234 Kohlenbergbau. Vereinigungs-Gesellschaft für Steinkohlenbau im Wurmrevier zu Kohlscheid bei Aachen. Gegründet: Am 19. Sept. 1836. Letzte Statutenänderung vom 2. Jan. 1898. Zweck: Bergbau auf allen Gruben, welche die Ges. eigentümlich oder pachtweise oder unter jedem anderen Titel besitzt oder erwerben wird, und auf alle in denselben zu ge- winnenden, nutzbaren Mineralien. Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien und sonstigen Produkte in rohem Zustande, sowie Ver- arbeitung derselben für Handel und Verbrauch. Erwerbung resp. Pachtung und Er- richtung von Anlagen jeder Art, welche zur Erreichung der vorgenannten Zwecke erforderlich oder dienlich sind; Beteiligung an Unternehmungen, welche diese Zwecke verfolgen. 1870 kaufte die Ges. die Grube Teut, 1879 die Königsgrube, 1890 von der „Aachen-Hoegener-Bergwerks-A.-G.“ die schon seit 1887 angepachtet gewesene Grube Maria. Zur Aufschliessung des Feldes „Gemeinschaft“, welches die liegenden Flöze der Grube Anna des „Eschweiler Bergw.-Ver.“' enthält, wurde 1896 in der Gemeinde Barden- berg mit dem Abteufen eines Schachtes begonnen. Das Feld „Gemeinschaft'“' umfasst ungefähr % der gesamten Koncessionen der Ges. Die Gesamtkosten der neuen Anlage auf ca. M. 4 000 000 geschätzt. – Kohlenförderung 1895/96–1897/98: 880 610, 876 800, 901 670 t; Produktion an Koks 1896/97–1897/98: 67 0 93% 02 280 un Briketts: 34 509, 35 465 t; Arbeiterzahl durchschnittlich 4343. Kapital: M. 13 999 200 in 14 852 Aktien à M. 600 u. 4240 Aktien à M. 1200, sämtlich auf den Inhaber lautend. Lt. Beschluss der G.-V. vom 27. Okt. 1896 wurde das Kapital von M. 12 000 000 auf den jetzigen Betrag erhöht und wurden den Aktionären die neuen Aktien zum Parikurse angeboten. Anleihe: M. 5 507 000 in 4 % Ver pflichtungsscheinen von 1806, Stücke à M. 1000; davon begeben zunächst M. 3 600 000. Zinstermin 1./7. Tilgung ab 1903–1931 durch jährliche Aus- losung von 2 % zuzüglich ersparter Zinsen; ab 1910 verstärkte Tilgung oder Kündigung gestattet. Die Anleihe diente zur der früheren 4½ % Emissionen von 1887 und 1890 in Gesamthöhe von M. 3 507 000 und zur Deckung der Kosten für die neue Doppelschachtanlage im Feld „Gemeinschaft“. Den Besitzern von Obligationen obiger Anleihen wurden die neuen Verpflichtungsscheine zum Parikurse überlassen. Kurs Ende 1898: 100.25 %. Notiert in Köln. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im Oktober. Stimmrecht: Je M. 600 Aktienkapital = 1 St.; bei Abstimmungen kann ein Aktionär nie mehr als ein Viertel der in der G.-V. vertretenen Stimmen haben. Gewinn-Verteilung: Mindestens 5 % zur Reserve bis 10 % des Kapitals; ist diese Höhe erreicht, so steht es dem Aufsichtsrat frei, einen Teil des Reingewinns zur Bildung eines Dividenden-Ergänzungsfonds bis 10 % des Reingewinns zu verwenden; die ver- tragsmässige Tantieme an Vorstand, 10 % des Betrages, um welchen der Reingewinn 4 % des Aktienkapitals übersteigt, jedoch nicht mehr wie M. 50 000 als Tantieme an Aufsichtsrat, Rest zur Verfügung der G. V. Bilanz am 30. Juni 1898: Aktiva: Grubenimmobilien M. 10 700 000, neue Schachtanlage „Gemeinschaft“ M. 1 020 937.06, Dampfkessel M. 321 000, Maschinen M. 593 000, Kohlen- wäschen, Separationen, Kokereien M. 549 000, Brikettfabriken M. 116 000, Grund- u. Waldbesitz M. 793 000, Wohn- u. Verwaltungsgebäude M. 1 256 000, Bahnanschlüsse, Wege, Wasserleitungen M. 246 000, Inventar der Faktorei M. 627 319.36, Inventar der Maschinenwerkstätte M. 66 625.94, Mobilien der Bureaus u. Kohlenlager M. 3000, Kohlen- u. Koksbestände M. 388 949.20, Feuerassekuranz M. 10 000, Effekten M. 1 395 077.72, Kassa, Wechsel M. 70 863.14, Debitoren M. 2 336 446.94. Sa. M. 20 493 219.36. Passiva: Aktien- kapital M. 13 999 200, Obligationen, Emiss. 1890 M. 10 000, do. 1897 M. 3 600 000, Zinsen u. Dividendenrückstände M. 33 206.80, Beamtenunterstützungsfonds M. 100 000, Kreditoren M. 244 361.36, Oblig.-Zinsen M. 129 680, Konto für Ausfälle u. schweb. Entschädigungen M. 200 000, Reserve- u. Betriebsfonds M. 1 081 600, Gewinn M. 1 095 171.20. Sa. M. 20 493 219.36. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalunkosten M. 198 903.57, Zinsen M. 57 004.84, An- teil der Grube Neu-Prick an den Generalunkosten M. 12 800, Abschreibungen M. 938 203.59, Reservefonds M. 64 000, Konto für Ausfälle u. schwebende Entschädigungen M. 5184.05, Tantieme M. 111 484.83, Dividende M. 1 049 940, Vortrag M. 45 231.20. Sa. M. 2 482 752.08. Kredit: Vortrag a. 1896/97 M. 21 119.14, nicht gezahlte Tantiemen des Specialdirektors 1896/97 M. 20 221.06, Ertrag der Gruben M. 2 441 411.88. Sa. M. 2 482 752.08. Reserve- u. Betriebsfonds: M. 1 081 600. Kurs Ende 1886–98: 77.90, 79.25, 73, 113, 107, 95.30, 92.50, 94.50, 99.10, 96, 121.50, 130, 125.90 %. Notiert in Berlin, Köln. Dividenden 1886/87– 1897/98: 4, I% f. —ß—'?ßß?ß Vorstand: Bergassessor a. D. St. Klemme, H. Schornstein, Stellv. Betriebsdir. Paul. Treutler. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat J. B. Maas; Stellv. Robert v. Görschen, B. A. de Vaux, Rob. Suermondt, Gen.-Insp. Aug. Bochkoltz, Hauptmann a. D. Fr. Berndt, Louis Hagen. Prokuristen: Herm. Stahl, Ludwig Hillenblink.