Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hülfsgeschäfte. 399 lauten, sofern nicht durch besonderes Privileg Inhaber-Obligationen gestattet werden, auf Namen und an Ordre. Geschichtliches: Die Kommandit-Gesellschaft Siemens & Halske hat als Aktionärin auf das Grundkapital das gesamte Vermögen ihres Geschäfts in die Ges. eingebracht, insbes. die Fabrikationsgeschäfte in Berlin, Wien und Charlottenburg, die Zweigniederlassungen, alle zugehörigen Grundstücke, Rechte und Gerechtigkeiten, Gebäude, Anlagen, Baulich- keiten, Maschinen, Werkzeuge und Apparate, Modelle, Pläne, Zeichnungen, Entwürfe, Utensilien, Vorräte, alle in Betrieb befindlichen oder begonnenen Unternehmungen, alle Koncessionen und Erfindungen, Patente, Gebrauchsmuster, Markenrechte und Waren- zeichen, die Beteiligungen an fremden Unternehmungen, Wertpapiere und bares Geld, sowie die Aussenstände und das Firmenrecht unter Zugrundelegung der für den 31. Juli 1896 aufgestellten Bilanz. – Die Aktien-Gesellschaft übernimmt ferner von der Inferentin deren auf Grund der für den 31. Juli 1896 aufgestellten Bilanz berechnete Passiva im Betrage von M. 31 527 959.24. Für die Einlage ist der Inferentin der Betrag von M. 28 000 000 als voll eingezahlt angesehene Aktien der Ges. gewährt worden. Die Ges. hat bisher insgesamt elektrische Bahnen mit mehr als 715 km Geleislänge eingerichtet, darunter die ältesten, zu denen Frankfurt a. M.-Offenbach und die Möd- linger Bahn bei Wien gehören. In Budapest hat die Ges. die Stadtbahnlinien erbaut und auf den Strassenbahnlinien elektrischen Betrieb eingeführt, sowie die Untergrund- bahn daselbst geschaffen. Insgesamt sind in Budapest ungefähr 3. Zt. von Siemens & Halske 180 km Strassenbahngeleis mit elektr. Betrieb versehen. Ferner wurden von der Ges. eine Anzahl von Linien in Berlin und Umgegend, so Berlin (Behrenstr.)-Treptow, Berlin (Gesundbrunnen)-Pankow, Gross-Lichterfelde-Lankwitz-Steglitz-Südende ausgeführt. Ausserdem erbaute die Ges. die Strassenbahnen in Hannover und Vororten, in Dresden und Vororten, in Lemberg, in Mülhausen i. E., in Barmen die Bergbahn und die Linien nach Wichlinghausen, Heckinghausen, Schwelm, sowie die Strecke Töllethurm-Ronsdorf bei Barmen; weiterhin ein ausgedehntes Netz in den Stadt- und Landkreisen Bochum und Gelsenkirchen, welches diese Orte mit den Orten Herne, Eickel, Wanne, Weitmar, Schalke, Wattenscheid, Rotthausen, Kray, Steele und Spillenburg verbindet. Alsdann sind Bahnen errichtet in Bukarest, Serajewo, Basel, Oberhausen i. Rhl., Kopenhagen, Bahnen in Süd-Amerika, Berlin-Charlottenburg, Darmstadt, Turin (erster Ausbau), Wien, Hagen i. W., im Kreise Waldenburg i. Schl. und in Düsseldorf-Crefeld. Im Bau befinden sich rund 700 km Geleislänge Strassenbahnen und zwar in Berlin (Gesundbrunnen-Mittelstrasse), Cassel, Frankfurt a. M., in den Stadt- und Landkreisen Bochum-Gelsenkirchen, in Budapest, im Kreise Waldenburg i. Schl., in Weimar, in Bonn, in Basel-Honnef, in Haarlem, in Charlottenburg bei Berlin, in OÖOlmütz, in Graz, in Wien, in Moskau, in Peking-Ma-chia-pu und die Berliner Elektrische Hochbahn. In Vorbereitung sind Strassenbahnen in Berlin (Warschauer Brücke-Central-Viehhof), in Cassel (Erweiterung), in Budapest (Erweiterung), in Teplitz-Dux-Ossegg, in Gloggnitz- Schottwien, in Bozen-Gries, in Meran-Ober-Mais, in Ossegg-Klostergrab-Teplitz, in Gries- Sigmundskron, in Unter-Mais-Meran, in Meran, in Meran-Foost, in Tarvis-Raibl, in Bozen-Meran, in Haspe-Gevelsberg, in Eilpe-Delstern, in Hermsdorf-Bad Salzbrunn,-Bahn- hof Nieder-Salzbrunn, in Kopenhagen (Erweiterung), in Moskau, in den Stadt- und Landkreisen Bochum-Gelsenkirchen und die Wiener Stadtbahn. Mit der Gemeinde Wien ist für den Bau bezw. Betrieb der Wiener Tramway-Linien ein besonderer Vertrag abgeschlossen, nach dem eine besondere Ges. „Bau- u. Betriebs- gesellschaft für die städtischen Strassenbahnen in Wien“' entsteht. Die Gemeinde Wien ist berechtigt, das Bahnnetz am 1. Jan. 1914 oder 1920 nach zwei Jahre vorher erfolgter Anzeige an die Ges. zu übernehmen. Die bislang unter der Firma „Würzburger Strassenbahn Havestadt, Contag & Comp.“ in Würzburg bestandene Kommanditgesellschaft ist durch Kauf in das Eigentum der Firma Siemens & Halske übergegangen. Mit der Stadt Perugia ist neuerdings ein Ver- trag wegen Lieferung der elektrischen Kraft zu Beleuchtungs- und Industriezwecken abgeschlossen. – Auf den bislang von der Ges. ausgerüsteten Bahnen sind über 1000 elektrische Motorwagen, zum Teil mit je 1, zum Teil mit je 2 Motoren ausgerüstet, und eine grosse Anzahl Anhängewagen im Betrieb. Im einzelnen wurden 1897/98 ferner fertiggestellt an Beleuchtunganlagen und Kraft- übertragungen 11 städtische Centralen (darunter Moskau u. Mexiko), im Bau begriffen sind weitere 24 Centralen, geplant 19 und 12 Erweiterungen. Kapital: M. 45 000 000 in 45 000 Aktien Nr. 1-45 000 à M. 1000. Ursprüngliches Aktienkapital M. 35 000 000, Erhöhung lt. G.-V.-B. vom 4. März 1898 um M. 5 000 000 in 5000 ab 1. Aug. 1898 echtigten Aktien Nr. 35 001–40 000 à M. 1000 und weiter um M. 5 000 000 lt. G.-V.-B. vom 12. Yan 1899. Hypothekar-Anleihe von 1893: M. 10 000 000 in 4½ %, Obligationen, rückzahlbar mit 103 %. Stücke à M. 500, 1000, 2000. Zinsterm. 1./4. u. 1./10. Eingeführt M. 9 000 000 am 10. Okt. 1893 zu 101.75 %. Kurs Ende 1893–98: 103.40, 106, 107.20, 105, 107, 103 %. Notiert in Berlin. Verjährung der Coupons: 4, der verlosten Stücke: 30 J. n. F. Der noch aussenstehende Rest dieser Anleihe ist zur Rückzahlung auf 1. April 1899 gekündigt.