Brauereien. 1025 Rheinische Bierbrauerei in Mainz. Gegründet: Am 26. April 1869 auf 50 Jahre. Letzte Statutenänderung von 1895. Zweck: Bierbrauereibetrieb. Durch Vertrag von 1888 ist die Ges. mit der „Aktiengesellschaft für Malzfabrikation und Hopfenhandel vorm. Schröder-Sandfort in Mainz' in der Weise vereinigt, dass die Jahresergebnisse beider Gesellschaften zusammengelegt und pro rata des beiderseitigen Aktienkapitals verteilt werden. Bierabsatz 1887/88–1897/98: 82 886, 94 321, 110 381, 101 570, 108 165, 103 872, 93 267, 90 525, 90 525, 93 830, 94 503 hl. Kapital: M. 450 000 (Thlr. 150 000) in 750 Aktien à M. 600 (Thlr. 200) nach Herabsetzung von M. 1 800 000 (Thlr. 600 000) im Jahre 1884. Anleihen: I. M. 1 260 000 in 5 % Prioritätsobligationen von 1875, Stücke à M. 300, Zinstermin 1. März. Tilgung mit jährlich 1 % durch jährliche Auslosung im Okt. auf 1. Nov. in 37 Jahren. Die Obligationen sind aus dem jährlichen Reingewinne mit 5 % zu verzinsen und mit 1 % zu amortisieren. Sollte der Reingewinn eines Jahres zur Verzinsung, sowie zur Amortisationsquote nicht ausreichen, so wird der fehlende Betrag dem Zinsen- und Amortisationskonto gutgeschrieben und im folgenden oder den kommenden Jahren ergänzt. Ende Okt. 1898 in Umlauf M. 699 000. Kurs Ende 1896–98: –, 101.40, 101.50 %. Notiert in Mainz. II. M. 900 000 in 4 % Partialobligationen von 1886, Stücke à M. 300 u. 1000. Zins- termin 2. Jan. und 1. Juli. Ende Okt. 1898 noch in Umlauf M. 764 900. Kurs Ende 1896–98: 97.50, 98.50, 98.50 %. Notiert in Mainz. Geschäftsjahr: 1. Nov. bis 31. Okt. Gen.-Vers.: Bis Dez. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn erhalten zuerst die Inhaber der Prioritäts-Obligationen auf den Nominalbetrag ihrer Obligationen 5 %; ein weiteres Prozent wird zur Amorti- sation dieser Obligationen verwendet, sodann 5 % zur Reserve, bis des Grundkapitals (dieselbe kann, soweit sie die gesetzliche Quote übersteigt, zu Abschreibungen verwendet werden), dann 5 % Dividende, von dem verbleibenden Reste vertragsmässige Tantieme und 6 % Tantieme an Aufsichtsrat: übersteigt der verbleibende Rest 10 % des Kapitals, so bezieht der Aufsichtsrat für jedes dieser 10 % übersteigende Prozent 1 % mehr Tan- tieme vom gesamten Reingewinn, es darf jedoch die Tantieme 10 % des Reingewinns nicht übersteigen; der übrigbleibende Betrag Superdividende bezw. zur Verf. der G.-V. Bei Feststellung der Superdividende kann die G.-V. den von dem Aufsichtsrat vor- geschlagenen Satz nicht überschreiten. Bilanz am 31. Okt. 1898: Aktiva: Immobilien in Weisenau u. Mainz M. 2 466 609.47, Wirt- schaftshäuser M. 1 797 268, Hypothekenguthaben M. 231 179.86, Kassa M. 29 128.78, Wechsel M. 24 095.13, Effekten M. 200 000, Fässer, Bütten M. 103 533.93, Maschinen, Utensilien, Geräte M. 268 262.82, Fuhrwesen, Brauerei u. Depots M. 75 702.94, Biertransportwagen M. 19 963.21, Wirtschaftseinrichtungen M. 1 12 351.33, Brunnenkonto M. 18 351.95, Debi- toren M. 322 928.22, Vorräte an Malz, Hopfen, Bier etc. M. 250 142.67. Sa. M. 5 919 518.31. Passiva: Aktienkapital M. 450 000, Reservefonds I M. 135 000, Reservefonds II M. 36 373.35, Amortisationsfonds der Immobilien M. 320 000, Hypotheken M. 924 218.57, Obligationen v. 1886 M. 764 900, Obligationen v. 1875 M. 699 000, unerhobene ausgeloste Obligationen M. 600, do. Coupons der Obligationen M. 570, Teilzinsen der Partialobligationen M. 10 198.67, Teilzinsen der Prior.-Obligationen M. 23 300, Kreditoren M. 883 654.01, Accepte M. 143 113.33, Darlehen der Aktienges. f. Malzfabrikation u. Hopfenhandel M. 1 490 228.08, Gewinn M. 38 362.30. Sa. M. 5 919 518.31. Gewinn-Verwendung: Tantieme M. 3507.34, Dividende M. 27 000, Vortrag M. 7360.93. Sa. M. 33 403.20. Reservefonds: I. M. 135 000, II. M. 36 373.35, Immobilien-Amortisationsfonds M. 320 000. Kurs Ende 1888–98: 130, 150, =–, 125, –, –—, –, –, –, –, – %. Notiert in Mainz. Dividenden 1886/87–1897/98: % 6 %. Zahlbar am 1. Febr. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Direktion: Georg Thomas, M. J. Reuter, H. Schröder jun. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat R. Bamberger, Stellv. Komm.-Rat W. Preetorius, Dir. A. Hess, F. Lehne, Dr. C. v. Lang- Puchhoff. Firmenzeichnung: Die Direktoren. Zahlstelle: Eigene Kasse. Badische Brauerei Act.-Ges. in Mannheim. Gegründet: Am 1. Jan. 1887. Die Ges. übernahm als Einlage des Christof Hofmann Immobilien etc. für M. 800 000. Sie übernahm ferner Hypotheken in Höhe von M. 162 000 und gewährte zur Ausgleichung 638 Aktien à M. 1000. Die Garantiepflicht des Chr. Hofmann, nach welcher derselbe während der ersten 5 Jahre eine Verzinsung des Kapitals mit mindestens 6 % gewährleistete, wurde durch Vergleich am 27. Mai 1891 beseitigt. Es trat an deren Stelle eine Abfindungssumme in dem von Chr. Hofmann nach Abzug seines Guthabens an die Ges. zu zahlenden Restbetrag von M. 120 000. Zweck: Bierbrauerei- und Mälzereibetrieb. Bierabsatz 1887/88–1897/98: 26 448, 28 874, 31 100, 34 413, 41 641, 53 593, 52 576, 59 699, 67 089, 68 922, 77 052 hl. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 65