Kohlenbergbau. 609 grossen Schachtanlage (Ignatzschacht) und Koksofenanlagen. Seit der Erwerbung ist u. a. eine neue Koksofenanlage von 90 breiten Öfen mit Gewinnung von Teer und Ammoniak in Betrieb gekommen. Die Grube befindet sich noch in den Anfangsstadien ihrer Entwickelung. Der Kohlenreichtum des Grubenfeldes reicht bei einer Förderung von jährlich 400 000 Tonnen auf mehr als 80 Jahre. Der Vertrieb des Koks erfolgt durch die Ges. selbst, der Vertrieb der nicht zur Verkokung gelangenden Kohle auf Grund eines dauernden Vertrages durch die Firma Emanuel Friedlaender & Co. zu Berlin bezw. Wien. Auf den Rest des bei Ostrau belegenen Bergwerkbesitzes der Firma Vlad. Vondracek & Co. — Freischürfe eines Feldes von etwa 30 000 000 qm Flächeninhalt – hatte die Gewerkschaft Marie-Anne sich Vorrechte für den Erwerb gesichert; die Option ist ausgeübt. Der Optionspreis beträgt fl. 2 200 000. Die Ausübung erfolgte durch die Berliner Handels-Gesellschaft für Rechnung der Ges. derart, dass diese Bank das Grubenfeld in eigenem Namen erwarb, den bar zu zahlenden Teil des Optionspreises zahlte und die zur Ausbeutung des Grubenfeldes (Schachtanlage etc.) erforderlichen Mittel zur Verfügung stellt. Die Oberschles. Kokswerke sind jederzeit berechtigt und nach Ablauf von 3 Jahren verpflichtet, sämtliche Objekte gegen Erstattung der Auf- wendungen nebst Zinsen zu übernehmen. Die Veräusserer haben infolge der Intervention der Berliner Handels-Gesellschaft von dem Optionspreise den Betrag von fl. 1 200 000 zu 3½ % Zinsen auf 3 Jahre gestundet. Nach Erwerbung des Gutes Ellgoth-Neudorf (ca. 150 000 ha für fl. 300 000) beträgt der Grundbesitz der Gewerkschaft z. Z. ca. 240 ha. Die Ges. hat sich an der A.-G. Norddeutsche Kohlen- und Kokswerke in Hamburg beteiligt, welche nach Inbetriebsetzung der Anlagen den Vertrieb der Nebenprodukte (Teer und Ammoniak) auf eine Reihe von Jahren übernehmen wird. Ferner ist die Ges. bei der Russischen Montanindustrie A.-G. (A.-K. M. 2 000 000), Sitz in Berlin mit M. 600 000 beteiligt, welche den Bau und Betrieb von Koksofen- anlagen etc. in dem Donetz-Kohlen-Revier betreiben wird. Kapital: M. 15 000 000 in 15 000 Inhaber-Aktien à M. 1000. Das Kapital betrug ursprünglich M. 4 500 000, am 26. Juni 1896 auf M. 12 000 000 und am 23. Febr. 1897 um weitere M. 3 000 000 erhöht. Anleihe: M. 8 000 000 in 4 % Schuldverschreibungen von 1896, 8000 St. à M. 1000, Zinsterm. 2./I. u. 1./7. Rückzahlbar zu 103 %, Rückzahlung durch Verlosung oder Kündigung bis 2. Jan. 1901 ausgeschlossen, von da ab event. verstärkte Tilg. oder gänzliche Kündigung zulässig. Ausl. spätestens am 15. Sept. auf 2. Jan. Zur Sicherheit dieser Anleihe hat die Ges. der Berliner Handels-Gesellschaft in Berlin als Pfandhalter sämtliche 100 Kuxe der Mährisch-Ostrauer Steinkohlengewerkschaft Marie-Anne verpfändet. — Aufgelegt in Berlin am 29. Mai 1897 zu 102.50 %. Kurs Ende 1897–98; 102.30, 100.75 %. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., sodann bis 5 % Div., vom verbleib. Überschuss, soweit derselbe nicht zu Spec.-R.-F. oder zum Vortrag auf neue Rechnung verwendet wird, 6 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div., event. nach G.-V.-B. zur Bildung von Spec.-R.-F. Die Tant. des Vorst. und der Beamten werden als Geschäftsunkosten verbucht. Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Anlagen (Oberschlesien): a) Grundstücke u. Baulich- keiten einschl. Baulichkeiten auf fremdem Grund u. Boden 4 579 441, b) Maschinen, Apparate u. innere Einrichtung der Anlagen 2 187 740, c) Utensilien u. Inventar 253 030, d) Patente u. Herstellungsverfahren 1, e) Verträge 500 000, Baugelder 738 982, Koks- anstalt Glückauf 2 166 062, Neuanlagen 405 370, Bergwerksbesitz Mähr.-Ostrau 9 845 578, Effekten 442 497, Konsortialbeteiligungen 419 040, Wechsel 79 332, Valuten 3106, Kassa 39 861, Bauvorschüsse 430 965, Bankguthaben u. im I. Sem. 1899 fällige Baugelderraten 1 448 923, Debitoren 2 782 740, Kautionen u. Avale 1 532 000, Materialien 226 679, Produkte 234 713, vorausgez. Prämien 56 240, vorausgez. Pacht 159. – Passiva: A.-K. 15 000 000, Oblig. 8 000 000, R.-F. 316 859, Arbeiterunterst.-F. 23 706, Amort.-F. für die Kuxe der Gewerkschaft „Marie-Anne“ 207 080, Material.-Rechnungen noch zu zahlen 504 100, Lohn- F. 47 154, diverse Kreditoren 542 798, restierende Baugelder 129 811, Kautionen u. Avale 1 532 000, alte Div. 220, Oblig.-Zs.-Kto 158 920, Gewinn 1 909 816. Sa. M. 28 372 468. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Oblig.-Zs. 320 000, Centralverwaltungskosten einschl. kontraktl. Tant. 262 945, Abschreib. auf Anlagen u. Amortisationen 608 051, Amort.-F. für Kuxe von Marie-Anne 80 080, Gewinn 1 909 816. – Kredit: Vortrag a. 1897 11 998, Bruttogewinn 3 164 502, Konto pro Dubiose 4391. Sa. M. 3 180 892. ewinn-Verwendung: R.-F. 94 890, Div. 1 650 000, Tant. an A.-R. 61 675, Arbeiterunterst.-F. 25 000, Vortrag 78 249. eservefonds: M. 411 750, Kuxe-Amort.-F. M. 207 080. urs Ende 1897–98: 180.50, 168.50 %. Aufgelegt am 3. Juni 1897 zu 162 %. Notiert in Berlin. lvidenden 1892–98: 15, 9, 6, 6, 11, 11, 11 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. irektion: Vors. Gen.-Dir. Emil Berve, Dir. Ad. Nothmann, Berlin; Dir. Ad. Zindler, 4 3 Z. Taganrog; Gen.-Dir. Bremme, Gleiwitz. U echtsrat: Vors. Komm.-Rat Fritz Friedländer, Stellv. Bankdir. Fürstenberg, Alfred envenisti, Komm.-Rat Dr. jur. Georg Caro, Bankdir. Gen.-Kons. Rosenberg, Berlin; Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1899/1900. I. 39