392 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hülfsgeschäfte. Die Ges. hat 1897 eine Stromlieferungsgesellschaft unter der Firma „Elektricitäts- Lieferungs-Gesellschaft' gegründet. Das gesamte, M. 5 000 000 betragende Aktienkapital wurde der Ges. zu dauerndem Besitz einverleibt a ein massgeblicher Einfluss auf die Geschäftsführung der Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft gesichert. Die Betriebe der Beleuchtungsanlagen für den Anhalter und Potsdamer Bahnhof, das Freihafengebiet in Kopenhagen und die Gemeinden Craiova, Deidesheim, Magdeburg, Schmalkalden und Zehlendorf wurden der Ges. zu Buchwerten übergeben. Die Preise und Bedingungen für den weiteren Bau von Centralen sind durch Verträge festgelegt; auf Grund der- selben werden bereits drei kleinere Stationen für ihre Rechnung errichtet. Auch wurden die im Besitz der Allg. Elektr.-Ges. befindlichen Aktien der Elektricitätswerke Eisenach, Traben-Trarbach, Hermannstadt und Geschäftsanteile der Gesellschaften mit beschränkter Haftung: Elektricitätswerk Schwandorf, Dachau, Oranienburg und Elektromotor der neuen Ges. übereignet. Die Ges. hat mit den Firmen Loewe & Co., Berlin, und Beit & Co., London, eine Elektricitäts-Gesellschaft in Santiago (Chile) mit £ 1 050 000 Kapital errichtet. Die Ges. besitzt die Unternehmungen: Elektrische Stadtbahn in Halle a. S., die Strassenbahn und das Elektricitätswerk in Frankfurt a. O. und die Elektrische Strassen- bahn in Görlitz. Die ihr gehörigen Oberschles. Elektricitätswerke hat sie an die „Schles. Elektricitäts- und Gas-Aktien-Gesellschaft' verkauft. Neuerdings hat sie die Kohlengrube „Hermine“ in Bitterfeld um M. 1 500 000 gekauft. Die Ges. beschäftigte im Geschäftsjahr 1897/98 einschliesslich des Personalbestandes der in- und ausländischen Zweigniederlassungen über 12 000 Angestellte und Arbeiter gegen 9817 im Vorjahre, deren Zahl jedoch gegenwärtig auf nahezu 13 000 gestiegen ist; aber ungleich grösser war die Zunahme der Produktion in den Fabriken. An Dynamomaschinen bezw. Elektromotoren wurden 1889/90–1897/98 fabriziert: 1889/90 1890/91 1891/92 1892/93 1893/94 1894/95 1895/96 1896/97 1897/98 Stückzahl. 507 610 768 1 056 1555 1 049 4000 5 189 8 328 . 836650 9 270 9 430 11 000 20 400 30 000 68 000 103 000 152 900 Kapital: M. 47 000 000 in 10 000 Aktien à M. 500 und in 42 000 Aktien à M. 1000 nach Er- höhung lt. G.-V.-B. vom 6. Dez. 1897 um M. 12 000 000 zwecks Erwerbung der Aktien der Bank für elektrische Unternehmungen in Zürich. Der Umtausch der neuen Aktien, die vom 1. Juli 1898 ab an der Dividende teilnehmen, erfolgte derart, dass für je 5 voll- bezahlte Aktien der Bank à frs. 1000 für M. 2000 neue Aktien der Allg. Electricitäts- Gesellschaft angeboten wurden. Das ursprüngliche Kapital betrug M. 5 000 000, erhöht 1887 auf M. 12000000, 1889 auf M. 16 000 000, 1890 auf M. 20000 000, 1895 auf M. 22000 000, 1896 auf M. 25 000 000 und im März 1897 auf M. 35 000 000, – durch Ausgabe von 10 000 Aktien zu M. 1500 mit Dividende zur Hälfte 1897/98. Anleihen: M. 15 000 000 und zwar M. 5 000 000 Serie I in 4 % Obligationen, 3000 Lit. A à M. 1000 und 4000 Lit. B à M. 500. Zinsterm. 1./4. u. 1./10. Rückzahlbar ab 1./4. 1892 mit jährlich 1 % durch Auslosung im Okt. auf 1. April, mit Vorbehalt verstärkter Tilgung oder totaler Kündigung mit 6 Monate Frist ab 1900. Die Ges. ist nicht berechtigt, vor Tilgung dieser Anleihe eine neue aufzunehmen, welche deren Inhabern ein besseres Recht auf das Vermögen der Ges. einräumt. M. 5 000 000 Serie II, rückzahlbar ab 1897, im übrigen wie Serie I. – M. 5 000 000, Serie III wie Serie II. In Umlauf befanden sich am 30. Juni 1898 noch M. 14 401 000. Aufgelegt Serie I am 10. März 1891 zu 98.50 %, Serie II am 15. Febr. 1896 zu 101.50 %, Serie III am 6. Jan. 1897 zu 101.50 %. Kurs Ende 1891–98: In Berlin: 96.25, 97.80, 99.10, 102 90, 101.25 101.90, 101.75, 10125 % — ln Prankfurt a. M.: 96.50, 98.20, 99.90, 102.05, 101.50, 101.50, 102, 101 %. – Auch notiert in München. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: Je M. 1000 Aktienbesitz = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zur Reserve, alsdann die vom Aufsichtsrat zu beschliessenden be- sonderen Reserven; vom Rest erhalten die Aktionäre die von der Gen.-Vers. zu be- schliessende Dividende, der Aufsichtsrat im ganzen 5 % des als Dividende zur Verteilung kommenden Betrages, die Direktion und Angestellten vertragsm. (5 %) Tantiemen. Bilanz am 30. Juni 1898: Aktiva: Kassa M. 246 002.95, Kautionskonto M. 1 226 509.95, Effekten M. 12 631 984.64, Aktien der Bank für elektr. Unternehmungen M. 11 354 377.80, Konsortialkonto M. 2 716 185.33, Wechsel M. 999 237.98, Krankenkasse- u. Pensionsfonds- effekten M. 403 67 Inventarien M. 1; Glühlampenfabrik: Grundstückkonto M. 461 403.76, Gebäude M. 701 559, Maschinen M. Werkzeug M. 1, Rohmaterialien M. 182 141, 21, Halbfabrikate M. 15 410.09; Maschinenfabrik: Grundstückkonto M. 2 810 460. 79, Gebäude M. 3 040 975, Maschinen M. 200 000, Werkzeug M. 1, Modellkonto M. 1: Versicherung M. 30 647, Rohmaterialien M. 2 432 459.32, Halbfabrikate M. 2 522 954; Apparatefabrik: Grundstückkonto M. 650 545. 47, Gebäude M. 2 424 604, Maschinen M. 200 000, Werkzeug M. 1, Modellkonto M. 1, Rohmaterialien M. 1 282 274. 44, Halbfabrikate M. 1 026 223; Kabelfabrik: Grundstückkonto M. 787 873.06, Gebäude M. 1 566 305, Maschinen M. Versicherungskonto M. 10 604, Rohmaterialien M. 1 855 413.03, Halbfabrikate M. 216 974.81;