Salz- und Kali-Bergwerke. 665 Im Jahre 1898 wurden gefördert 2 519 074 D.-Ctr., welche mit 1 380 833 D.-Ctrn. in eigenen Anlagen verarbeitet, mit 1 138 241 als Rohsalz versandt wurden. Abgesetzt wurden 180 606 D.-Ctr. 80 % Chlorkalium, 66 447 D.-Ctr. 90 % Kalisulfate, 13 502 D.-Ctr. Düngesalz, 31 167 D.-Ctr. Kieserit, 70 772 kg Brom u. Rubidium-Alaun u. 500 D.-Ctr. Boracit. Kapital: M. 12 000 000 in 12 000 Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 6 000 000 in 4 % Obligationen von 1896, 4000 Stücke à M. 1000 (Lit. A) und 4000 Stücke à M. 500 (Lit. B) auf den Namen der Disconto-Ges. Zinsterm. 1./6. u. 1./12. Tilgung ab 1. Dez. 1898 bis 1917 durch jährliche Auslosung im Sept. auf 1. Dez.; kann ab 1. Dez. 1900 verstärkt oder mit 6 monat. Frist gekündigt werden. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Begeben sind vorläufig nur M. 4 000 000. Als Sicherheit dient eine Hypothek von M. 6 400 000 auf den gesamten Bergwerks- und Immobilienbesitz der Ges. im Kreise Aschersleben. Kurs Ende 1896–98: In Berlin: 100.30, 102, 100 %. – In Frankfurt a. M.: 100, 102, 100.20 %. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 10 % des A.-K., dann bis zu 5 % nach dem Vorschlage des A.-R. einem zu bildenden Spec.-R.-F., sodann bis 4 % Div., vom Rest 10 % an A.-R Überrest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Bergwerks-Berechtsame, Schachtanlagen 8 487 643, Betei- ligung an A.-G. für Bergbau u. Tiefbohrung zu Goslar 465 290, Grundstückskto 366 371, Bergwerksmaschinen 1 075 506, Kainitmühlenanlage 274 160, Fabrikanlagen u. Maschinen 2440 942, Eisenbahnen, Wege, Wasserwerke, Ableitungskanäle, elektr. Beleuchtung 1 518 664, Verwaltungsgebäude, Dienstwohnungen, Lagerhäuser, Werkstätten 491 046, Inventar u. Reserveteile 54 581, Effekten 478 725, Warenvorräte 215 172, Debitoren, Kassa u. Wechsel 3 128 818. – Passiva: A.-K. 12 000 000, Anleihe (5 %) 37, Anleihecouponskto 26 524, An- leihe (4 %) 3 878 500, Kreditoren 558 213, R.-F. 641 981, Spec.-R.-F. 578 823, Tant. 70 588, Div. pro 1898 1 200 000, alte Div. 7480, Reservevortrag auf 1899 34 774. Sa. M. 18 996 922. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Anleihezinsen 159 533, Generalunkosten einschl. Vorst.- Tant. u. Beamten-Gratifikationen 157 236, Steuern u. Abgaben 110 150, Abschreib. 1 235 259, Gewinn 1 446 539. – Kredit: Vortrag a. 1897 53 745, Bankzinsen 37 182, Gewinn auf ver- kaufte u. verarbeitete Rohsalze 1 740 281, Gewinn auf Fabrikate 1 277 508. Sa. M. 3 108 718. Gewinn-Verwendung: R.-F. 70 588, Spec.-R.-F. 70 588, Tant. an A.-R. 70 588, Div. 1 200 000, Vortrag auf 1899 34 774. Reservefonds: M. 641 981, Spec.-R.-F. M. 578 823. Kurs Ende 1890–98: In Berlin: 141.25, 133.50, 132, 141, 159.75, 134.50, 145, 155.50, 157.30 %. — In Frankfurt a. M.: 140, 133.70, 132.70, 139, 161.25, 134.80, 145, 156.40, 157.50 %. Auf- gelegt am 19. Juni 1890 zu 142.50 %. Dividenden 1889–98: 10, 10, 10, 10, 10, 10, 5, 7, 10, 10 %. Zahlbar spätestens im Juli. OCoup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Vors. Carl Fr. Ferber, Bergwerks-Dir. Herm. Simon, Otto Geyler, Chemiker Dr. Konr. Kubierschky, Ingenieur Paul Albrecht. Aufsichtsrat: Vors. Herrschaftsbes. Herm. Schmidtmann, Lofer; Stellv. Gen.-Konsul E. Russel, Baurat A. Lent, Präs. a. D. P. Jonas, Reechtsanwalt a. D. A. Salomonsohn, Berlin; Dr. Ferd. v. Hansemann, Pempowo. irmenzeichnung: Zwei Direktoren oder ein Direktor und ein Prokurist. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Direction der Disconto-Gesellschaft; Frankfurt a. M.: M. A. von Rothschild & Söhne. Publ.-Organ: R.-A. Syndikat der Kaliwerke: Die unter den Salzbergwerken bestehende Karnallit-Förder-Kon- vention wurde am 15. Okt. 1883 bis Ende 1888 fest und dann mit sechs Monate Kün- digung erneuert und durch Aufnahme der Werke zu Aschersleben und des Schachtes Ludwig II. erweitert, gleichzeitig auch ein Syndikat der Chlorkaliumfabriken mit Zentral- verkaufsstelle errichtet. Der Markt gewann dadurch wieder festen Halt. Am 21. Sept. 1888 wurde die Konvention von neuem auf zehn Jahre abgeschlossen; in 1889 wurden die Deutschen Solvay-Werke, in 1891 das Salzwerk Thiederhall, in 1893 das Salzwerk in Wilhelmshall in den Verband aufgenommen. Der Vertrieb geschieht durch die gemeinsame Verkaufsstelle des Verkaufs-Syndikats der Kaliwerke in Leopoldshall-Stassfurt. Sollte ein Werk seinen Syndikatsanteil nicht fördern können, wie z. B. infolge der Wassereinbrüche Westeregeln 1891 und 1892 und Aschersleben teilweise 1895/96, so wird das ausfallende Quantum von den übrigen Syndikatsschächten so lange pro rata ihres Anteils mitgefördert, bis die Förderunfähigkeit bei dem betreffenden Werke wieder behoben ist. Bei kürzerer Dauer der Betriebsstörung ist eine volle oder teilweise Nachförderung vertraglich gestattet. Die Gesamtförderung auf allen Syndikatswerken belief sich an Kalisalzen 1896–98: 17 824 786, 19 501 411, 22 082 483 Doppelzentner. Im Juni 1898 fanden Verhandlungen wegen Erneuerung und anderweiter Organisation des Syndikats statt, nachdem die Salzwerke Sondershausen und Hedwigsburg ihre Auf- nahme nachgesucht hatten. Am 22. Juni 1898 gelangten dieselben, vorbehaltlich der Zustimmung der Anhaltischen Regierung und der Gewerkschaften Wilhelmshall und Hedwigsburg, zum Abschluss. Die Basis der Beteiligungen der einzelnen Werke bildet in dem neuen Syndikats-Vertrage der Absatz. Die Kali-Erzeugnisse sind in vier Gruppen geteilt, und zwar: 9 7