Hypotheken- und Kommunal-Banken. 223 Hypotheken-Bank in Hamburg. Gegründet: Am 12. Mai 1871. Revidiertes Statut vom 27. Juni 1891 u. 24. Juli 1894. Zweck: Betrieb von Boden- und Kommunal-Hypothekengeschäften aller Art innerhalb Deutschlands und Ausgabe von Pfandbriefen bis zum 20fachen Betrage des eingezahlten Grundkapitals. Die Bank gewährt Hypothekendarlehen in der Regel nur zur ersten Stelle und fast nur auf Grundstücke in grösseren Städten bis ½ bezw. % des abge- schätzten Wertes; sie kann an Provinzen und sonstige städtische und Kreisverbände etc. auch ohne Hypothekensicherheit Darlehen gewähren und in Höhe derselben Kommunal- obligationen ausgeben. Die Hypotheken werden zu Gunsten der Pfandbriefgläubiger an die Vereinsbank in Hamburg notariell verpfändet, was auf den gegen die Hypo- theken auszugebenden Pfandbriefen von derselben bescheinigt wird. Der Senat führt seit Juli 1894 Staatsaufsicht. Ausgeschlossen von der Beleihung sind Objekte, be- züglich welcher kein dauernder Ertrag nachzuweisen ist (Bergwerke, Gräbereien, Stein- brüche etc.); Weinberge, Wälder etc. dürfen nur bis ½ beliehen werden. Kapital: M. 21 000 000 in 10 000 Aktien à M. 750 und 9000 Aktien à M. 1500. Das ursprüngliche Aktienkapital von M. 7 500 000 wurde bis 1889 voll eingezahlt; erhöht 1890 auf M. 9 000 000, 1891 auf M. 12 000 000, 1893 auf M. 15 000 000, 1895 auf M. 18 000 000 und 1896 auf M. 21 000 000. Die bis 1891 bestandenen Gründerrechte wurden gegen Zahlung von M. 180 000 an die ersten Unternehmer ahgelöst. Hypothekenbriefe: Die Bank ist befugt, auf Grund der von ihr erworbenen Hypotheken Pfandbriefe auszugeben. Ein bestimmtes Verhältnis zwischen dem eingezahlten Kapital und dem Hypothekenbrief-Umlauf war anfangs nicht vorgeschrieben. Lt. Statut vom 27./6. 1891 ist jedoch (§ 65) festgesetzt, dass der Pfandbrief-Umlauf das 20 fache des eingezahlten A.-K. nicht überschreiten darf. Stücke nicht unter M. 100. Tilg. für 1891 ff. begebene spätestens in 60 Jahren. In Umlauf waren Ende 1898 M. 328 540 600 und zwar 4 % M. 110 890 500, 3½ % M. 215 689 600 und 4 % Rentenbriefe M. 1 960 500. Verloste oder gekündigte Oblig. verjähren in 30, fällige Coup. in 4 J. n. F. Die erste Begebung vom Mai 1871 = M. 3 000 000) i. St. zu M. 300, „Rentenbriefe“ genannt, sind grösstenteils in Schleswig-Holstein untergebracht; kein Pfandhalter] Zins- fuss 4 % 2./1. u. 1./7. Tilg. mind. % % jährl. in 56 Jahren zu pari. Verlos. Jan. (zuerst 1873) z. Juli. In Umlauf Ende 1898: M. 1 960 500. Kurs Ende 1886–98: 101.50, 100.75 101.50, 100.25, 100, 100, 100, 100, 100.50, 100.30, 100, 100, 100 %. Notiert in Hamburg. Der gesamte Rest der noch im Umlauf befindlichen Rentenbriefe ist am 2./1. 