Hypotheken- und Kommunal-Banken. 237 Pfandbr.-Inhaber ein gesetzl. Faustpfandrecht gemäss dem badischen Gesetze vom 12. April 1892, die Pfandrechte für Schuldverschreibungen auf den Inhaber betr. Durch Abkommen zwischen der badischen Regierung und der Bank vom 14. Nov. 1892 errichtete letztere ab 1. Jan. 1893 für das lindliche Darlehensgeschäft in Baden eine besondere Abteilung unter der Bezeichnung „Lan deskreditkassen-Abteilung der Rheinischen Hypothekenbank *. Die Bank gewährt diese Darlehen zum Selbst- kostenpreis (franko Provisionen und Verwaltungsgebühren); der niedrigste Betrag eines solchen ist M. 200; die Darlehen werden gewährt in Annuitätenform (Amortisations- darlehen) und Darlehen, bei denen die Rückzahlung in anderer Weise stattfindet. Die Beleihung der fruchttragenden Grundstücke und der Gebäude erfolgt bis zur Hälfte der Wertabschätzung, bei Rebstücken zu des ermittelten Schätzungswertes. Kapital: M. 16 580 400 in 15 000 Aktien à M. 600 und 2150 Aktien à M. 1200 nach Erhöhung am 4. März 1897 um M. 5 000 400 in 4167 Aktien-Interimsscheinen à M. 1200, den alten Aktionären 5.–20. März 1897 mit 135 % offeriert. Hierauf wurden sofort 30 %, weitere 20 % auf 1. April 1898 eingezahlt. Div.-ber. A.-K. Ende 1898 M. 14 080 200. Das ursprüngliche Aktienkapital von M. 6 000 000 wurde erhöht 1884 auf M. 9 000 000, 1895 auf M. 10 500 000 und 1897 auf M. 16 580 400 wie oben vermerkt. Bezugsrechte sind seit 1894 durch Zahlung von M. 83 560 vollständig abgelöst. Pfandbriefe u. Kommunal-Obligationen: Die Bank giebt auf Grund der von ihr erworbenen Hypoth. Pfandbr., deren Besitzern jene Hypoth. bis zum gleichen Betrage als Faust- bfand hinterlegt sind, und Kommunal-Oblig. aus. Die Pfandbr. und Oblig. können bis zum 20fachen Betrage des jeweils voll eingezahlten A.-K. ausgegeben werden. Für die Pfandbr. haften die den Pfandbr.-Inhabern zum Faustpfand bestellten hypothekarischen Forderungen der Ges., das A.-K. und der R.-F. der Ges. Die Pfandbr. lauten auf den Inhaber und können kostenlos auf Namen ein- und wieder auf den Inhaber aus- geschrieben werden. Vertreter sämtlicher Pfandbr.-Inhaber ist der Pfandhalter. Der Pfandhalter, sowie ein Stellv. desselben werden von dem Ministerium der Justiz aus dem Kreise der zum Notariate befähigten Personen in widerruflicher Weise bestellt; sie unterstehen der Beaufsichtigung dieses Ministeriums. Als Pfandhalter fungiert gegenwärtig der Notar Friedrich Wörner in Mannheim, als sein Stellv. der Notar Gustay Herrmann ebendaselbst. Den Pfandbr. und Oblig. ist in Baden und im Gross- herzogtum Hessen Mündelsicherheit zugestanden; die Reichsbank beleiht dieselben in erster Klasse. In Umlauf sind davon Ende 1898: M. 266 454 400 an Pfandbriefen und M. 1 763 000 an Kommunal-Obligationen und zwar: * 4 % Pfandbriefe, Serie 66–68 lt. minist. Genehmigung vom 1./9. 