608 Kohlenbergbau. Oberschlesische Coelestin- Gruben-Aktiengesellschaft in Berlin SW., Kochstrasse I3a. Gegründet: Im Jahre 1894. Zweck: Betrieb und Ausbeutung der Coelestine-Kohlengrube, Kapital: M. 120 000 in 120 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: März-April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Ausbeutekto 115 000, Kassa 4421, Verlust 578, . M. 120 000. – Passiva: A.-K. M. 120 000. Dividenden 1894–98: 0 %. Direktion: Dr. W. Pauli. Aufsichtsrat: Vors. E. Jonas. Oberschlesische Kokswerke und Chemische Fabriken, Aktien-Gesellschaft in Berlin W. 64, Unter den Linden 8. Gegründet: Am 18. Dez. 1890. Letzte Statutenänd. v. 27. März 1899. Zweck: Errichtung, Erwerb, Pachtung, sowie Veräusserung und Betrieb von Koksanstalten und chemischen Fabriken; Erwerb, Pachtung, Betrieb und Veräusserung von Berg- werken und Bergwerks-Gerechtsamen. Ein- und Verkauf aller bei vorstehend erwähnten Industrieen gewonnenen Produkte, Erwerb und Verwertung von Patenten auf dem Gebiete der Bergwerks-, Koks- und chemischen Industrie, Erwerb, Errichtung, Pachtung, Betrieb und die Veräusserung aller Fabriken und Anlagen, welche zur Erreichung der vorgedachten Zwecke dienen, Errichtung von Zweigniederlassungen im In- und Aus- lande, Beteiligung an anderen Unternehmungen, deren Geschäftsbetrieb zu den vor- gedachten Zwecken in Beziehung steht. Die Ges. betreibt die Produktion von Koks und die Gewinnung der hierbei ent- fallenden Nebenprodukte, namentlich Teer, Ammoniak (koncentriertes Ammoniakwasser und schwefelsaures Ammoniak), die Destillation von Teer und die Herstellung von Benzol. Die Ges. besitzt in Oberschlesien keine eigenen Kohlengruben, sondern kauft die zu verkokende Kohle von den Oberschles. Fettkohlen-Gruben, grösstenteils von der Königin Luise-Grube zu Zabrze. Die Ges. produzierte 1897 und 1898 in Oberschlesien 381 204, 379 384 t Stück- und Würfelkoks, 50 759, 41 356 t kleinere Sortimente und Zünder; an Ammonjiak-Produkten wurden 1897 hergestellt 12 300 t, zur Verfügung standen 7500 t fremder Produktion. In Mährisch-Ostrau wurden 1897–98 gefördert 163 300, 192 760 t Kohlen und Pro- duziert 73 250, 128 430 t Koks. In Oberschlesien betrug die Arbeiterzahl 1898: 1740, in Mährisch-Ostrau 1543, also zus. 3283 Personen. Vermögens-Objekte: Die Hauptetablissements der Ges. in Oberschlesien sind: 1) Die Koksanstalt Poremba zu Zabrze, bestehend aus 120 schmalen und 70 breiten Koksöfen, welche werktäglich 700 Tonnen Kohle durchsetzen. Die Anstalt umfasst weiter zwei separate Kondensationsanlagen und Ammoniakdestillationen, ferner eine Teerdestillation nebst den zugehörigen Nebenanlagen. Die Anstalt befindet sich auf einem von dem Königl. Bergfiskus vorläufig bis zum Jahre 1933 erpachteten Terrain. 2) Die Koksanstalt Skalley zu Zabrze, auf eigenem Terrain befindlich, umfasst 120 schmale und 80 breite Koksöfen, ebenfalls mit entsprechender Kondensationsanlage für die Gewinnung von Teer und Ammoniak und eine Benzolfabrik. Sie ist für einen Kohlendurchsatz von werktäglich 800 Tonnen eingerichtet. 3) Die Koksanstalt Glückauf zu Dorotheenhof bei Zabrze auf eigenem Terrain, be- stehend aus 200 Koksöfen und einer vollständigen Kondensationsanlage zur Gewinnung Yvon Teer und Ammoniak. Die Anstalt verarbeitet täglich 450 Tonnen Kohle. Die Übernahme erfolgte 1897 gegen Gewährung von 2400 Aktien der Ges. Die letztere Anlage ist belastet mit einer Abgabe von 1 Pfennig per Centner dar- gestellten Koks, maximal jedoch M. 12 000 pro anno, zu gunsten des Grafen Guido Henckel von Donnersmarck zu Neudeck und mit dem Vorkaufsrecht für denselben Be- rechtigten. Die Ges. befasst sich ausserdem mit der Gewinnung von Nebenprodukten au fremden Anlagen unter verschiedenen Vertragsformen. Insbesondere kommen hier in Betracht die Verträge mit der Oberschlesischen Eisen-Industrie, A.-G. für E und Hüttenbetrieb, wonach der Betrieb der Nebenprodukt-Gewinnungsanlagen auf der Julienhütte zu Bobrek O./S., in denen Teer, Ammoniak und Benzol gewonnen teils von der Oberschles. Eisen-Industrie-Gesellschaft für Rechnung der Oberschles. Kokswerke und Chemischen Fabriken A.-G., teils von letzterer Ges. für eigene erfolgt. Ferner hat die Ges. Verträge mit der Kattowitzer A.-G. für Bergbau- 3 Eisenhüttenbetrieb, sowie mit der A. Borsig'schen Verwaltung zu Borsigwerk auf Reihe von Jahren geschlossen, wonach sie die auf der Florentingrube bezw. in Borsigwe von ihr errichteten Benzolfabriken für eigne Rechnung betreibt. Die Ges. erwarb im Juli 1896 sämtliche (100) Kuxe der Mährisch-Ostrauer 8 kohlen-Gewerkschaft Marie-Anne zum Preise von fl. 3 815 000. Der Besitz Besel einem etwa 8500000 am grossen Grubenfelde in Ellgoth b. Mährisch-Ostrau mit ein