408 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hülfsgeschäfte. Mit der Oberrheinischen Bank, Mannheim und anderen Interessenten hat die Ges. die Aktiengesellschaft „Oberrheinische Elektrizitätswerke“ mit einem vorläufigen Aktien- kapital von M. 1 000 000 gegründet und von letzterem 55 % übernommen. Die Ges. bezweckt hauptsächlich den Bau und Betrieb von Elektricitätswerken und Strassenbahnen und hat gegenwärtig das Elektricitätswerk Wiesloch in Baden in Ausführung. In ähnlicher Weise ist für die zahlreichen in Aussicht stehenden rumänischen Unternehmungen die „Rumänische Gesellschaft für elektrische und industrielle Unter- nehmungen“ in Verbindung mit rumänischen und deutschen Beteiligten mit einem Kapital von Lei 2 500 000 gegründet worden. Von diesem Kapital wurden 50 % über- nommen. Die Ges. ist weiter beteiligt bei der A.-G. „Elektricitätswerke Kubel“ bei St. Gallen (Schweiz) mit frs. 600 000 = 40 % des Aktienkapitals von frs. 1 500 000. In Angriff genommen sind die Arbeiten an dem jetzt koncessionierten Lechwasser- werk bei Gersthofen unterhalb Augsburgs, dasselbe wird im Spätherbst 1900 betriebs- fähig werden. Mit der Stadt Tilsit hat die Elektrizitäts-Aktien-Gesellschaft vorm. W. Lahmeyer & Co. einen Koncessionsvertrag auf 40 bezw. 75 Jahre für die Errichtung eines Elektricitäts- werkes, verbunden mit einer Kleinbahn für Tilsit und die nächst gelegenen Vororte abgeschlossen, welcher von der Deutschen Ges. für elektrische Unternehmungen über- nommen worden ist. Die Bausumme ist auf ca. M. 1 000 000 bemessen und soll das Werk im Sommer 1899 in Betrieb kommen. Das Elektricitätswerk in der Stadt Velten i. d. M. wird noch im Winter 1898/99 fertiggestellt werden. Weiter führt die Ges. eine der Elektrizitäts-Aktien-Gesellschaft vorm. W. Lahmeyer & Co., Frankfurt a. M., koncessionierte Bahnverbindung der Städte Schlebusch-Mülheim (Rhein) und Kalk untereinander, bezw. mit der neuen Rheinwerft bei Mülheim (Rhein), Länge vorerst 32 km und eine derselben Ges. koncessionierte, 11 km lange elektrische Strassenbahn in Kiew aus. Für eine Reihe weiterer Unternehmungen, welche aussichts- voll erscheinen, und zwar teils Elektricitätswerke, teils Strassenbahnen, schweben zur Zeit noch die Verhandlungen. Kapital: M. 15 000 000 in 15 000 Aktien à M. 1000, wovon Aktien Lit. A (3000 St.) und B (2000 St.) voll eingezahlt, Aktien Lit. C, D (je 3000 St.) u. E (4000 St.) mit 25 % ein- gezahlt sind. Ursprüngl. Kapital M. 5 000 000 (3000 Aktien Lit. A, 2000 Aktien Lit. B). Die G.-V. vom 27. Juni 1898 beschloss Erhöhung auf jetzigen Stand. Die neuen, ab 1. Sept. 1898 dividendenberechtigten Aktien sind von einem Konsortium zu 110 % übernommen. Geschäftsjahr: Vom 1. Sept. bis 31. Aug. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zur Reserve, alsdann bis 4 % Dividende, vom Rest 10 % an Auf- sichtsrat, vertragsm. Tantieme an Vorstand u. Beamte, Rest zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. Aug. 1898: Aktiva: Effekten M. 2 159 029.60, Beteiligungen M. 2 937 836.08, Bankguthaben M. 3 006 064.25, Kautionen M. 20 616.65, Debitoren M. 760 812.66. Sa. M. 8 884 359.24. Passiva: Eingez. Aktienkapital M. 7 500 000, Reservefonds M. 826 798.90, Specialreserve M. 25 000, Vergütung f. Aufsichtsrat M. 7200, Kreditoren M. 37 550, Rück- stellung f. Stempel, Steuern u. Unkosten wegen Kapitalerhöhung M. 180 000, Gewinn M. 307 810.34. Sa. M. 8 884 359.24. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unkosten M. 38 025.74, Gewinn M. 307 810.34. Sa. M. 345 836.08. Kredit: Vortrag a. 1896/97 M. 10 768.63, Gewinn aus Betrieb, Beteiligungen, Effekten u. Zinsen M. 335 067.45. Sa. M. 345 836.08. Gewinn-Verwendung: Reservefonds M. 14 852.08, Dividende M. 226 100, Tantieme M. 22 963.45, Vortrag M. 43 894.81. Sa. M. 307 810.34. Reservefonds: M. 841 650.98, Specialreserve M. 25 000. Kurs Ende 1898: In Berlin: 135.50 %; in Frankfurt a. M.: 135.30 %; in Hamburg: 135 %. Aufgelegt M. 5 000 000 Aktien Serie A u. B. am 17. Dez. 1898 zu 134 %. Dividenden 1896/97–1897/98: 6, 7 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Gen.-Dir. Professor Bernhard Salomon, Stellv. Alfred Astfalck. Aufsichtsrat: Vors. Walther vom Rath, I. Stellv. Komm.-Rat Alfr. v. Neufville, Frankfurt a. M.; II. Stellv. Seehandlungsrat Dir. Dr. jur. Paul Schubart, Berlin; Gen.-Konsul Max Baer, Karl Grunelius, Frankfurt a. M.; Herm. Heymann, Berlin; Geh. Komm.-Rat Heinrich Lueg, Düsseldorf; Gen.-Dir. Komm.-Rat Aug. Servaes, Laar b. Ruhrort; Geh. Komm.-Rat Friedr. Vohwinkel, Gelsenkirchen. Firmenzeichnung: Der Gen.-Direktor allein, der Stellvertreter ebenfalls allein. Zahlstellen: Frankfurt a. M.: Eigene Kasse, von Erlanger & Söhne; Berlin u. Breslau: Breslauer Disconto-Bank; Hamburg: Hardy & Hinrichsen. Publikations-Organe: R.-A., eine Frankfurter, Berliner u. Hamburger Zeitung.