638 Kohlenbergbau. Kohlen-Import- und Steinkohlen-Briket-Fabrik Actiengesellschaft in Königsberg i. Pr. Gegründet: Am 17. April 1899 mit Nachtrag vom 29. April 1899. Gründer: Aug. Schwan- felder, Hans Rosencrantz, Otto Eichler, Gust. Ad. Kahlke, Königsberg i. Pr.; Paul Pieper, Stettin. Eingelegt in die Ges. wurden von Aug. Schwanfelder und Hans Rosencrantz verschiedene ihnen gehörige Grundstücke, ferner das Firmenrecht und die sämtlichen zum Vermögen der Firmen „Koenigsberger Steinkohlen-Briket-Fabrik Schwanfelder & Rosencrantz', „August Schwanfelder“ und „T. Lindtner & Co.“ in Königsberg i. Pr. ge- hörigen Werte einschliesslich der ausstehenden Forderungen, der Kassa und des Giro- kontos unter Zugrundelegung der Inventur und Bilanz vom 31. März 1899 und einschl. der vorhandenen 15 Schiffe, des Wagen- und Fuhrparks, sowie der sämtlichen Baulich- keiten auf den in Königsberg i. Pr. und Pillau gemieteten Plätzen. Der Übernahme- breis betrug nach Abzug von M. 1 000 000 mit übernommener Hypoth. M. 1 245 000, wofür genannten Inferenten ersteren 538, letzterem 707, zusammen 1245 als vollbezahlt geltende Aktien der Ges. à M. 1000 gewährt sind. Passiven sind nicht mit übernommen. Betrieb für Rechnung der Ges. ab 1. April 1899. Zweck: Erwerb, Fortbetrieb und Erweiterung der den Kaufleuten Aug. Schwanfelder und Hans Rosencrantz zu Königsberg i. Pr. gehörigen Steinkohlen-Brikett-Fabrik sowie der von denselben unter der Firma Aug. Schwanfelder und T. Lindtner & Co. ebenda be.- triebenen, hauptsächlich den Handel mit Kohlen „Koks und Holz umfassenden Unter- nehmen, ferner Betrieb aller in den Rahmen dieses Zweckes fallenden Geschäfte, sowie von Handelsgeschäften jeder Art. Kapital: M. 1 250 000 in 1250 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Direktion: Aug. Schwanfelder, Hans Rosencrantz. Aufsichtsrat: Vors. Max Ruffmann, Otto Eichler, Gust. Ad. Kahlke, Paul Ziemer, Königsberg i. Pr.; Paul Pieper, Stettin. Prokuristen: Carl Brüggemann, Otto Rosencrantz, Fritz Schliewen, Ernst Lamprecht, Walter Lindtner. Firmenzeichnung: Zwei Dir. oder je zwei Prok. Publ.-Organe: R.-A., Königsberger Hartung'sche Ztg. Bergwerks-Gesellschaft Vereinigter Bonifacius bei Gelsen- kirchen in Kray (Rheinprovinz). Gegründet: Am 27. März 1872 durch Umwandlung der bereits seit 1851 bestehenden Gewerk- schaft in eine A.-G. Letzte Statutenänd. vom 30. Juni 1899. Zweck: Bergmännische Ausbeutung der Gesellschaftsgruben und Verwertung der gewonnenen Produkte in rohem oder verarbeitetem Zustande. Besitztum: Die aus drei Gruben- feldern bestehende Steinkohlenzeche „Vereinigter Bonifaciusé“, zu welcher 1881 das Ab- baurecht von einem Teil des Feldes Hellmuth durch Ankauf für M. 150 000 hinzukam. Lt. G.-V.-B. vom 5. Febr. 1897 wurden die sämtlichen Kuxe von Hellmuth und 870 Kuxe von Caspar Alexander für M. 600 000 erworben. Der Flächeninhalt der mit den Berecht- samen der Ges. markscheidenden Felder dieser Gewerkschaften umfasst 1 716 340 qm. Ausser einem Luftschacht sind zwei Förderschächte, darunter ein Doppelschacht, zur Förderung von Gas-, Flamm- und Fettkohlen, weiter 2 Kohlenwäschen, 90 Koksöfen und 141 Arbeiterwohnungen vorhanden. Die Errichtung einer neuen Förderanlage in den Feldern Caspar Alexander und Hellmuth ist im Gange. Durch Einsturz des Schachtes II am 22. Juni 1897 erlitt die Förderung eine wesentliche Störung, die Ende 1898 bis auf den Pumpen-Einbau behoben war. Am 14. Mai 1899 brannte das Schachtgebäude von Schacht 1 aus, mit dem Wiederausbau in Eisen ist sofort begonnen worden. Beteiligungsziffer beim Rhein.-Westf. Kohlensyndikat 560 000 t. Belegschaft 1898 durchschnittlich 1526 Arbeiter. Produktion: 1892 1893 1894 1895 1896 1897 1898 Kohlen . 6 398 331 397 358 426 291 406 071 420113 350 815 368 991 Selbstkosten . pro 10 t M. 64,39 69,26 67,11 63,99 64,66 75,07 8004 Durchschnittserlös do. „ 83,36 74,80 76,77 77,16 81,19 84,95 88,91 Kokes „ 996. 55 679 78 854 72 974 7 916 563 66 701 Selbstkosten . pro 10 t M. 81,85 73,69 53,65 57,96 65,30 70,30 82,43 Durchschnittserlös do. „ 104,88 87,64 84,22 89,85 97,35 107,47 129,06 Kapital: M. 7 500 000 in 25 000 Aktien à M. 300. Nach Erhöhung von urspr. M. 6 000 000 um M. 1 500 000, lt. G.-V.-B. vom 28. April 1874 zum Bau eines zweiten Schachtes u. Arbeiterwohnungen. Bei weiteren Erhöhungen haben die Aktionäre Bezugsrecht al pari. Anleihe: M. 2 000 000, und zwar: Ausgabe von 1896 M. 850 000, rückzahlbar mit E jährl. M. 50 000; Ausgabe von 1897: M. 646 000, rückzahlbar mit mindestens jährl. %%........