Verschiedene Gesellschaften und Nachträge. 851 Letzte Statutenänd. v. 21. Jan. 1898. Koncessionsdauer bis 31. Dez. 1960. Nach Ablauf dieses Termines gehen die Strassenbahnlinien unentgeltlich an die Stadt Cassel über. Zweck: Erwerb, Erpachtung und Verpachtung, Bau, Ausrüstung und Betrieb von Strassen- bahnen zur Beförderung von Personen und Gütern in Cassel und dessen Umgebung und alle damit in Zusammenhang stehende Thätigkeiten. Die beiden inzwischen aufgelösten Gesellschaften: Casseler Stadteisenbahn und Casseler Strassenbahn wurden 1897 für M. 855 000 bezw. für M. 2 040 000 übernommen, das Liniennetz erweitert und elektrischer Betrieb eingeführt. (Noch in Ausführung begriffen, Fertigstellung Anfang 1899.) Bahnlänge nach erfolgtem Ausbau 18,25 km, davon zweigleisig 12,87 km und eingleisig 5,38 km, Länge aller Geleise mit Ausnahme der- jenigen auf den Betriebsbahnhöfen 31.87 km. Der Bau einer Transversallinie ist beschlossen. Vereinbarte bezw. geplante Linien: Todtenhof-Königsplatz-Wilhelmshöhe; Bettenhausen- Germaniastr.; Königsplatz- Kölnischestr.- Ständeplatz- Annastr.- Hohenzollernstr.-Asch- rottstr.-Staatsbahnhof Wilhelmshöhe; Obere Königsstr.-Wilhelmstr.-Ständeplatz; Staats- bahnhof Wilhelmshöhe-Villenkolonie Mulang; Staatsbahnhof Bettenhausen-„Schwarzer Adler“*, Bettenhausen; Frankfurterstr.- Zoologischer Garten- Messplatz- Fünffenerstr.- Kl. Friedrichstr.-Ständeplatz-Orleanstr.-Wolfhagerstr.-Ortschaft Rothenditmold. Die Ges. ist verpflichtet die gesamte zum Bahnbetriebe erforderliche elektrische Kraft ausschliesslich aus dem Elektricitätswerk der Stadt Cassel zu entnehmen und zwar gegen ein Entgelt von 12 Pfg. pro Kilowattstunde; mindestens aber sind pro anno M. 72 000 an die Stadt zu zahlen. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000; ursprünglich M. 3 000 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 21. Jan. 1898 um M. 2 000 000, angeboten den Aktionären mit 100 % und 4 % Zinsen vom 17. Juni 1897 ab. Diese neuen Aktien sind ab 17. Juni 1897 dividendenberechtigt. Anleihe: Dieselbe soll in Teilschuldverschreibungen bis M. 2 000 000 ausgegeben werden. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Im Januar. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zur Reserve, dann 5 % Tantieme an den Aufsichtsrat und bis 10 % Tantieme an den Vorstand und die Angestellten der Ges., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1898: Aktiva: Kassa M. 369.91, Bankguthaben M. 993 047.82, über- nommene Bahnanlagen M. 2 108 971.13, übernommene Grundstücke M. 214 900, über- nommene Betriebsmittel M. 83 795.23, Neubaukonto M. 1 809 098.66, Kautionseffekten M. 70 343.75, Bureaumobiliar M. 1. Sa. M. 5 280 527.50. Passiva: Aktienkapital M. 5 000 000, diverse Kreditoren M. 23 277.50, 4 % Bauzinsen vom 17. Juni 1897 bis 30. Sept. 1898 M. 257 250. Sa. M. 5 280 527.50. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Neubaukonto M. 120 710.80, Saldo zu Abschreibungen M. 120 414.61. Sa. M. 241 125.41. Kredit: Zinsen M. 120 710.80, Dampfbahnbetriebs- überschuss M. 100 125.12, Pferdebahnbetriebsüberschuss M. 20 289.49. Sa. M. 241 125.41. Kurs: Aufgelegt M. 3 000 000 am 21. Mai 1898 in Berlin und Frankfurt a. M. zu 116 % und 4 % Stückzinsen ab 17. Juni 1897. Erster Kurs in Berlin am 26. Mai 1898: 125 %. —– Notiert in Berlin und Frankfurt a. M. Dividende 1897/98: 4 % (Bauzinsen). Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Reg.-Baumeister a. D. Franz Blumberg. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Dr. Fr. Renner, Cassel; Stellv. Otto Mendelssohn-Bartholdy, Berlin; Direktor Justus Breul, Basel; Reg.-Baumeister Oscar Röhrig, Berlin; Theodor Obee, Cassel; Albert Koechlin, Basel; Isaak Dreyfus, Frankfurt a. M. Firmenzeichnung: Der Vorstand oder zwei Prokuristen. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Cassel: Maurer & Plaut; Berlin: Rob. Warschauer & Co.; Frankfurt a. M.: Commerz- u. Disconto-Bank; Basel: Basler Handelsbank. Publikations-Organe: R.-A., Casseler Tageblatt, Berliner Börsen-Courier, Berliner Börsen- Zeitung, Frankfurter Zeitung. Export-Musterlager in Frankfurt a. M., Kaiserstrasse 38. Gegründet: Im Jahre 1885. Zweck: Förderung des Exports von Gewerbe- und Industrie- Erzeugnissen des Deutschen Reiches, insbesondere Mittel- und Westdeutschlands. Kapital: M. 40 000 in 160 Namen-Aktien à M. 250. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St., Maximum 10 eigene u. 10 fremde St. Gewinn-Verteilung: 5 % zur Reserve, vom Überschuss Tantiemen an Direktion und Beamte (nach Vereinbarung des Aufsichtsrats), dann bis 5 % Dividende, Rest zur Verf. d. G.-V. als Specialreserven. Bilanz am 31. Dez. 1897: Aktiva: Depositenkonto M. 23 475, Checkkonto M. 1435.98, Kassa M. 176.43, Mobilien M. 760.50, Ausstellungsmobilien M. 660, Mitgliederkonto M. 433.01, Kontokorrent M. 859.99, Verlust a. früheren Jahren M. 13 705.49. Sa. M. 41 506.40. Passiva: Aktienkapital M. 40 000, Warenkonto M. 778.77, Handlungsunkosten M. 727.63. Sa. M. 41 506.40. 54*