Kredit-Banken und andere Geld-Institute. Zweck: Erwerbung von deutschen oder österreichisch- ungarischen Eisenbahnwertpapieren jeder Art, Ausgabe von Obligationen auf Grund der erworbenen Wertpapiere. Die Ges. übernahm zunächst von der Münchener Localbahn-A.-G. und der Dresdner Bank für den Pauschalpreis von M. 31 000 000 das gesamte Prior.-A.-K. folgender Ungari- scher Eisenbahnen: fl. 9 400 300 Westungarische Lokalbahn-Ges.; fl. 867 100 Steinamanger- Pinkafeld-Lokalbahn; fl. 7 602 900 Budapest-Gran-Füzitöer Lokal-Eisenbahn-A.-G., sowie fl. 299 400 Zalathalbahn. Diese Bahnen sind seit einer Reihe von Jahren im Betriebe, haben schon im letzten Jahre ein Durchschnittserträgnis von ca. 4½ % auf das gesamte Kapital der Prior.-Aktien gebracht und zeigen eine günstige und stetige Verkehrs- entwickelung. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000., Die Aktien werden für längere Zeit in den Händen der ersten Zeichner verbleiben. Obligationen: Die Em. derselben darf den 5fachen Betrag des eingezahlten A.-K. nicht über- schreiten, jedoch dürfen nicht mehr Oblig. zur Ausgabe gelangen, als durch den An- kaufswert der im Besitze der Ges. befindlichen Eisenbahnwerte gedeckt sind. Ist die Deckung infolge von Veräusserungen, Amortisationen oder Auslosungen von Eisenbahn- werten nicht mehr vorhanden, so ist der volle Gegenwert des Fehlbetrages in bar oder in Reichs- oder deutschen Staatspapieren bei einem der Bankinstitute, welche lt. Be- schluss des A.-R. als Aufbewahrungsstelle der Wertpapiere fungieren, zu Binterlegen. Die Wertpapiere, auf Grund welcher Oblig. ausgegeben werden, sind bei einem oder mehreren Bankinstituten, welche sich mit Aufbewahrung fremder Wertpapiere befassen und alljährlich ihre Bilanzen veröffentlichen, im Deutschen Reiche oder in Österreich- Ungarn zu hinterlegen. Bei welchen Bankinstituten die Hinterlegung erfolgt ist, ist in den Geschäftsberichten der Ges. alljährlich mitzuteilen. Die Zurückziehung hinterlegter Effekten darf ausser im Falle von Auslosungen nur durch einstimmigen Beschluss des A.-R. oder im Falle der Nichteinigung des A.-R. mit Genehmigung der G.-V. erfolgen. Für die Sicherheit der Oblig. haftet die Ges. mit ihrem gesamten Vermögen, doch geniessen die Besitzer der Oblig. kein Vorrecht an dem Gesamteigentum der Ges. vor anderen Gläubigern derselben, und eine Verpfändung der von der Ges. erworbenen Werte zu Gunsten der Besitzer der Schuldverschreibungen findet nicht statt. Wenn die Centralbank für Eisenbahnwerthe vor Tilgung der gegenwärtigen Anleihe eine neue Anleihe durch Ausgabe von Schuldverschreibungen aufnimmt, darf sie deren Inhabern keine besseren Rechte auf das Vermögen der Bank wie den Inhabern der Schuldver- schreibungen der gegenwärtigen Anleihe einräumen. Die durch Giro legitimierten In- haber der einzelnen Schuldverschreibungen können ihre Rechte aus denselben gegen die Centralbank für Eisenbahnwerthe selbständig geltend machen. Auf Grund dieser Bestimmungen emittierte die Bank folgende Schuldverschreibungen: M. 25 000 000 in 4 % Schuldverschreibungen von 1899, rückzahlbar zu 103 %, 15 000 Stücke Nr. 1–15 000 Lit. A à M. 1000, 5000 Stücke Nr. 1–5000 Lit. B à M. 2000. Die Stücke Lit. A Nr. 1––7500 und B Nr. 1–2500 lauten auf den Namen der Dresdner Bank, Berlin, die Stücke Lit. A Nr. 7501–15 000 und B Nr. 2501–5000 auf den Namen der Bayerischen Vereinsbank, München. Zs. 2./1. und 1./7. Rückzahlbar lt. Plan in 76 Jahren ab 1901 durch Verl. (zuerst Juli 1900 auf 2. Jan.), verstärkte oder Totalkündigung ab 1901 vor- behalten. Aufgelegt am 15. Febr. 1899 zu 101 %. Erster Kurs am 23. Febr. 1899 101 %. Notiert in Berlin und München. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vom verbleibenden Überschuss bis zu 5 % Div., vom Rest 6 % Tant. an A.-R., sowie vertragm. Tant. an Vorst., vom Überrest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Dividende: Die I. Bilanz wird am 30. Juni 1899 gezogen, doch findet auf Grund derselben eine Gewinn-Verteilung nicht statt. Direktion: Henry Nathan, Ferd. Wolbrandt. Aufsichtsrat: Direktor Jos. Pütz, Direktor Ingenieur Victor Krüzner, München; Dr. Friedr. Volz, Bankdir. Geh. Oberfinanzrat a. D. Waldemar Mueller, Konsul Komm.-Rat Eugen Gutmann, Berlin. Firmenzeichnung: Zwei Direktoren oder ein solcher mit einem Prokuristen. Zahlstellen: Dresdner Bank, Berlin, Dresden und deren Filialen; Bayerische Vereinsbank, München und deren Filialen. Publ.-Organ: R.-A. Commerz- u. Disconto-Bank in Berlin. (Siehe Seite 94.)