――― Kredit-Banken und andere Geld-Institute. 191 Bank für Bergbau und Industrie in Düsseldorf. Gegründet: Am 27. März 1897 unter der Beteiligung des Bankhauses von der Heydt & Co., Berliner Bank, S. L. Landsberger, Berlin; R. Suermondt & Co., Aachen; v. d. Heydt- Kersten & Söhne, Elberfeld; J. H. Stein, Bank für Rheinland u. Westfalen, Köln; Peters & Co., Krefeld; Niederrheinische Bank, Zweiganstalt der Duisburg-Ruhrorter Bank, Düsseldorf. Letzte Statutenänd. vom 31. Mai 1899. Zweck: Beteiligung an industriellen Unternehmungen aller Art, in der Form des Erwerbs von Anteilen bestehender oder zu errichtender Ges. bergrechtlicher oder handelsrecht- licher Natur, Gewährung von Darlehen an derartige Ges. und Unternehmungen, sowie von Vorschüssen an solche zum Zwecke späterer Beteiligung, Übernahme und Be- teiligung bei Anlehen der vorgedachten Unternehmungen, sowie solcher Geschäfte, welche mit diesem Ges.-Zwecke im Zusammenhang stehen. Die Ges. erwarb 1897 das Rittergut Ramsdorf mit Braunkohlenwerk bei Lucka, S.-A., das 1899 in Betrieb genommen werden soll. Eine daselbst errichtete Dampfziegelei nahm bereits die Fabrikation auf. Die Bank ist ferner beteiligt bei der Bohr-Ges. Lippermulde bei Dorsten i. W., welche Bohrungen nach Steinkohle begonnen hat. Die Bank gewährte der Firma W. Wolski & K. Odrzywolski in Lemberg gegen erststellige Verpfändung ihrer Petroleumgerechtsame und Werkanlagen in Schodnica ein Darlehen von öfl. 1 200 000, von welchem Betrage öfl. 300 000 an Unterbeteiligte weiterbegeben wurden. Das Darlehen ist innerhalb 6 Jahren in monatlichen Raten- zahlungen rückzahlbar (bis Ende März 1899 bereits fl. 350 000 zurückgezahlt). Ausser dem Vorkaufsrecht auf die verpfändeten Objekte hat sich die Bank Beteiligungen bei allen ferneren gleichartigen Unternehmungen der Firma Wolski & Odrzywolski gesichert (ferneres Darlehen fl. 50 000 auf Petroleumgrube Helenafeld). Auf Grund dieses Ab- kommens ist die Bank ferner beteiligt bei einer Kommandit-Ges. zur Ausbeutung von Petroleumterrains in Boryslaw und Nahujowice bei Schodnica, sowie bei einem Petro- leumunternehmen in Campina in Rumänien, dessen erster erbohrter Brunnen seit An- fang 1899 täglich ca. 5000 kg Rohöl liefert. Die Bank besitzt weiter ca. fl. 1 500 000 Aktien der Kaläner Bergbau- u. Hütten-A.-G. zu Kalän in Ungarn (A.-K. fl. 4 500 000). – Sonstige Beteiligungen Ende März 1899 bei: Besztercze Naszoder Holzindustrie-A.-G., Krasscser Forst-A.-G., Saarbrücker Gussstahl- werke, Aachener Stahlwaarenfabrik, A.-G. für Elektrizitäts-Anlagen in Köln etc. Kapital: M. 15 000 000 in 15 000 Aktien à M. 1000; 6 Serien, A–F, à 2500 Aktien Nr. 1–15 000, Urspr. A.-K. M. 7 500 000, Erhöhung lt. G.-V.-B. vom 7. Mai 1898 um M. 7 500 000, welche pro rata der Einzahlungen und der Zeit am Gewinne teilnehmen. Die neuen Aktien sind zum Kurse von 102 % fest übernommen. Am 31. März 1899 waren in Sa. M. 9375000eingezahlt. Geschäftsjahr; 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Spät. im Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 6 Tant. an A.-R., event. Dotation besonderer Reserven nach G.-V.-B., Rest Div. Bilanz am 31. März 1899: Aktiva: Ausstehende A.-K.-Einzahlungen 5 625 000, Kassa 23 493, Wechsel 149 144, Effekten 1 955 689, Braunkohlenwerke Ramsdorf: (Grundbesitz 870 032, Bergwerksanlagen 362 298; Sa. M. 1 232 331, abz. Hypoth. 429 100 bleibt) 803 231, Banken u. Bankiers 994 686, Darlehen gegen Sicherheit 1 164 817, verschiedene Debitoren 163 735, Konsortialkto 5 148 186, Bürgschaftsdebitoren 250 000, Mobilien 1. – Passiva: A.-K. 15 000 000, R.-F. I 155 499, besondere Rücklage 100 000, Kreditoren 158 614, Bürgschaftskto 250 000, aus 1897/98 47 622, Reingewinn 1898/99 566 249. Sa. M. 16 277 985. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unkosten, Steuern etc. 153 896, Reingewinn 613 871. Kredit: Vortrag a. 1897/98 47 622, Zs. 356 982, Provision 72 325, Effekten- u. Konsortialkto 267 077, Gutsertrag Ramsdorf 23 760. Sa. M. 767 767. Gewinn-Verwendung: R.-F. 28 312, besondere R.-F. 100 000, Div. 441 375, Tant. an ersten A.-R. u. Vortrag 44 184. Reservefonds: M. 183 812, Spec.-R.-F. M. 200 000. Kurs Ende 1898: 111.50 %. Am 20. Juni 1898 aufgelegt M. 7 500 000 Aktien Nr. 1–7500 zu 119.50 %. Notiert in Berlin. Dividende 1897/98–1898/99: 7, 5 %. Div.-Zahlung spät. 2 Monate nach der G.-V. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Bankassessor Brandau. Prokurist: Carl Niehus. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanwalt Carl Springsfeld, Burtscheid-Aachen; Stellv. Bankier Karl von der Heydt, Berlin; Bank-Dir. Leop. Suren, Köln; Bankier Rob. Suermondt, Aachen; Bank-Dir. Carl Chrambach, Berlin; Bankassessor a. D. Emil Bellardi, Krefeld; Bankier Dr. jur. Rich. Schnitzler, Köln; Komm.-Rat Alex. Lucas, Bankier Rob. Lands- berg, Berlin; Komm.-Rat Leop. Peill, Düren; Rechtsanw. Dr. jur. Jul. Scharlach, Hamburg; Hofrat Dr. Aug. v. Pulski, Staatssekr. a. D., Budapest; Gen.-Dir. Conrad Eichhorn, Bonn. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: von der Heydt & Co., Berliner Bank, S. L. Lands- berger; Köln: Bank für Rheinland u. Westfalen, J. H. Stein; Aachen: Robt. Suermondt & Co.; Krefeld: Peters & Co.; Elberfeld: von der Heydt-Kersten & Söhne; Duisburg: Duisburg-Ruhrorter Bank; Düsseldorf: Niederrheinische Bank. Firmenzeichnung: Eine Unterschrift. Publ.-Organ: R.-A. ―――