Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 305 Firmenzeichnung: Zwei Direktoren oder ein Direktor mit einem Prokuristen. Zahlstellen: Eigene Kasse; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Berlin: Breslauer Disconto- Bank; „ Creditanstalt für Industrie u. Handel; Chemnitz: Chemnitzer Bankverein. Publikations-Organe: R.-A., Chemnitzer Tageblatt, Dresdner Anzeiger, Berliner Börsen-Ztg. Oscar Schimmel & Co., Actiengesellschaft in Chemnitz. Gegründet: Im Jahre 1897 durch die Berliner Bank in Berlin und Günther & Rudolph in Dresden. Die Übernahme erfolgte für M. 1 406 162, davon M. 1 406 000 in Aktien, der Rest wurde bar ausgezahlt. Zweck: Erwerb und Fortbetrieb der in Chemnitz unter der Firma Oscar Schimmel & Co. seit 1861 bestehenden Maschinenfabrik, Fabrikation von Maschinen, Apparaten und Eisen- konstruktionen u. Handel mit solchen; Erwerb u. Betrieb von anderen Fabrikations- anlagen und Handelsgeschäften, die mit den Zwecken der Ges. in Verbindung stehen. Arbeiterzahl ca. 600. Kapital: M. 1 600 000 in 1600 Inhaber-Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 425 780. Geschäftsjahr: 1. Mai bis 30. April. Gen.-Vers.: Mai-Sept. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum Reservefonds, 7½ % an Aufsichtsrat, 5 % Tantieme an Vor- stand, Rest Dividende. Bilanz am 30. April 1898: Aktiva: Grundstückskonto M. 410 237.99, Gebäude M. 246 960, Hilfsmaschinen u. gangbares Zeug M. 89 636.53, Modelle M. 5002, Patente M. 1, Uten- silien u. Werkzeuge M. 19 817. 13, Dampfheizung M. 2, Gasleitung M. 2, Mobiliar u. Öfen M. 230.75, Schiff u. Geschirr M. 2002, Waren M. 481 114.93, Debitoren M. 834 303.17, Wechsel M. 252 392, Effekten M. 27 008.75, Kassa M. 1185.36. Sa. M. 2 369 895.61. Passiva: Aktienkapital M. 1 600 000, Hypotheken u. Darlehen M. 425 780, Kreditoren M. 118 041.16, Reserve M. 9273.02, Reserve (Delkredere) M. 100 000, Oscar Schimmel-Fonds M. 4520, Gewinn-M. 112 281.43. Sa. M. 2 369 895.61. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikations- u. Handlungsunkosten M. 196 072.72, Kurs- verlust M. 30.40, Abschreibungen M. 18 157.11, Reingewinn M. 94 124.32. Sa. M. 308 384.55. Kredit: Saldovortrag M. 27 616.59, Fabrikationsgewinn M. 280 767.96. Sa: M. 308 384.55. Reservefonds: M. 13 979.32, Delkrederefonds M. 100 000. Dividenden 1896/97–1897/98: 8, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: G. Rohn, Ph. Krumbiegel. Aufsichtsrat: Vors. Stadtrat Reitz, Chemnitz: Stellv. Komm.-Rat Lucas, Bankdirektor Chrambach. Berlin; Komm.-Rat Günther, Bankier Fritz Günther, Dresden; Ingenieur Schönherr, Chemnitz; Ingenieur Hugo Schimmel, Berlin; Kaufmann G. Hoyer, Schönebeck. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Berliner Bank; Dresden: Günther & Rudolph. Theodor Wiede's Ma Aktien-Gesellschaft in Chemnitz. Gegründet: Im Jahre 1837. Aktiengesellschaft seit 1872. Letzte Statutenänderung vom 6. Dez. 1892. Besitzt ausser der früher Wiede'schen Maschinenfabrik die früher Hessler'sche und seit 1890 die früher C. C. Merkel'sche Eisengiesserei (angekauft für M. 28 5 000). Zweck: Fabrikation von Dampfmaschinen u. Spinnereimaschinen; Specialität: Vollständige Einrichtung von Baumwollabfall-, Barchent-, Shoddy-, Mungo-, Vigogne-, Streich- und Flanellgarn-Spinnereien; Wattefabriken u. Zwirnereien. Die früher Merkel'sche Fabrik beschäftigte sich mit dem Bau von Dampfmaschinen. Pumpen, Transmissionen, mit Einrichtung von Brennereien u. Brauereien, sowie mit Herstellung von allerlei Guss- gegenständen. Kapital: M. 1 116 000 in 1116 Aktien à M. 1000. Das ursprüngliche Aktienkapital betrug M. 3 300 000 und wurde 1875. 1882, 1889, 1890/93 durch Rückkauf von Aktien successive auf M. 2 010 000 reduziert. Behufs Beseitigung der Unterbilanz u. Sanierung des Unter- nehmens ist lt. G.-V.-B. v. 6. Dez. 1892 dieser Betrag durch Zusammenlegung von 6 Aktien à M. 300 in eine à M. 1000 u. nach Rückkauf von 4 Aktien auf M. 1 116 000 reduziert und gleichzeitig die frühere Firma, Dampf- und Spinnerei-Maschinenfabrik, wie oben abgein dert worden. Hypotheken: M. 350 000 (jetzt zu 4½ %), u. M. 550 000 Kautionshypothek, wovon M. 150 000 zur Deckung der Restkaufsumme der C. C. Merkel'schen Fabrik aufgenommen wurden. Geschäftsjahr: Vom 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Oktober-Dezember. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: a) 5 % an den Reservefonds, bis derselbe M. 111 600 erreicht (Der is 1885 angesammelte Reservefonds bleibt als Specialreservefonds bestehen), b) 6 % (mindestens aber M. 3000) an den Aufsichtsrat, c) bis zu 5 % Dividende, d) vom Rest 10 % an Vorstand u. Beamte. Überrest Superdividende. Handbuch der Deutschen Aktien-Ge sellschaften. 20