Erzbergwerke, Erzgruben und Hüttenbetriebe. 217 ― = 00 0 Tarnowitzer Act.-Ges. für Bergbau u. Eisenhüttenbetrieb in Tarnowitz (O.- Schl.) und Braunschweig. Gegründet: Am 19. März 1856. Letzte Statutenänderungen vom 6. Nov. 1897 u. 20. Jan. 1899. Zweck: Betrieb von Roheisenproduktion auf der Tarnowitzer Hütte mittels 4 Kokshochöfen und Fabrikation von Gusswaren mittels 2 Kupolöfen. 1892 wurde mit der Ober- schlesischen Eisen-Industrie-Aktien-Gesellschaft ein Pachtvertrag abgeschlossen, wonach die letztere die Hütte auf 5 Jahre für jährlich M. 5000 in Pacht nimmt. Der Vertrag wurde 1895 bis 1902 verlängert und die Jahr bael auf M. 25 000 erhöht, der Pächterin jedoch der Rücktritt ab 1. Febr. 1899 nach sechsmonatiger Kündigung vorbehalten. 1890 kaufte die Ges. das Walzwerk von Oscar Röhricht in Braunsc Rweig zum Preise von M. 1 200 000 an. Dasselbe enthält eine Grobstrecke, Universalstrecke, Mittelstrecke, Feinstrecke, Luppenstrecke, sowie Giesserei und Anlage für Anfertigung feuerfester Steine. Kapital: M. 1 693 800, und zwar in 271 konvertierten Stammaktien à M. 300 = M. 81 300 und 1075 Stamm-Prioritätsaktien Lit. A à M. 1500 = M. 1 612 500. Letztere berechfigen zu 6 % Vorzugsdividende, sowie Nachzahlung event. Ausfälle und „ im Falle einer Liquidation der Ges. Es existieren ungültige Aktien Nr. 998–1400; es schweben hierüber Prozesse. Die G.-V. vom 20. Jan. 1899 beschliesst über a) Umwandlung der vorhandenen Aktien in Stamm-Prioritätsaktien Lit. B gegen eine Barzuzahlung und Herabsetzung des Grundkapitals durch Zusammenlegung derjenigen Aktien, auf welche die festgesetzte Zuzahlung nicht geleistet wird, bezw. Ankauf einzelner Aktien, sowie Feststellung der Modalitäten; b) Erhöhung des Grundkapitals um einen Betrag bis zu M. 603 000 Ydurch Ausgabe von Aktien Lit. B bezw. Herabsetzung des Grundkapitals um den Betrag agleh Aktien, welche bei Erhöhung des Grundkapftals durch Ausgabe von Aktien Lit. B in Zahlung gegeben werden, und Festsetzung der Modalitäten. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im Nov. Stimmrecht: Je M. 300 Aktienbesitz = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum Reservefonds bis zu 20 % des Aktienkapitals, 10 % Tantieme an den Aufsichtsrat, von dem Reingewinn, welcher nach Abschreibungen und Rücklagen, sowie nach Zahlung einer 4 % Dividende verbleibt, die vertragsmässige Tantieme an die Beamten. Alsdann 6 % Dividende an die Prioritätsaktien Lit. A, Rest auf beide Aktien- arten gleichmässig verteilt. Bilanz am 30. Juni 1898: Aktiva: Grundstücke M. 363 044.12, Gebäude M. 871 593.72, Maschinen M. 634 902.72, Utensilien M. 84 995.51, Waren u. Materialien M. 207 982.08, Debitoren M. 305 858.45, Effekten M. 21 555 12, Kassa M. 1108 s.96, Wechsel M. 9944.57, Saldoverlust M. 262 554.06. Sa. M. 2 763 539.31. 1 Konvertierte M. 81 300, Stamm-Prioritätsaktien Lit. A M. 1 612 500, Hy M. 683 700, Kreditoren M. 86 039.31, Reserve für Aktienprozesse M. 300 000. Sa. M. 2 763 539.31. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsverlust M. 9448.60, Abschreibungen auf beide Werke M. 50 000, Bildung einer Reserve M. 300 000. Sa. M. 359 448.60. Kredit: Aus dem Reservefonds M. 30 420. .82, aus dem Specialreservefonds M. 66 473.72, Verlust M. 262 554.06. Sa. M. 359 448.60. Reservefonds: Prozessreserve M. 300 000. Kurs Ende 1886–98: Aktien: 65, –, 45.60, 30, 18.90, 29.75, –, –, –, – %; Priori- tatsaktien 1887–94: 55.75, 91, 109, 69.75, 29.50, 17. 25, 0% Priert)?ß; 1892–98: 35 50, 450, 43.50, 35.75, 25, 29. 75 5, 3 in Berlin. Dividenden 1886/87–1897/98: Prioritätsaktien: 3½, 0, 0, 3½, 0, 0, 0% % Aktien seit 1886: 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Joh. Claus, Braunschweig. Aufsichtsrat: Vors. Rich. Fricke in Weimar. Zahlstellen: Gesellschaftskasse. Publikations-Organ: Reichs-Anzeiger. = 8 0 Warsteiner Gruben- und Hütten-Werke in Warstein mit Filiale in Holzhausen b. Homberg, Reg.-Bez. Cassel. Gegründet: Im Jahre 1885 als Nachfolgerin vom Warsteiner Gruben- und Hütten-Verein. Letzte Statutenänderung vom 20. Nov. 1897. Zweck: Betrieb der übernommenen Gruben und Werke und Verwertung der gewonnenen Mineralien und Fossilien und der gefertigten Metalle und Fabrikate. Die Veräusserung der übernommenen Gruben und Realitäten. Herstellung, Erwerb und Pachtung anderer Hüttenanlagen. Im Betrieb sind die Anlagen Sankt Wilhelmshütte und Eisenhammer bei und Eisenwerk Holzhausen = Homberg (Bez. Cassel). Es wird haupt- sächlich mit Wasserkraft gearbeitet, nur in der troc kenen Jahreszeit mit Dampfkraft. Herstellung von Maschinen, Handels- und Bauguss, Gaskoch- und Heizapparaten, Wassergasanlagen System Dellwik, technische Gasfeuerstätten ete. Wagenachsen, Dauer- brandöfen, Pianoplatten etc. Arbeiterzahl ca. 625.