Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 425 Dividende: Die I. Bilanz wird am 31. Dez. 1899 gezogen. Div.-Zahlung bis 1. Juli. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Vors. Regierungsrat Lohse, Reg.-Baumeister Reh. Aufsichtsrat: Geh. Komm.-Rat Diffené, Mannheim; Geh. Komm.-Rat Lenz, Komm.-Rat Rud. Abel, Stettin; Graf Raban Y. Helmstatt, Hochhausen; Komm.-Rat Rob. Koelle, Karlsruhe; Bankdir. Alb. Heimann, Freih. Ed. v. Oppenheim, Bauinspektor Johs. Mühlen, Köln; Otto Mendelssohn-Bartholdy, Geh. Reg.-Rat Volkmar Reinhard, Justizrat Max Winterfeldt, Berlin. Prokurist: Reg.-Baumeister Wilh. Nöldeke. Firmenzeichnung: Der Vorsitzende des Vorst. oder zwei Vorst.-Mitglieder oder ein solches mit einem Prok. oder zwei Prok. Publ.-Organe: R.-A., Karlsruher Ztg. Kirchheimer Eisenbahn-Gesellschaft in Kirchheim u. I. in Liquidation. Gegründet: Im Jahre 1864. Betriebseröffnung am 21. Sept. 1864. Die Ges. trat am 1. Jan. 1899 in Liquidation. Die Bahn wurde von der Württ. Staatsbahn übernommen. Zweck: Betrieb einer normalspurigen Eisenbahn von der Staatsbahnstation Unterboihingen nach Kirchheim u. T. Bahnlänge 6,26 km. Kapital: M. 393 200 in 398 Aktien Lit. A. à M. 800 und 187 Aktien Lit. B. à M. 400. Am 3. Jan. 1899 kamen für jede ganze Aktie M. 1752, für jede halbe Aktie M. 876 als erste Liquidationsrate zur Auszahlung. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 Sb. Masiin....?-? Bilanz am 2. Jan. 1899: Aktiva: Grundstocksvermögen nach dem Stand vom Vorjahre 83835 063, Bankguthaben 318 994, Zuweisung an Unterstützungs-F. 6297, Übertrag v. 1897 6000, R.-F. 24 425, Ern.-F. 56 742, Unterstützungs-F. 36 573. – Passiva: Auszahlung an die Aktionäre M. 1752 pro Aktie 860 125, Differenz zwischen dem Buchwert der Bahn u. der Verkaufssumme 6766, Abfindung des Personals etc. 71 435, Eintrittsgelder u. Bei- träge in die staatliche Unterstützungskasse 7030, Kursverlust auf Wertpapiere 4939, Schuldigkeit an fremde Bahnen u. sonstige Kreditoren ca. 252 000, verbleiben für die Aktionäre einschl. Div. f. d. Jahr 1898 ca. 81 800. Sa. M. 1 284 095. Dividenden 1886–97: 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 7½, 7½, 12½, 15 % (1898 siehe unter Kapital). u Vej n F. Liquidatoren: Emil Helfferich, Ernst Mayer, Stadtschultheiss Kröner. Zahlstellen: Stuttgart: Württemb. Vereinsbank, G. H. Keller's Söhne; Kirchheim: Chr. Mayer, Gmelisch & Cie. Publ.-Organe: R.-A., Schwäbischer Merkur, Teck-Bote. Westdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft in Köln. Gegründet: Am 12. Dez. 1895. Letzte Statutenänd. vom 30. Mai 1899. Zweck: Errichtung und Betrieb, sowie Finanzierung, Erwerb, Veräusserung, Pachtung und Verpachtung von Eisenbahnen und Kleinbahnen etc. Die Ges. ist befugt Obligationen auszugeben, doch darf der Gesamtbetrag derselben den Nominalbetrag des Grundkapitals nicht übersteigen. Im Betriebe waren Ende 1898: 128 km Pachtlinien, welche Eigentum der Kreise Bergheim, Euskirchen und Gummersbach sind. Die Verträge laufen 15–20 Jahre. Erworben wurden 1897 die Linien: 1) Normalspurige Nebenbahn Bruchsal-Oden- heim-Menzingen, Betriebslänge 30 km; 2) normalspurige Nebenbahn Bühl-Bühlerthal, Betriebslänge 6,5 km; 3) meterspurige Nebenbahn Karlsruhe-Ettlingen-Herrenalb, Ett- Ilingen-Pforzheim Betriebslänge 60 km. Der Kaufpreis dieser drei Bahnen betrug M. 4 110 000. Die Linie Karlsruhe-Ettlingen wird ab 1. Juli 1898 elektrisch betrieben (LTänge 27 km). Die unter Nr. 1–3 genannten Linien gingen im Oktober 1898 an die neuerrichtete Badische Lokal-Eisenbahnen Aktien-Gesellschaft über; A.-K. M. 6 000 000, wovon die Ges. M. 5 000 000 Aktien besitzt. Ferner erwarb die Ges. sämtliche Aktien der Kleinbahnen Ronsdorf-Müngsten und Wermelskirchen-Burg, Länge 26 km, A.-K. in Sa. M. 1 139 000, sowie die Aktien der Brohlthalbahn um M. 3 400 000, worauf z. Z. 50 % eingezahlt sind. Weiter ist die Ges. mit Aktienbesitz beteiligt an den teils erst im Bau begriffenen Bahnen: Rinteln-Stadthagener Eisenbahn-Ges. mit M. 1 795 000 Moselbahn-Aktien-Ges. mit M. 5 000 000, und wird bei im Juli 1899 zu gründenden Hohenzollernschen Kleinbahn-Ges., deren Bau von der Ges. geführt wird, Aktien übernehmen. Im Bau befinden sich an eigenen Bahnen: die meterspurige und teilweise dreischienige Kleinbahn Mödrath-Liblar-Brühl, Länge ca. 25 km (1899 eröffnet); normalspurige Klein- keln Neheim-HüstenSundern (15 km), sowie verschiedene kleine Anschlussstrecken von reisbahnen. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000. Ursprünglich M. 5 000 000, beschloss die ÖG=V. vom 27. April 1898 Erhöhung um M. 5 000 000 auf M. 10 000 000. Die neuen Aktien, iv.-ber. pro 1898 p. r. t., wurden den bisherigen Aktionären mit 102 % angeboten; ein- ezahlt bis Ende 1898 25 % und 2 % Agio der, Rest zum 1. April 1899 einberufen.