482 Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen etc. Grosse Leipziger Strassenbahn in Leipzig. Gegründet: Am 15. Nov. 1895; als Leipziger Pferdebahn im Mai 1872. Letzte Statutenänd. vom 22. Okt. 1898. Zweck: Erwerb der Strassenbahn der Leipziger Pferde-Eisenbahn-A.-G. sowie Umwandlung zum Betrieb mit elektrischer Kraft und Erweiterung durch Bau und Betrieb neuer Strassenbahnlinien. Linien: 1) Augustusplatz-Reudnitz-Anger-Crottendorf bezw. Seller- hausen, 2) Anger-Crottendorf-Reudnitz-Kleinzschocher, 3) Plagwitz-Neuschönefeld-Neu- stadt-Volkmarsdorf, 4) Lindenau-Thonberg-Südfriedhof, 5) Gohlis-Connewitz, 6) Eutritzsch- Bayer. Bahnhof-Schlachthof, 7) Gohlis-Kaiser Wilhelmstrasse- Connewitz (wird nach Lössnig-Dölitz fortgesetzt), 8) Möckern-Bayer. Bahnhof, 9) Möckern-Pestalozzistrasse, 10) Volkmarsdorf-Kleinzschocher, 11) Tauchaer Thor-Lindenau-Leutzsch. Sa. 101,9 km Geleislänge. Besitzstand Ende 1898: 215 Motorwagen, 100 Anhängewagen, 32 Pferdebahnwagen in Sa. 347; die Anzahl der beschäftigten Personen betrug 1089. – Befördert wurden 18968–98: 25 033 672, 37 036 135, 38 004 631 Personen. Geschichtliches: Die Ges. hat am 1. Jan. 1896 die Weiterführung der seit 18. Mai 1872 im Betrieb befindlichen Leipziger Pferde-Eisenbahn-A.-G. (Leipzig Tramways Company Limi- ted) übernommen. Als Kaufpreis war neben der Übernahme der Passiven, zu denen ausser einer Hypothek von £ 8300 die gesamte Obligationenschuld in Höhe von £ 181 450 = M. 3 629 000 gehörte, der Betrag von M. 5 323 838 festgesetzt worden. Koncession: Dauer 40 Jahre. Nach Ablauf derselben geht die gesamte Anlage ohne Entgelt in das Eigentum der Stadt über, mit Ausnahme der in den letzten 5 Jahren neu angeschafften Motorwagen und der der Ges. gehörenden Grundstücken und Gebäuden nebst maschinellen Einrichtungen. Die Stadtgemeinde Leipzig kann die Gesamtanlage nach Ablauf von 20, 25, 30, 35 Jahren nach Taxwert erwerben und hat die Stadt- gemeinde bei dem Erwerb nach 20 Jahren den vollen Taxwert, nach 25 Jahren des Taxwertes, nach 35 Jahren des Taxwertes zu zahlen. Ausserdem hat die Stadt bei einer solchen früheren Übernahme zur Erfüllung des Kaufpreises noch zu zahlen: nach 20 Jahren den 13 fachen, nach 25 Jahren den 10 ¾ fachen, nach 30 Jahren den 8fachen, nach 35 Jahren den 4½ fachen Betrag des Reingewinns, der nach dem Durchschnitt der letzten 5 Jahre vor der Überlassung zu ermitteln ist, abzüglich 4½ % Zs. für das Einlagekapital. Kapital: M. 8 000 000 in 8000 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 6 000 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 22. Okt. 1898 um M. 2 000000 in 2000 neuen Aktien à M. 1000 (div.-ber. ab 1. Jan. 1899), angeboten den Aktionären 15.–22./11. 1898 zu 156 %. Auf 3 alte Aktien entflel 1 neue. Einzuzahlen waren 81 % sofort, 50 % am 2./1. u. 25 % am 15./2. 1899. Anleihe: M. 10 000 000 in 4 % Oblig., 6500 St. à M. 1000 u. 7000 St. à M. 500; Zs. am 2./. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab 1903 bis 1936. Verl. 1. Aug. zur Rückzahlung per 2./1. Ver- stärkte Tilg. oder Kündigung ab 1903 vorbehalten. Coup.-Verj.: 4 J., do. Oblig. 30 J. Kurs Ende 1896–98: In Berlin: 103.75, 103.90, 103.10 %. – In Leipzig: 103.80, 103, 80, 103 %. Aufgelegt am 12. Mai 1896 zu 102 %. Der Erlös der Anleihe diente zur Bezahlung der Kosten der Einrichtung des elektrischen Betriebes auf den bestehenden Linien der Ges., sowie zur Rückzahlung aller von ihr zur Einlösung übernommenen Oblig. der Leipzig Tramways Company Limited. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mindestens 5 % zum R.-F., alsdann vom A.-R. zu bestimmende Rück- lagen zur Sicherung der Oblig., zur Betriebsreserve, zum Ern.- und Amortisations-F., vom Rest 5 % an A.-R., der übrige Betrag als Div. vorbehaltlich anderer Beschliessung seitens der G.-V. Als Reingewinn des Unternehmens ist der Überschuss der Betriebseinnahmen n Abzug von 4½ % Zs. des Einlagekapitals über die Betriebsausgaben, einschliesslich Abschreib. und Schuld-Zinsen anzusehen. Nach Ablauf der ersten 3 Betriebsjahre hat die Ges. an die Stadtgemeinde 2 % der Bruttoeinnahme, nach je 5 Jahren um 1 % steigend bis zu 5 % der Bruttoeinnahme zu entrichten; sie ist indessen verpflichtet, bis dahin der Stadt die bisher von der Leipzigel Pferde-Eisenbahn zu leistende Abgabe, mindestens jedoch den von dieser im letzten Jahre gezahlten Betrag von M. 18 000, zu bezahlen. Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Bahnbau- u. Koncessionskto 8 966 940, Arealkto 1 495 836, Gebäude 1 557 553, Pferde 3240, Wagen 2 647 379, Kraftstation 883 976, Stromzuführungskto 1952 180, Werkstätten 102 569, Inventar 21 000, Kautionskto 180 731, Unterstützungs-F. Effekten 30 385, Effekten 914 740, Haftpflicht- u. Unfallentschädigungskto 7314, versicherung 8214, Vorräte 206 067, Zs. 4775, Kassa 18 071, Bankguthaben 1 994 335. Passiva: A.-K. eingez. 7 025 000, Oblig. 10 000 000, R.-F. 1 078 617, Hypotheken 198 Beamtenkautionen 59 431, Beamtenunterstützungs-F. 30 859, Ern.-F. 826 770, Amort.- . 331 400, Specialbetriebs-R.-F. 30 000, Oblig.-Zs. 203 000, alte Div. 1300, Kontokorrenf- Saldo 435 389, div. Kreditoren 65 270, Gewinn 709 273. Sa. M. 20 995 310. ach der