergwerke, Erzgruben und Hüttenbetriebe. 185 Aufsichtsrat: Vors. Aug. Thyssen, Mülheim a. R.; Stellv. Gewerke Josef Raab, Wetzlar; In- genieur Hugo Wippermann, Essen; Herm. Thielen, Bankier Herm. Heymann, Mülheim a. R., Bankdirektor Carl Klönne, Geh. Sechandlungsrat a. D. Alex Schoeller, Berlin. Prokuristen: Oskar Schütze, Heinrich Schäfer. Firmenzeichnung: Zwei Vorstandsmitglieder oder ein solches mit einem Prokuristen. Zahlstellen: Gelsenkirchen: Gesellschaftskasse; Berlin: Disconto-Gesellschaft, A. Schaaffhausen- scher Bankverein; Essen: Essener Creditanstalt; Mülheim: Rheinische Bank: Köln: Sal. Oppenheim jun. & Co. Publikations-Organ: Reichs-Anzeiger. Georgs-Marien-Bergwerks- u. Hütten-Verein in Georg-Marienhütte bei Osnabrück. Gegründet: Am 9. Mai 1856. Letzte Statutenänderung vom 12. Dez. 1885. Zweck: Betrieb von Bergbau auf Eisenerzen; deren Verhüttung zu Roheisen; Fabrikation von Stahl- und Eisengusswaren, von Bessemerstahl und Martinstahl, von Schienen, Schwellen, Rädern, Weichen, Wagen, Feldbahnmaterial und Schmiedestücken; Kohlen- bergbau, Koksbrennerei, Cement- und Schlackensteinfabrik und Steinbrüche. Die Ges. besitzt die Georg-Marienhütte mit 4 Hochöfen, 250 Koksöfen, Röhren- und Accidenz- giesserei, Cement- und Steinfabrik etc., ferner die Eisensteinzechen Herminen-, Hedwigs- und Brockmannsgrube und den Anna-, Mathilden- und Louisenschächten am Hüggel; Friedrich Wilhelm, Perm und Hektor am Schafberge bei Ibbenbüren und Porta T mit Wittekind und Adonis bei der Porta Westphalica, die Steinkohlenfelder am Limberge und im Dütethale, sowie das früher städtisch-osnabrückische Anthracitkohlenbergwerk nebst Steinbrüchen am Piesberge. Der Bergwerksbetrieb am Piesberge ist der grossen Wasser- schwierigkeiten wegen lt. Beschluss der G.-V. vom 8. Juni 1898 eingestellt worden. Die Abteilung Eisen- und Stahlwerk mit den Puddlings, Hammer- und Walzwerken, sowie den verschiedenen Werkstätten zur Verarbeitung des Eisen- und Stahlmaterials ist mit der Central-Verwaltung in Osnabrück belegen. Ausser den gedachten Betrieben besitzt der Verein die dem öffentlichen Verkehr dienenden Eisenbahnen von Oesede über Georg- Marienhütte nach Hasbergen und die Wallückebahn von Kirchlengern nach der Wallücke, eine andere Kleinbahn vom Piesberge zum Dortmund-Emshäfen-Kanal wird in Ge- meinschaft mit dem Kreise Tecklenburg und den beteiligten Gemeinden gebaut. Der durch Preisgabe des Piesberger Bergwerks entstandene Kapitalsverlust von M. 2 062 090 wurde durch einmalige ausserordentliche Abschreibung in genannter Höhe gedeckt. 1896/97–1897/98 wurden gefördert: Kohlen 220 219, 163 612 t, Erze 211 653, 209 650 t; produziert wurden: Koks 85 800, 78 600 t, Roheisen 90 380, 84 720 t, Gusswaren 7805, 7403 t; das Stahlwerk stellte her: Halbfabrikate 63 582, 71 461 t, Fertigfabrikate 47 274, 55 416 t; die Giesserei lieferte: Gusswaren 7087, 7184 t; weiter wurden produziert: Cement 990, 658 t, Mörtel 4132, 6179 t, Schlackensteine 8 236 300, 11 963 000 Stück; die Steinfabrik lieferte: feuerfeste Steine 6213, 6150 t. Aus den Steinbrüchen wurden ge- wonnen: unbearbeitete Steine 80 170, 117 537 t, bearbeitete Steine (Pflastersteine) 34 236, 28 010 t. Die abgesetzten Erzeugnisse hatten einen Wert von M. 13 362 363, 15 044 504. Arbeiterzahl insgesamt 5394, 5469. Kapital: M. 10 700 000 in 7400 Stammaktien à M. 750 u. 2000 à M. 1000 u. in 3000 Prior.- Stammaktien à M. 300 u. 1500 à M. 1500. Letztere berechtigen zu 5 % Vorzugsdividende, aber ohne Nachzahlungsanspruch. Hypothekar-Anleihen: I. M. 3 000 000 in 4 % Partialobligationen von 1881, 3000 Stücke von M. 3000, 600, 300. Zinsterm. 2./1. u. 1./7. Tilgung ab 1886 durch jährliche Auslosung von mindestens M. 60 000 am 15. Juni zum 2. Jan. II. M. 1 500 000 in 4 % Partial- obligationen von 1883, 3000 Stücke à M. 500. Zinsterm. 2./1. u. 1./7. Tilgung ab 1886 durch jährliche Auslosung von mindestens M. 30 000. Auslosung am 15. Juni auf 2. Jan. In Umlauf am 30. Juni 1898 von I. u. II. M. 3 274 800. Kurs Ende 1896–98: 101, 101.70, 100.50 %. Notiert in Hannover. III. M. 3 500 000 in 4 % Partialobligationen von 1895, rückzahlbar mit 103 %, je 1000 Stücke à M. 500, 1000, 2000, zur Abtragung des Restkaufgeldes von M. 2 000 000 an die Stadt Osnabrück und zur Verstärkung des Bau- und Betriebsfonds. Zinsterm. 2./1. u. 1./7. Tilgung ab 1900 durch jährliche Auslosung von mindestens 2 % am 15. Juni auf 2. Jan. Von 1899 verstärkte Tilgung und gänz- liche Kündigung mit 6 Monate Frist vorbehalten. In Umlauf am 30. Juni 1898 noch M. 3 481 000. Kurs Ende 1896–98: 103.50, 103.50, 102.30 %. Notiert in Berlin, Hannover. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: Je M. 1500 Aktienkapital = 1 Stimme. Gewinn-Verteilung: 5 % zur Reserve und ein festzusetzender Betrag zur Specialreserve, dann 4 % Tantieme an Aufsichtsrat, vertragsmässige Tantieme an Vorstand und ein Beitrag an Arbeiterfonds, hierauf 5 % Dividende an Prioritäts-Stammaktien, dann eine ebensolche an Stammaktien, Rest an alle Aktien gleichmässig. Bilanz am 30. Juni 1898: Aktiva: Immobilien M. 10 025 574, Motoren M. 4 550 290, Geräte M. 271 213, Produkte, Materialien M. 2 287 313.81, Kassa M. 86 793.74, Effekten M. 1 218 569.35,