394 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hülfsgeschäfte. mit vorheriger 6monatiger Kündigung. Bezüglich Erneuerung des Vertrages mit der Stadt Berlin schweben Verhandlungen, die zu einem Resultat noch nicht geführt haben. Eine auf den 10. Jan. 1898 G.-V. sollte hierüber wie über Ander ung der Statuten und Erhöhung des Aktienkapitals Beschluss fassen. Die Grundlage des Ankaufsrechts bildet jetzt a) eine aufzunehmende Taxe, welcher der Zeitpunkt der Übernahme als derjenige der Abschätzung zu Grunde zu legen ist; b) wenn die Ges. zur Zeit der Auseinandersetzung 5 Jahre über den a 1895 hinaus im Betriebe des Unternehmens belassen war, werden dem Taxwert 50 % desselben hinzugerechnet; c) für jedes Jahr eines kürzeren Betriebes treten der a30 a und b ermittelten Summe 3½ % des Tax- wertes hinzu; d) für jedes Jahr eines längeren Betriebes endlich werden von der nach a und b ermittelten Summe 3½ % des Taxwertes abgerechnet. Zweck: Gewerbsmässige Ausnutzung des elektrischen Stromes zur Beleuchtung und Kraft- übertragung im jetzigen und künftigen Weichbild der Stadt Berlin. Die Ges. liefert der „Grossen Berliner Strassenbahn“ die elektrische Kraft. Die Ges. besitzt und betreibt die elektrischen Centralstationen: Markgrafenstr. 43/44 (mit einer Umformeranlage mit vier Einheiten mit einer Leistung von 1600 Kilowatt); Mauerstr. 78/80 (80 mit 2000 H P.-Akkumulatorenbatterie); Spandauerstr. 49; Jüden- strasse 15/17; Rathausstr. 2/3; Schiffbauerdamm 22 bezw. Luisenstr. 35; Königin- Augustastr. 36. Verschiedene Erweiterungen sind im Bau begriffen bezw. geplant. Ende Juni 1898 waren angeschlossen 229 858 Glühlampen, 10 314 Bogenlampen, 2873 Motore mit 10502 PS und 505 verschiedene Apparate, im ganzen rund 26 000 Kilo- watt, wovon 60 % auf Licht und 40 % auf Kraft entfallen. Die Zahl der Stromabnehmer betrug 5432, die der Hausanschlüsse 3393. Anfang Juli 1898 lagen Anmeldungen auf weiter rund 1040 Kilowatt vor. Gesamtlänge der verlegten Kabel 1558 km bei 314 km Grabenlänge gegen 1422 bezw. 281 km im Vorjahr, auf das Bahnnetz entfielen davon 117 bezw. 29 km. Kapital: M. 12 600 000 in 6000 Aktien à M. 500 33 aa Aktien à M. 1000 nach Erhöhung um M. 3 000 000 im Jahre 1889, weiteren M. 3 000 000 im Jahre 1890 und um M. 3 600 000 lt. G.-V.-B. vom 28. Februar 1895 in 3600 39 1. Juli 1896 dividendenberechtigten Aktien à M. 1000. Bezugsrechte: Bezugsrechte al pari bei neuen Emissionen für die jeweiligen Aktionäre und für die Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft (s. d.) je zur Hälfte. Die letztere überliess jedoch die Emission von 1895 den Aktionären dergestalt, dass bis 30. Mai auf je M. 5000 alter M. 1000 neue Aktien bezogen werden konnten. Anleihe: M. 8 000 000 in 4 % Obligationen von 1893, Stücke 5340 Lit. A à M. 1000 und 5320 Lit. B à M. 500, auf den Namen der Deutschen Bank. Zinsterm. 1./4. und 1./10. Tilgung ab 1894 in 20 Jahren lt. Plan durch jährliche Auslosung im auf 1. Okt., kann beliebig verstärkt werden. Als Sicherheit dient eine Kautionshypothek in Höhe von M. 9 000 000 auf den Grundstücken Schiffbauerdamm 22, Markgrafenstr. 43/44, Spandauerstr. 49, Mauerstr. 80, Königin-Augustastr. 36 nebst allem Zubehör, Motoren, Maschinen etc. Die Deutsche Bank ist unwiderruflich berechtigt, alle Erklärungen hinsichtlich der Kautionshypothek mit rechtsverbindlicher Kraft für alle Inhaber der Teilschuldverschreibung abzugeben, anderseits verpflichtet, bei einem Zahlungsverzuge die Pfandansprüche eines jeden Inhabers auf dessen Verlangen zu verfolgen. Abgesehen von den übernommenen Verpflichtungen wird die Deutsche Bank den Inhabern der Teilschuldverschreibung aus diesen nicht verpflichtet. Die Inhaber können ihre Rechte, abgesehen von den hypothekarischen Rechten, selbständig geltend machen. Verjährung der Coupons: 4 J. n. F. Noch in Umlauf am 1. Juli 1898: M. 6 859 500. Ak am 16. Jan. 1894 zu 99.50 %. Kurs Ende 1894–98: In Berlin: 102.80, 101.90, 102.50, 101.75, 101.59 % In Frankfurt a. M. 102.65, 101.80, 102.25, 102, 101 %, Geschäftsjahr: Vom 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Spätestens im Okt. Stimmrecht: Je M. 2500 Aktienbesitz = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zur Reserve, dann Dividende und 5 % des als Dividende zur Ver- teilung kommenden Betrages als Tantieme an Aufsichtsrat und vertragsmässige Tantiemen an Direktion und Beamte. Bilanz am 30. Juni 1898: Aktiva: Kassa M. 51 042.63, Kautionen u. Effekten M. 991 822.35, Krankenkassen- u. Pensionsfondseffekten M. 151 276, Material M. 189 947.80. Bogenlampen M. 35 698.17, Lampen M. 3342.75, Elektricitätsmesser M. 267 487.32, Elektromotoren M. 62 265.26, Uhren M. 2220.09, Installation M. 10 250.91, Brennmaterialien M. 51 553.48, Debitoren M. 744 955.17, Grundstücke M. 8 605 679.90, Maschinen M. 5 198 195.68, Centrale Mauerstr.: Akkumulatoren M. 29 882.85, Sekundärstation Königin-Augustastr.: Akkumu- latoren M. 122 150.96, Leitungeschienen u. Apparate M. 32 435.95, Betriebsutensilien M. 1, Betriebsmaterialien M. 15 626.61, Feuerversicherung M. 2988.03, Strassenleitung M. 5 754 303.14, Strassenleitungsspecialkonto M. 5 402 307.67, Strassenleitungskonto für Strassenbahnen M. 1 245 597.60, Hausanschlüsse M. 1, Beisteueranlagen M. 1, Hypotheken M. 178 000, Kohlenplatz Flutgraben M. 1, Inventarien M. 1. Sa. M. 29 149 035.32. Passiva: Aktienkapital M. 12 600 000, Obligat. M. 6 859 500, Kreditoren M. 4 454 626.74, Hypotheken M. 980 000, alte Dividende M. 3692. 50, Obligationeneinlösung M. 30 260,