590 Erzbergwerke, Erzgruben und Hüttenbetriebe. Im Jahre 1888 schloss die Ges. einen Vertrag mit dem Grafen Hugo Henckel v. Donners.- marck auf Carlshof, wonach sie die dem Grafen gehörigen Erzförderungen und Förderungs- gerechtsame im Reg.-Bez. Oppeln ab 1. Jan. 1889 bis 31. Dez. 1908 pachtete. Bei Ausübung dieses Eisenerzfördervertrages ist es der Ges. gelungen, im Bibiellaer Revier Zink-, Blei und Schwefelerze zu finden. Die auf diese Funde eingelegten Mutungen haben neuerdings seitens des Kgl. Oberbergamtes zu Breslau zur Verleihung folgender Gruben geführt: 1) Zinkerzgrube „Florasglück“ 2 179 412 qm, 2) Zinkerzgrube „Georg“ 2 188 979 qm, 3) Zinkerzgrube „Julie“ 2 188 940 qm, 4) Zinkerzgrube „Pech- 2 188 611 qm, 5) Bleierzgrube „Hermine“ 2 188 903 am, 6) Bleierzgrube „Victor“ 2 188 730 qm, 7) Bleierzgrube „Ostend“ 2 188 685 am, 8) Blei- und Schwefelerzgrube „Metz“ 2 187 257 qm, 9) Blei- und Schwefelerzgrube „Oscar“ 2 187 823 qm, 10) Schwefelerzgrube „Schlüsselé 2 188 527 qm, 11) Schwefelerzgrube „Schloss“ 2 188 834 am. Der Ges. wurde die Kon- solidierung der vier erstgenannten Zinkerzgruben bewilligt, und ist eine Gewerkschaft unter der Firma „Consolidierte Zinkerzgrube Florasglück' gebildet worden, welcher auch die unter 5 bis 11 angeführten Blei-, Schwefel-, sowie Blei- und Schwefelerzgruben einverleibt werden. Die Kuxe der Gewerkschaft „Florasglück' sind mit Ausnahme eines geringfügigen Teiles, welcher behufs Bildung der Gewerkschaft abgegeben werden musste, sämtlich im Besitze der Oberschles. Eisen-Industrie. Kapital: M. 21 000 000 in 21 000 Inh.-Aktien à M. 1000. Urspr. Kapital M. 8 000 000, erhöht 1888 um M. 1 000 000, begeben an die Gründer zu pari, lt. G.-V.-B. v. 12./4. 1889 noch M. 4 800 000, behufs Angliederung der oberschles. Drahtindustrie, 1889 weitere M. 3 450 000, begeben zu 150 %, ferner lt G v.B „7 Aug. 1897 um M. 3 750 000 in 3750 Aktien à M. 1000 (div.-ber. ab 1. Juli 1897), wovon 3450 Stück offeriert 23. Aug. bis 9. Sept. 1897 den Aktionären zu 116 %. Anleihe: M. 11 483 000 in 4 % Oblig. von 1895, 6000 Stück à M. 1000 u. 10 966 Stück à M. 500. Zs. 2. Jan. u. 1. Juli. Rückzahlbar ab 1901 in 32 Jahren durch Verlosung am 1. Juli auf 2. Jan. (verstärkte Tilg. oder Kündigung mit sechsmonat. Frist vorbehalten). Sicher- gestellt durch eine Kautionshypothek von M. 12 500 000 zu Gunsten der Berliner Handels- Gesellschaft. – Kurs Ende 1895–98: 99.90, 100, 101, 99.90 %. Notiert in Berlin, Breslau. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vom verbleib. Gewinn 4 % Div., vom Rest etwaige Dotation von Specialreserven, vom noch verbleib. Betrage 6 % Tant. an A.-R., Über- rest Super-Div. 9 Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Anlagen: a) Mobilien 9 107 355, b) Immobilien 15 186 705, c) Inventar 554 800, Rohmaterialien, Halbprodukte, Fertigfabrikate etc. 4 546 823, Debi- toren 2 089 114, Bankierguthaben 1766 565, Vorschüsse 6645, Wechsel 321 951, Kassa 195 050, Effekten: a) festverzinsl. Papiere 890 001, b) Div.-Papiere (Aktien d. Oberschles. Kokswerke & Chem. Fabriken, A.-G. u. des Emaillierwerks Silesia, A.-G. 4 299 520, Hypoth. 16 505, vorausbez. Versich.-Prämien 34 931. — Passiva: A.-K. 21 000 000, Oblig.- Anleihe 11 483 000, R.-F. 2 759 914, Delkredere-R.-F. 99 380, R.-F. für Henckelsches Inventar 81 000, Steuer-Reserve 35 000, alte Div. 2010, Oblig.-Zs. 233 082, Kreditoren inkl. Lohn- verrechnung 1 105 417, Netto-Gewinn 2 217 166. Sa. M. 39 015 ― Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwaltungskosten, Steuern ętc. 260 288, Oblig.-Z8. 459 320, Abschreib. 1 000 000, Gewinn 2 217 166. – Kredit: Übertrag a. 1897 16 621, Bruttogewinn des Gesamt-Unternehmens 3 758 135, verfallene Oblig.-Coup. 22, Zs.-Gewinn 161 996. Sa. M. 3 936 774. Gewinn-Verwendung: Div. 2 100 000, Arbeiter- u. Wohlfahrtseinrichtungen 15 000, Tant. an A.-R. 64 996, Delkredere-Kto 10 000, Extra-R.-F. 9000, Vortrag 18 170. Reservefonds: M. 2 759 914, Delkredere-F. M. 109 380 „kxtra-Reserve für Henckel'sches Inventar M. 90 000. Kurs: In Berlin Ende 1888–98: 201, 216.25, 174, 124.50, 109.50, 100.25, 82, 95, 132, 133.90, 153.90 %. – In Frankfurt a. M. Ende 1894–98: 83, 93.25, 131, 134.70, 153.50 %. Auch notiert in Breslau. Dividenden 1887–98: 10, 12, 14, 11, 6, 4½, 3½, 2, 2, 8, 9, 10 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Komm.-Rat O. Caro und Gen.-Dir. Rud. Hegenscheidt, Gleiwitz. Aufsichtsrat: Vors. Dr. jur. Georg Caro, Berlin; Stellv. Bankier Carl Fürstenberg, Bankier Lorenz Zuckermandel, Berlin; Bankier Conrad Fromberg, Breslau; Gen.-Dir. Holz, Witkowitz (Mähren); Direktor Alois Kern, Breslau. Prokuristen: Victor Zuckerkandl, Wilh. Metz, Konst. Wolff, Alex. Israel, Fritz Stelzer, Matthias Fett, Ludw. Kirchner, Max Bethke, Oscar Frank, Gleiwitz. Firmenzeichnung: Jeder der beiden Direktoren allein oder zZwei Prok. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Berliner Handels-Gesellschaft, Nationalbank für Deutschland, C. Schlesinger-Trier & Cie.; Breslau: Schles. Bankverein; Frankfurt a. M.: von Erlanger & Söhne. Publ.-Organe: R.-A., Schles. Ztg., Bresl. Ztg., Breslau; Berl. Börsen-Ztg., Berl. Börsen- Courier, Frankfurter Ztg.