1892: M. 30 000 000; * St. à M. 2000, 1000, 500, 200, 100. Zinsen 1./4. u. 1./10. Tilg. nicht vor 1./1. 1902; dann mindestens ½ % durch jährliche Pariauslosung auf 1./4; kann verstärkt werden. In Umlauf Ende 1898: M. 39 212 600. Kurs Ende 1892–98: 102.50, 102.80, 104.90, 104.50, 102.30, 101.85, 100.50 %. Notiert in Berlin, Frankfurt a. M., Mannheim. 3½ % Pfandbriefe, Serie 33–39, 41, 42, 46–49, 53 u. 62 abgest. von 4 % auf 3½ %, ferner Serie 50–52 u. 54–61. St. à M. 2000, 1000, 500, 200 u. 100. Zinsen Serie 33–39, 417 42, 61 u. 62 2./1. u. 1./7. (Serie 46–60 1./4. u. 1./10.) Verlos. teils 2./1., teils 1./4. Per 1./7. bezw. 1./10. Tilg. Serie 33–39, 41 u. 42 ab 1883 bezw. 1886, Serie 46 ab 1890, Serie 47–49 ab 1891, Serie 50–53 ab 1892, Serie 54–56 ab 1893, Serie 57–59 ab 1895 u. Serie 60, 61 u. 62 ab 1896 in 50 Jahren. Kurs Ende 1888–98: In Berlin: 98, 97, 92.90, 92.30, 95.10, 94.70, 99.70, 100.70, 98.75, 98.20, 96.20 %. – In Frankfurt a. M.: 98, 96.90, 92.95, 92.35, 95.10, 94.70, 99.70, 100.50, 98.70, 98.80, 96.20 %. – Auch notiert in Mannheim. 3½ % Pfandbriefe, Serie 69–82, unkündbar bis 1. Juli 1904. Emiss. je M. 10 000 000 It. Erlass vom 6. März 1894. St. à M. 2000, 1000, 500, 200 u. 100. Zinsen 2./1. u. 1./7. Verlos. 1./7, (erstm. 1904). Tilg. ab 1904 innerhalb 50 Jahren mit mindestens % des Emissionsbetrages; kann verstärkt werden. Eingeführt in Berlin am 17. Jan. 1895, Vor- amneldungskurs 100 %; in Frankfurt a. M. Juli u. Sept. 1895; Serie 75–82 seit 1. Jan. 1898 lieferbar. Kurs Ende 1895–98: In Berlin: 101, 101.10, 99.30, 97.50 %. – In Frankfurt a. M.: 101, 99.90, 98.80, 97.30 %. – Ausserdem notiert in Mannheim. 935 Kommunal-Obligationen, Serie III u. IV (konv., bis 1896 zu 4 %). St. à M. 2000, 1000, 500, 200 u. 100. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. d. Pariauslos. vom 1. April 1889 an in 50 Jahren. Ende 1898 in Umlauf: M. 1 763 000. Kurs Ende 1889–98: 99.25, 96.80, 92.30, 95.10, 94.70, 99.70, 100, 100.15, 98.30, 97.30 %. Notiert in Berlin; auch in Mannheim. % 3 % Kommunal-Oblig., Serie Vvon 1899. Em. M. 3 000 000, Stücke à M. 2000, 1000, 500, 200, 100. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. durch Kündigung oder Rückkauf ab 1. Jan. 1900 imnerhalb 50 Jahren mit ½ % der Anleihe; verstärkte Amortisation oder Totalkündigung ab 1900 zulässig. Eingeführt im März 1899. Notiert in Frankfurt a. M. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im Laufe des März-April, spätestens 1. Juni. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 600 = 1 St., jede Aktie à M. 1200 = 2 St. ewinn-Verteilung; Vom Reingewinn mindestens 5 % zur Reserve (ist gefüllt), 4 % als erste Dividende, vom Überschuss 10 0% an den Aufsichtsrat u. weitere 5 % der ständ. Kommission desselben, sowie die vertragsm. Tantieme an die Beamten, Rest zur Verf. d. G.-V.