198 Erzbergwerke, Erzgruben und Hüttenbetriebe. 3 1 * 0 Märkisch-Westfälischer Bergwerks-Verein in Letmathe bei Iserlohn. Gegründet: Im Jahre 1854. Letzte Statutenänderung vom 30. Sept. 1885. Zweck: Bergbau auf Zinkblende, Schwefelkies, Galmei und Bleierz, und Verarbeitung der Erze zu Rohzink und Schwefelsäure in der chemischen Fabrik auf der Zinkhütte in Letmathe; 1889 wurde der Blende- u. Bleierzgrubenkomplex Ludwigshütte u. Deutsch- Feistritz bei Graz angekauft; 1890 bei Klagenfurt eine Anzahl von Freischürfen auf Zinkblende, Bleierze und Lignitkohlen, 1894 das frühere Puddel- und Walzwerk, jetzige Zinkwalzwerk Neuöge bei Letmathe erworben; ferner 1897 die Zinkgrube Concordia bei Anzhausen. Produktion 1897/98: Die Zinkhütte stellte aus 15 862 t Röstgut 6440 t Zink und Zinkstaub her, wobei 23,48 Ofen im Betrieb waren. Es mussten ca. 66 % des Roherzbedarfs gekauft werden, während nur 34 % aus den eignen Gruben gewonnen wurden. Die Schwefelsäure- fabrik produzierte 12 479 t Schwefelsäure 60 L. Das Walzwerk produzierte aus Letmather Zink 1927 t Zinkbleche. Die Produktion der eignen Gruben und Aufbereitungsanstalten betrug: 5393 t Zinkerze, 235 t Bleierze. Ausserdem wurden auf von Hövel 8402 t Schwefelkies gewonnen. Kapital: M. 2 400 000 in 4000 Aktien à M. 600. Weitere M. 600 000 sind noch unbegeben. Bezugsrechte haben die Aktionäre zu pari auf die noch unbegebenen M. 600 000 lt. G.-V.-B. 10 Ökt 1872. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Obligationen von 1897, rückzahlbar ab 1903. Verstärkte oder Totalkündigung ab 1907 zulässig. Die G.-V. vom 19. Dez. 1898 beschloss die Aufnahme einer weiteren Anleihe von M. 1 000 000. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Juli-Dez. Stimmrecht: 5 Aktien = 1 St. Grenze einschl. Vertretung 50 St. Bei Erhöhung oder Verminderung des Aktienkapitals jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. Reservefonds, 5 % Tantieme an Aufsichtsrat, Rest Dividende. Bilanz am 30. Juni 1898: Aktiva: Immobilien M. 1 026 984.16, Maschinen u. Triebwerke M. 105 317.03, Apparate M. 260 588.90, Bergwerke M. 200 000, Zinkwalzwerk Neuöge M. 308 164.99, Erzbergbau Concordia M. 437 560.88, steierische Werke M. 756 200.19, Fabrik- u. Bergwerksutensilien M. 96 071.78, Schienenwege M. 5517.32, Materialienvorräte M. 107 113.56, Zink, Zinkblech- u. Säurevorräte M. 250 989.76, Erzbestände M. 98 391.68, Effekten u. Zinsen M. 5449, Kassa M. 8297.91, Wechsel M. 2488.15, diverse Debitoren M. 56 113.46, Avale M. 30 900. Sa. M. 3 756 148.77. Passiva: Aktienkapital M. 2 400 000, Reservefonds M. 240 000, Specialreserve M. 5969.81, alte Dividende M. 616, Restkaufgeld Neuöge M. 153 000, diverse Kreditoren, Pächte, Abgaben, Steuern, Berufsgenossenschafts- beiträge M. 925 662.96, Avale M. 30 900. Sa. M. 3 756 148.77. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handlungsunkosten, Löhne, Erze, Kohlen, Materialien u. Diverse M. 3 369 171.19, Bruttoüberschuss M. 17 420.83. Sa. M. 3 386 592.02. Kredit: Betriebseinnahme M. 3 386 592.02. Reservefonds: M. 240 000, Specialreservefonds M. 6790. Kurs Ende 1886–98: 95, 114.90, 169.25, 237.90, 249.75, 224.50, 194.50, 154.50, 130, 104.75, 110.75, 112, 96 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1885/86–1897/98: 5, 5, 12, 16 ¾3, 28, 30, 25, 16 ¾, 6, 1, 1, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Direktion: Gen.-Direktor Wilh. Hocks, Direktor Peter Hübner. Aufsichtsrat: Vors. Adolf Overweg, Reichsmark bei Dortmund; Stellv. Komm.-Rat F. W. Hupertz, Aachen; Geh. Bergrat Dr. Hugo Schultz, Bochum; Bankier K. Th. Deichmann, Köln; C. Junghanss, Leipzig; Wilh. Burchardt, Magdeburg; Leo Michel, Berlin. Prokuristen: Robert Kocher, Heinrich Schäfer. Firmenzeichnung: Zwei Vorstandsmitglieder oder ein solches mit einem Prokuristen oder zwei Prokuristen. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Jarislowsky & Co.; Köln: Deichmann & Co.; Dresden, Leipzig und Chemnitz: Dresdner Bankverein. Eisenwerke Hirzenhain und Lollar in Lollar mit Zweigniederlassung in Hirzenhain. Gegründet: Am 28. März 1895 unter der Firma Eisenwerk Hirzenhain vorm. R. Buderus. Gründer: Geh. Komm.-Rat H. Buderus, Hirzenhain; M. Wertheimer, Frankfurt a. M.; Bergwerksdirektor L. Roth, Wetzlar; G. Korndörfer und G. Maurer, Hirzenhain. 1895 wurde die Main-Weserhütte bei Lollar erworben und die Firma geändert. Letzte Statutenänderungen vom 27. Mai u. 8. Dez. 1898. Die Ges. übernahm von Geh. Komm.-Rat H. Buderus das Eisenwerk H. R. Buderus (Fabrik u. Handlung) mit Aktiven und Passiven für M. 1 422 473.23 und gewährte zur Ausgleichung 992 Aktien à M. 1000, während der Rest gutgeschrieben und mit M. 400 000