Brauereien. 1023 = 0 0 7 0 00 0 3 d Hof-Bierbrauerei Schöfferhof-Dreikönigshof, vorm. Conr. Rösch in Mainz, mit Zweiggeschäft in Cassel, die vorm. Hahnen. kamm-Brauerei, sowie die Brauerei Eckardt umfassend. Gegründet: Im November 1896. Letzte Statutenänderung vom 15. Jan. 1898. Zweck: Betrieb der zu Mainz bestehenden Bierbrauerei u. Mälzerei mit Wirtschaftanwesen vormals Conrad Rösch, der Brauereien Hahnenkamm und Eckardt, Cassel, Herstellung und Verkauf von Bier und Malz und Verkauf der bei der Bierbrauerei sich ergebenden Nebenprodukte. Die Ges. besitzt in Mainz ausser ihrem Brauereigrundstück nebst Gebäude die Wirt- schaftshäuser Schöfferhof-Dreikönigshof, Pflug, Will, Pariser Hof, Löwenhof, Fischturm, Judeneck, Kästrich 5 und 7, sodann in Kostheim das Wirtschaftshaus Dreikönigshof und in Darmstadt ein Wirtschaftsanwesen. Ausserdem ist ein Wirtschaftshaus auf Gustavsburg bei Mainz im Bau begriffen. In Cassel besitzt die Ges. ausser ihrem Brauereigrundstück nebst Gebäude und Kellerneubau die Wirtschaftshäuser Germania, Central-Halle, Marktgasse 6, und Heiligenrode. Bierabsatz 1886/87–1897/98: 18 244, 25 407, 49 394, 53 040, 65 954, 80 468, 94 280, 91 480, 97 906, 118 934, 121 360, 129 315 hl. Geschichtliches: Die Ges. übernahm von Conrad Rösch dessen Bierbrauerei, Wirtschafts- anwesen, Inventar (M. 610 000), Vorräte (M. 44 900.27), ferner von Klein & Heimann und Georg Arnhold ein Grundstück zum Selbstkostenpreis (M. 80 000) im Gesamtbetrage von M. 744 900.27. Zur Ausgleichung gewährte sie 330 Aktien à M. 1000, M. 44 900.27 in bar und für den Restbetrag hypothekarischen Eintrag in Höhe von M. 360 000. Laut G.-V.-B. vom 21. Juni 1889 wurde in Cassel eine Zweigniederlassung errichtet und der Fusionsvertrag mit der Brauereigesellschaft Hahnenkamm in Cassel genehmigt, 1896 wurde das Eckardt'sche Anwesen in Cassel für M. 362 956.81 angekauft. Kapital: M. 2 400 000 in 2400 Aktien à M. 1000. Ursprünglich M. 550 000. Alsdann erhöht 1888 auf M. 850 000 durch Ausgabe von 300 Aktien à M. 1000 zu 150 %. 1889 infolge Fusion mit Hahnenkamm-Cassel um M. 400 000. Die Aktionäre der fusionierten Ges. (Aktienkapital M. 550 000 in 550 Aktien) erhielten auf je elf ihrer Aktien unter Zu- zahlung von M. 480 in bar acht dieser neuen Aktien mit Dividendenberechtigung ab 1. Okt. 1888. Die G.-V. vom 2. Okt. 1894 beschloss Erhöhung um M. 450 000. Bezugs- recht der Aktionäre zu 125 %. Alsdann laut G.-V.-B. vom 2. Jan. 1896 erhöht um M. 300 000 (250 Aktien für das Eckardt'sche Anwesen und 50 Aktien zu 165 %) durch Begebung an die Berliner Handels-Gesellschaft und Gebr. Arnhold. Die G.-V. vom 18. Dez. 1897 beschloss Erhöhung um M. 400 000, angeboten den Aktionären mit 145 %. Diese neuen Aktien sind ab 1. Ökt. 1897 dividendenberechtigt. Hypothekar-Anleihen: I. M. 750 000 in 4 % (früher 4½ %) Obligationen von 1891, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 500. Zinstermin 1./4. u. 1./10. Tilgung ab 1894 durch jährliche Auslosung von mindestens 1 % und ersparten Zinsen. Als Sicherheit dient eine Hypothek auf Liegenschaften etc. zu Gunsten der Firma Gebr. Arnhold, Dresden. Aufgelegt im Juni 1891 zu 100 %. Kurs Ende 1896–98: 103, 103.50, 102.75 %. Notiert in Dresden und Mainz. II. M. 250 000 in 4½ % Obligationen der Brauerei Hahnenkamm von 1887, Stücke à M. 500. Zinsterm. 2./1. u. 1./7. Tilgung al pari 1892 durch jährliche Auslosung von 1 % und ersparten Zinsen im September/Öktober auf 2. Jan. Kurs Ende 1896–98: 103, 102, 102.50 %. Notiert in Dresden. Von beiden Anleihen waren am 30. Sept. 1898 noch M. 942 500 in Umlauf. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Im Dezember. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zur Reserve, vom verbleibenden Betrage bis 4 % Dividende, vom Überschuss 10 % Tantieme an Aufsichtsrat und vertragsmässige Tantiemen an Direktion und Beamte, Rest Superdividende bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1898: Aktiva: Immobilien M. 2 555 830.60, Hallenbau M. 11 165.37, Maschinen M. 417 586.26, Gärbottiche u. Lagergefässe M. 104 220.47, Transportgefässe M. 36 412.22. Fuhrpark u. Geschirre M. 9441.92, Pferde M. 41 139.32, Brauereieinrichtung M. 19 897.98, Wirtschaftsinventar M. 53 137.71, Mobiliar M. 3709.75, Flaschen M. 788.57, Eisenbahnwaggons M. 2418.15, elektr. Beleuchtung M. 18 899.45, Kautionen M. 4865.90, Eishäuser M. 7434.22, Kassa M. 8112.73, Reichsbankgiro M. 4729.57, Effekten M. 5772.60, Aktiv-Hypotheken u. Darlehen M. 299 308.73, Debitoren M. 321 767.27, Bankiersguthaben M. 312 643, Vorräte M. 364 177.56. Sa. M. 4 603 459.35. Passiva: Aktienkapital M. 2 400 000, Obligationen M. 942 500, Hypotheken M. 75 000, Obligationseinlösung M. 3000, do. Zinsen M. 11 583.13, alte Dividende M. 885, Delkredere M. 1611.77, Unterstützungsfonds M. 12 687.77, Kreditoren M. 102 001.97, Reservefonds I M. 492 552.98, do. II. M. 143 951.57, Gewinn M. 417 685.16. Sa. M. 4 603 459.35. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Malz, Hopfen, Eis, Betriebs-, Geschäftsunkosten etc. M. 1 772 997.60, Abschreibungen M. 157 756.62, Gewinn M. 370 667.27. Sa. M. 2 301 421.49. Kredit: Fabrikationsertrag M. 2 301 421.49.