222 Kohlenbergbau. Dortmunder Steinkohlenbergwerk Louise Tiefbau in Barop bei Dortmund. Gegründet: Am 19. Jan. 1873. Letzte Statutenänderung v. 28. Dez. 1887. Zweck: Steinkohlenabbau, Verarbeitung und Verwertung der gewonnenen Bergwerksprodukte. Beteiligung bei ähnlichen Unternehmungen. Die Förderung betrug inkl. Wiendahlsbank 1895/96–1897/98: 426 818, 598 552, 628 552 t. Geschichtliches: Besitztum: Die vorher seit 25 Jahren durch Gewerkschaften betriebenen Steinkohlenzechen „Louise“ und „Erbstollen“, „Spielfeld III(, „ClausthalL und ,Bunte- bank'; die Geviertfelder „Homburg I u. II', die beiden Zechen „Wittwe“ und „Barop“. Die fünfte Bausohle der Zechen Louise und Wittwe enthielt lt. Bericht für 1878/79 über 100 000 000 Ctr. Kohlen. Fernere Ausdehnung durch Anlage bezw. Ankauf von Koks- öfen, Arbeiterhäusern, Kohlenseparation und -Wäsche etc. –— Das Ganze zerfällt in 2 Abteilungen, welche mittels dreier Förderschächte „Clausthal, Schulte und Wittwes betrieben werden (Fett- und Flammkohle), von denen ,Wittwe“ 1885 aufgegeben ist. 1887 Ankauf der Zeche „Bruchstrasse' und der mit ihr vereinigten Zechen ,Sophia Friederika“ (hat einen Förderschacht; ein zweiter Schacht im Bau und ca. 200 000 000 Ctr. Kohlen) gegen Übernahme der Grundschuld von M. 750 000 und M. 1 750 000 in bar. – Ferner 1889 bezw. 1890 Ankauf von 872 Kuxen der Zeche „Vereinigte Wiendahlsbanké bei Annen gegen Gewährung von M. 1886 per Kux in Stammaktien (enthält 130 000 000 Ctr. Kohlen; es ist der Verwaltung überlassen, im geeigneten Momente die restlichen 128 Kuxe zu erwerben. Kapital: M. 7 587 600 und zwar M. 2 829 600 in 9432 Prioritätsaktien à M. 300 (mit M. 600 voll eingezahlt, 1885 auf M. 300 abgestempelt, 1887 durch Nachzahlung von M. 200 in Prioritäts-Stammaktien umgewandelt), M. 3 114 000 in 10 380 Stammaktien (ursprünglich M. 600 voll eingezahlt, 1885 auf M. 300 abgestempelt), M. 1 644 000 in 1644 neuen Stamm- aktien à M. 1000. Ausserdem 188 Genussscheine, welche an Stelle amortisierter Aktien à M. 600 getreten sind und welche auch Stimmrecht besitzen. Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Obligationen, 2000 Stück à M. 1000. Zinsen am 1./1. u. 1./7.; ab 1895 rückzahlbar in 25 Jahren. Kurs Ende 1896–98: 100.50, 100.70, 101.50 %. Notiert in Berlin. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im Oktober. Stimmrecht: Je M. 300 Stammaktienbesitz und jeder Genussschein – 1 St., je M. 300 Prioritätsaktien = 2 Stimmen. Gewinn-Verteilung: 5 % zur Reserve, 5 % dem Aufsichtsrat (mindestens aber M. 12 000), dann bis zu 4 % Vorzugsdividende an Prior.-Stammaktien, ordentliche Dividende bis zu 10 % an alle Aktien gleichmässig, event. Rest zur Verf. der G.-V. bezw. an alle Aktien und an die Genussscheine. Bilanz am 30. Juni 1898: Aktiva: Grubenfelder u. Schächte M. 7 285 514.15, Grundstücke M. 217 000, Gebäude M. 410 000, Maschinen, Kessel u. Pumpen M. 468 000, Eisenbahn- u. andere Anlagen M. 20 000, Kokereianlagen M. 101 000, Gerätschaften etc. M. 84 000, Beleuchtungsanlagen M. 9000, Wasserleitung M. 2, Mobilien M. 2, Fuhrwerk M. 1, Strike- versicherung M. 2, 872 Kuxen Wiendahlsbank M. 1 687 600, Debitoren M. 571 775.80, Magazin M. 80 342.38, Kohlen- u. Koksvorräte etc. M. 27 350.09, Kassa M. 1485.96, Effekten M. 52 704.52, Belegschaftsfonds M. 225 000. Sa. M. 11 240 779.90. Passiva: Aktienkapital M. 4 758 000, Prioritäts-Stammaktien M. 2 829 600, Partialobligationen M. 1 859 000 Reserve- fonds M. 704 760, Belegschaftsfonds u. Unterstützungskonto M. 229 810.65, Kreditoren M. 373 398.83, Löhne pro Juni etc. M. 282 009.42, alte Dividende M. 2352, Anleihezinsen M. 64 665, Beiträge zur Unfallversicherung pro 1899 M. 18 000, Gewinn M. 119 184. Sa. M. 11 240 779.90. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne u. Betriebsmaterialien M. 2 438 170.69, General- kosten M. 75 292.99, Steuern, Gefälle, Unfallversicherung etc. M. 126 832.30, Bergschäden M. 11 753.91, Anleihezinsen M. 83 655, Tantieme M. 12 565.92, Abschreibungen M. 212 473.60, Gewinn M. 119 184. Sa. M. 3 078 929.31. Kredit: Erlös aus Kohlen u. Koks M. 3 037 303.47, Erlös aus altem Material M. 19 425.81, Zinseneinnahmen etc. M. 19 804.33, verfallene Dividende M. 1062, aussergewöhnliche Einnahmen M. 1333.70. Sa. M. 3 078 929.31. Reservefonds: M. 710 760. Kurs: Stammaktien Ende 1886–98: 37, 73, 56.50, 84.10, 165, 127.50, 77.90, 59, 57, 55.10, 98.60, 78.25, 72.25 %; Prioritäts-Stammaktien Ende 1888–98: 139.50, 202.90, 134, 115.10, 103, 95, 87, 94, 131.75, 112.50, 107.50 %. Notiert in Berlin, Essen, Düsseldorf, erstere auch in Köln. Dividenden: Stammaktien 1886/87–1897/98: 3½, 3½, 3½, 3½, 9, 10, 3, 0, 0, 0, 0, 0 %; Prioritäts-Stammaktien 1888/89–1897/98: 5¼, 7½, 13, 14, 7, 0, 0, 0, 4, 4 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Th. Sattelmacher. Aufsichtsrat: Vors. J. Neumann, Zumbusch, Ferd. Schmidt, Geh. Bergrat Harz, Dr. Carl Neumann, Generaldirektor Effertz, Bankdirektor Wollstein. Firmenzeichnung: Ein oder zwei Direktionsmitglieder oder ein Direktor mit einem Prokuristen.