1899 zur Rückzahlung auf den 1. Juli 1899 ausgelost worden. Bei allen folgenden Begebungen ist Pfandhalter die Vereinsbank in Hamburg; sämt- liche Hypoth.-Pfandbr. werden von der Reichsbank erstklassig beliehen. NB. Im folgenden enthält jede Serie M. 1 000 000. 4 % Hypotheken-Pfandbriefe vom 2. Jan. 1892 unkündbar bis 2. Jan. 1900. Serie 141–250 je M. 1 000 000. St. à M. 200, 300, 500, 1000 u. 2000. Zs. 2./1. u. 1./7. Verlos. 2. Jan. (orstmals 1900) per 1. Juli. Tilg. ab 1. Jan. 1900 innerhalb 60 Jahren. In Umlauf Ende 1898: M. 109 147 300. Kurs Ende 1892–98: In Berlin: 102.25, 102.50, 104.25, 103.40, 102, 100.75, 100 %. – In Frankfurt a. M.: 102.25, 102.40, 104.25, 103.50, 102, 100.75, 100 %. – Ausserdem notiert in Hamburg, München. 3½ % alte Hypotheken-Pfandbriefe. Em. seit Aug, 1886 Ser. 1–45 je M. 1 000000. St. à M. 200, 300, 500, 1000 u. 2000. Zs. 2./1. u. 1./7. Verlos. im Jan. per 1. Juli. Tilg. innerhalb 66 Jahren. Erste Verlos. Serie 1–5: 2./1. 1888, Serie 6–30: 2./1. 1890, Serie 31–45: 2./1. 1891 immer auf 1./7. Weitere Verlos. wohl nicht so bald. In Umlauf Ende 1898: M. 32 678 200. Kurs Ende 1887–98: In Berlin: 97.50, 99, 98, 94, 92, 95 . 100, 100.30, 99, 98, 96.50 %. – In Frankfurt a. M.: 1886–98: 98.50, 97.20, 99, 98, 93.90, 91.90, 95, 93.50, 100, 101, 99, 97.90, 9650 % Ausberdem notiert in Hamburg. 3½ % umgewandelte Hypotheken-Pfandbriefe vom 1. April 1881 u. 1883. Serie 6–10 u. Serie 11–15 (bis 1. Okt. 1886 4½ %, bis 1. Jan. 1896 4 %), vom 1. Juli 1881, 1. Jan. 1886 und 1887, Serie 1–10, 11–40 und 41–80 (bis 1. Jan. 1896 4 %). Em. je M. 1 000 000. St. à M. 200, 300, 500, 1000 u. 2000. Zs. 2./1: u. 1./7. TFilg durehk Verles. entsprechend den Rückzahlungen der Hypoth., jedoch spätestens in 66 Jahren. In Umlauf Ende 1898: 19 55 545 700. Kurs Ende 1895–98: In Berlin: 100, 99, 98, 96.50 %. – In Frankfurt a. M.: 00, 99 97, 96.50 %. – Ausserdem notiert in Hamburg. 3 3% poßness-Pfasdents unkündbar bis 2, Jan. 1905, Serie 46–190 je M. 1 000 000 begeben seit 1895. St. à M. 200, 300, 500, 1000, 2000 u. 5000. Zs. 1 erl. 2. Jan. (erstmalig 1905) per 1. Juli. Tilg. bis spätestens 2. Jan. 1965, kann ab 2. Jan. 1905 verstärkt, auch können sämtliche Pfandbriefe mit 3 monat. Frist gekündigt werden. In Umlauf Ende 1898: M. 123 468 300. Eingeführt 2. April 1895 zu 101.50 %. Serie 131 u. 190 seit Jan. 1898 lieferbar. Kurs Ende 1895–98: In Berlin: 101.50, 101, 99309 97.50 %. – In Frankfurt a. M.: 101.50, 101, 99.50, 97.50 %. – Ausserd. notiert in Hamburg. 3½ % Hypotheken-Pfandbriefe unkündbar bis 2. Jan. 1908. Em. Serie 301–360 je M. 1 000 000. St. à M. 200, 300, 500, 1000, 2000 u. 5000. Zs. 1./4. u. 1./10. Verlos. 2. Jan. (erstmals 1908) per 1. Juli. Tilg. bis spätestens 2. Jan. 1965. Verlos. kann ab 2. Jan. 1908