Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen etc. 457 der Strecke Gräbschen-Scheitnig ab, und zwar für diese und die Strecke Gräbschen- Sonnenplatz-Morgenauer Damm. Die seitdem neu hinzugekommenen Linien Gneisenau- platz-Matthiasstrasse bis Anfang Hundsfelder Chaussee und Ecke Brüderstrasse-Roth- Kretscham wurden am 28. Mai bezw. 8. Oktober 1898 eröffnet. Als wichtigste Linie ist noch geplant die Strecke von dem Königsplatz nach dem Stadtpark. Mit Ablauf der Koncessionen gehen, sofern die Ges. dies wünscht, die unterirdischen Kabel unentgeltlich an die Stadt Breslau über, die alsdann auch die gesamte Bahnanlage mit allem Zubehör nach einer vorzunehmenden Taxe übernehmen kann. Die Ges. besitzt in Breslau eine Kraftstation und in Gräbschen ein Depot mit Ver- waltungsgebäude, Beamtenwohnhaus, sowie an Betriebsmitteln 75 Motorwagen, 30 ge- schlossene und 85 offene Anhängewagen etc. etc. (Bahnlänge 16,861 km, Geleislänge 34,208 km, Betriebslänge 19,534 km.) Von der jährl. Bruttoeinnahme sind zu entrichten: a) an die Stadt bis zu M. 6 000 000 Einnahme 3 %, welcher Satz mit jeden M. 50 000 Mehreinnahme immer um je ein weiteres %, aber höchstens bis zu 5 % sich steigert, b) an den Landkreis auf 1420 in Kreis- Chausseestrecke, im Verhältnis zu der Gesamt-Bahnausdehnung, 1½ %, jedoch mindestens M. 600. Für Abtretung des Vertrages, für die Vorarbeiten etc. wurden M. 150 000 gezahlt. Kapital: M. 3 150 000 in 3150 Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 10. Mai 1899 beschloss Er- höhung um M. 1 050 000 (auf M. 4 200 000). Anleihe: M. 2 000 000 in 4 % Oblig. zum Bau neuer Linien, G.-V.-B. v. 19./3. u. 25./3. 1895; davon sind begeben M. 1 000 000 in 1897, M. 1 000 000 im Juli 1898, rückzahlbar mit 103 % bis 1921 (unkündbar bis 1900). Zs. 1./1. u. 1./7. Kurs Ende 1897–98: 103.80, 102.10 %. Notiert in Breslau. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Jan.-April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn mindestens 5 % zum R.-F. nach vorheriger event. Überweisung an Ern.- u. Amort.-F., alsdann 5 % Tant. an A.-R., die vertragsm. Tant. an Vorst. und Gratifikationen an Beamte, Rest Div. Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Kassa 4404, Guthaben bei Bankiers 77 666, Effekten der Reservefonds, Kautionen etc. 689 077, Gesamtkosten der Anlage 5 131 131, Bau neuer Linien 29 492, Materialienbestände 173 640, Dienstkleidungen 1, Inventarien 7000, Assekuranz- vorauszahlungen 4071, Debitoren 90 007, Pferde u. Wagen 4000. – Passiva: A.-K. 3 150 000, Oblig. 2 000 000, Amort.-F. 193 707, R.-F. 73 390, Ern.-F. 236 850, Spec.-R.-F. 39 316, Wohlfahrts- u. Unterstützungs-F. 1802, Heimannsche Stiftung 14 202, Baukto Stammbahn 19 387, nicht erhob. Coup. 40320, alte Div. 1040, Gewinn 440475. Sa. M. 6210493. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handlungs-Unkosten 5564, Betriebsunkosten 87 522, Ge- hälter, Löhne 249 917, Beiträge zur Krankenkasse, Versicherungen etc. 10 762, Steuern, Abgaben an Stadt Breslau etc. 74 184, Abschreib. 13 515, Oblig.-Zs. 50 000, Gewinn 440 475. – Kredit: Vortrag aus 1897 1620, Betriebseinnahmen 909 233, Diverse 381, Mieten 4028, Zs. 16 678. Sa. M. 931 942. Gewinn-Verwendung: Ern.-F. 100 000, Amort.-F. 45 000, R.-F. 14 773, Spec.-R.-F. 8500, Div. 252 000, Tant. an A.-R. 13 529, Tant. an Vorst. u. Beamte 5000, Vortrag 1672. Reservefonds: M. 88 164, Spec.-R.-F. M. 47 816, Ern.-F. M. 336 850, Amort.-F. M. 238 707. Kurs Ende 1893– 98: 119.75, 169, 189.75, 186.25, 206.25, 209.80 %. Notiert in Berlin u. Breslau. Dividenden 1893–98: 4¾, 8, 8, 8, 8, 8 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Hermann Kolle. Firmenzeichnung: Der Dir. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Heinr. Heimann „Stellv. Dir. M. Lyon, Rechtsanwalt u. Notar J. Wehlau, Breslau; Bankier Ludwig Delbrück, Dir. Rich. Kolle, Reg.-Rat a. D. E. Magnus, Berlin. Zahlstellen: Gräbschen: Gesellschaftskasse; Berlin: Nationalbank für Deutschland, Delbrück Leo & Co.: Breslau: E. Heimann, Breslauer Wechsler-Bank. Publ.-Organ: R.-A. Crefeld-Uerdinger Lokalbahn in Crefeld. Gegründet: Im Jahre 1883. Letzte Statutenänd. vom 17. April 1896. Zweck: Betrieb einer Lokalbahn Crefeld-Uerdingen, sowie Erwerb, Bau und Betrieb von Kleinbahnen in Crefeld und Umgegend. Eröffnet 1883, koncessioniert bis 1923 bezw. 1943. An Bahnlinien sind vorhanden: Crefeld-Uerdingen, Crefeld-Hüls u. Crefeld-Fischeln, Bahnhof-Scheibler 16,85 km, davon ein 2 km langer Teil der Strecke nach Hüls, welcher die Stadt Crefeld durchzieht, als Pferdebahn erbaut und betrieben. Der andere grössere Teil hat Lokomotivbetrieb. Die G.-V. vom 17. April 1896 genehmigte die Fortführung der Linie Crefeld-Fischeln bis Willich (5 km). Auf Grund d. G.-V.-B. vom 14. April 1894 hat die Verwaltung die Genehmigung zum elektr. Betrieb mit Oberleitung nachgesucht, doch hatte die Stadt Crefeld bis April 1899 die Bewilligung hierzu noch nicht erteilt. Kapital: M. 500 000 in 1000 Aktien à M. 500. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, reduziert auf M. 500 000 It. G.-V.-B. vom 24. Juli 1890 durch Zusammenlegung von 2 zu 1 Aktie ab 26., Aug. 1891. Die G.-V. vom 11. Mai 1898 genehmigte eine Erhöhung um M. 500 000 behufs Einführung des elektrischen Betriebes; die Em. soll bis 31. Dez. 1899 erfolgen.