1062 Brauereien. eines Teiles seiner ihm gegen die Radeberger Exportbierbrauerei zustehenden Konto- korrentforderung von M. 1 280 000 nebst Zinsen seit 1. April 1898 zu zeichnen. Das ursprüngliche Aktienkapital in Höhe von M. 730 000 ist auf Beschluss der G.-V. vom 29. Jan. 1887 behufs Beseitigung der Unterbilanz um M. 100 000 durch Um- wandlung von 2 Stammaktien à M. 1000 in eine Prioritäts-Stammaktie à M. 1000 auf M. 630 000 reduziert, dagegen 1889 durch Kreierung von M. 150 000 neuer Aktien auf M. 780 000 erhöht worden. Die Erhöhung des Aktienkapitals erfolgte behufs Beschaffung der Mittel zum Erwerb der den Herren Starck & Karger gehörigen Brauerei Pichelsdorf. Die Übernahme dieser Brauerei inkl. ca. M. 100 000 Vorräte und M. 50 000 Aussenstände erfolgte zum Preise von M. 700 000. Zur teilweisen Beseitigung der per 30. Sept. 1892 ausgewiesenen Unterbilanz beider Unternehmungen ist das Aktfenkapftal von M. 780 000 auf M. 520 000 durch Zusammenlegung von 3 Aktien in 2 reduziert worden. Um die per 30. Sept. 1894 ausgewiesene Unterbilanz in Höhe von M. 503 892.79 zu beseitigen und das ganze Unternehmen zu rekonstruieren, beschloss die G.-V. vom 17. Mai 1895, das bisherige Aktienkapital von M. 520 000 durch Zusammenlegung von 5 zu je 1 Aktie auf M. 104 000 herabzusetzen und durch Ausgabe von M. 2 000 000 neuer Aktien, die von der Weimarischen Bank al pari übernommen wurden, auf M. 2 104 000 zu erhöhen. Die Abstempelung der alten Aktien hatte bis 15. Nov. 1895 zu erfolgen. Der aus der Herabsetzung des Aktienkapitals rechnerisch verbliebene Betrag von M. 416 000 wurde zur teilweisen Tilgung der Unterbilanz verwendet. Den Rest der Unterbilanz in Höhe von M. 87 892 überwies die Weimarische Bank der Ges. ohne Gegenwert, auch leistete sie Verzicht auf eine ihr vertragsmässig zustehende Forderung in Höhe von M. 300 000. Die aus der Aktienausgabe etc. resultierenden Summen dienten in erster Linie zur Be- gleichung der Buchschuld, die dadurch auf M. 1 350 000 herabgemindert wurde. Dieser Rest ist hy pothekarisch zur ersten Stelle mit 4 % verzinslich, zum Teil auf dem Rade- berger, zum Teil auf dem Pichelsdorfer Etablissement eingetragen. Für alte Aktien zahlte die Weimarische Bank 20 %. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. in Dresden oder Berlin. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zur Reserve, 5 % Tantieme an Aufsichtsrat, Tantieme an Direktion, Rest Dividende. Bilanz am 30. Sept. 1898: Aktiva: Grundstücke M. 289 320.47, Gebäude: Brauerei in Radeberg u. Pichelsdorf, Mälzerei in Radeberg u. sonstige Betriebs- u. Wohngebäude M. 1 647 927. 32, Neubau M. 32 972, Maschinen M. 348 918.58, Lagergefässe M. 161 030.45, Transportgefässe M. 91 649.45, Pferde M. 63 880.85, Wagenpark M. 30 677. 80, Eisenbahn- wagen M. 22 029.25, Geschirre M. 5723.98, Restaurations-Gebäude- Einrichtungen u. In- ventarien M. 219 909.11, Flaschenbierbetriebs-Inventar M. 90 198.82, elektr. Beleuchtungs- anlage M. 30 516, Brunnenanlage M. 9418.50, Kautionen M. 8000, Quellwasserleitung M. 67 249.70, Grundstückskonto 1I M. 4435. 25, Feuerversicherungsprämien M. 8412.84, ausgeliehene Hypotheken, Darlehen u. Debitoren M. 757 509.49, Debitoren f. Restaurations- inventar M. 293 376.39, Bestände lt. Inventur inkl. Bankguthaben M. 70 749 77 M. 4 653 897.02. Passiva: Aktienkapital M. 3 104 000, Reservefonds M. 308 593.56, Gut- haben eines Grossaktionärs M. 957 110.47, Kautionskreditoren M. 7620, Pfandkasse M. 1311.83, Kreditoren M. 26 360.11, alte Dividende M. 425, Interimskonto M. 5750, Gewinn M. 242 726.05. Sa. M. 4 653 897.02. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Brau- u. Betriebsunkosten M. 1 802 470.15, General- reparaturen M. 54 992.72, Steuern u. Abgaben M. 141 647.83, Zinsen M. 22 021.70, Ab- schreibungen M. 225 757.54, Gewinn M. 242 726.05. Sa. M. 2 489 615.99. Kredit: Vortrag M. 7437. 38, Biererlös M. 2 471 355.75, Ausschankertrag u. Grundstücksmiete M. 10 822.86. Sa. M. 2 489 615.99. Gewinn-Verwendung: Reservefonds M. 1806.44, Tantieme M. 30 861, Dividende M. 208 320, Vortrag M. 1738. 61,. Sa. M. 242 726.05. Reservefonds: M. 310 400. Dividenden 1887/88–1897/98: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 5½, 7, 8, 8 %. Direktion: Weber, Hoffmann, Conrad Brüne. Prokuristen: Max Bunge, Carl Ende. Aufsichtsrat: Vors. Aug. Sternberg, Ernst Baller, Berlin; Komm.-Rat u. Landtagsabgeordneter Müller, Apolda; Fabrikbesitzer Heinrich Sternberg, Geheime Baurat Büttner, Oberst Frantz, Berlin; Oberbürgermeister Pabst, Weimar. Firmenzeichnung: Zwei Unterschriften. Publikations-Organe: R.-A., Dresdner Anzeiger, Berliner Börsen-Courier. Brauereigesellschaft vorm. D. Streib in Rastatt. Gegründet: Am 1. Aug. 1895. Die Ges. übernahm von dem Vorbesitzer D. Streib sen. dessen Bierbrauerei für zusammen M. 832 598.39; ferner an Passiven M. 322 604.91 und gewährte zum Ausgleich 290 Aktien à M. 1000 und M. 219 933.48 bar. Zweck: Brauerei- und Mälzereibetrieb. Bierabsatz 1894/95–1897/98:19 380, 18 052, 17 305, 18 289 hl. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000.