„** Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Direktion: Carl Wasmuth, Ernst St. Blanquart. Prokurist: G. J. F. Andrae, Rud. Zachariae. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Rud. Abel, Stellv. Bernh. Stoewer, Alb. Ed. Toepffer, Stettin; Komm.-Rat Mor. Behrend, Max Schlesinger, Berlin. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Abraham Schlesinger; Stettin: Wm. Schlutow. Publ.-Organe: R.-A. und mehrere Berl. und Stett. Ztgn. Vereinigte Pommersche Eisengiesserei u. Hallesche Maschinenbau-Anstalt, vorm. Vaass u. Littmann in Stralsund mit Filialen in Halle a. S. und Barth. Gegründet: Am 10. Dez. 1871. Letzte Statutenänd. vom 15. Sept. 1898, 8. April und 27. Mai 1899. Die Firma lautete bis Nov. 1888 „Pommersche Eisengiesserei und Ma- schinenbau-A.-G. Die G.-V. v. 27. Mai 1899 beschloss den Verkauf der Etablissements in Stralsund und Barth event. Umwandlung derselben in eine neue Ges. gegen Gewäh- rung von Aktien, jedoch nicht unter M. 950 000. Die gleiche G.-V. beschloss ferner den Sitz der Ges. nach Halle a. S. zu verlegen und die Firma umzuändern in „Hallesche Union Aktien-Gesellschaft, Maschinenfabrik, Eisengiesserei und Kesselschmiede vorm. Vaass & Littmann, H. W. Seiffert und Wolff & Meinel“. Zweck: Herstellung von landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten, von Eismaschinen, Dampfkesseln, Reservoirs, von Blecharbeiten zu technischen Zwecken etc. Gesamtumsatz 1897–98: M. 848 538, 1 299 400. Geschichtliches: Die Ges. übernahm die dem Komm.-Rat Spalding gehörige Maschinenbau- anstalt und Eisengiesserei für M. 720000 und kaufte 1888 eine nachbarliche frühere Zucker- fabrik für M. 110 000, während zwei Wohnhäuser und die Lagerplätze am Hafen für M. 70 800 verkauft wurden. Die G.-V. vom 21. Sept. 1888 genehmigte Ankauf der Eis- und Kellereimaschinenfabrik von Vaass & Littmann (Pächter Hermann Steinke und Paul Wolff), Halle a. S., ab 1. Juni 1888 für M. 560 000 bar und M. 250 000 in einer 4 %, fünf Jahre lang unkündb. Hypoth.; die Fabrik wurde 1889 umgebaut. Die G.-V. vom 11. Jan. 1890 beschloss weiter den Ankauf der Maschinenfabrik von Schlör & Salchow in Barth ab 1. Jan, 1890 für M. 60 000 4½ % Hypoth. und M. 313 413 bar und die G.-V. vom 2. Mai 1896 den Verkauf des Halleschen Etablissements und dessen Umwandlung in eine besondere A.-G., die G.-V. vom 22. Juni 1897 hob jedoch diesen Beschluss wieder auf. Weiter beschloss die G.-V. vom 13. Jan. 1898 den Ankauf der Halleschen Dampf- pumpen- und Maschinenfabrik Wolff & Meinel ab 1. Jan. 1898 für M. 414 050 unter Ver- rechnung von M. 111 000 Hypoth. zur Anlage einer Eisengiesserei, zu welchem Zweck eine 4 % fünf Jahre unkündb. Hypoth. aufgenommen ist. Die G.-V. vom 15. Sept. 1898 genehmigte Ankauf der Dampfkessel- und Apparatebauanstalt von H. W. Seiffert, Halle a. S. (Inh. Herm. Seiffert) für M. 850 000 in Aktien. Kapital: M. 4 000 000 in 1500 Aktien à M. 300, 900 Aktien à M. 1500 und 2200 Aktien à M. 1000 nach Reduktion des urspr. Kapitals von M. 675 000 in Aktien à M. 3000 durch Zusammen- legung von 3: 2 Aktien im Jahre 1883 und nach Erhöhung des reduzierten Kapitals von M. 450 000 um M. 450 000, 600 000, 300 000, 300 000, 900 000 und M. 1 000 000 It. G.-V.-B. vom 10. April 1886, 21. Sept. 1888, 11. Jan. 1890, 3. April 1897, 13. Jan. 1898 und 24. Sept. 1898. Die M. 450 000 II. En., ohne Erfolg je zur Hälfte den ersten Zeichnern und den derzeitigen Aktionären zur Verfügung gestellt, wurden später von der Firma Leopold Friedmann. Berlin, übernommen. Auf die M. 600 000 III. Em. wurde der Firma Leopold Friedmann ein Bezugsrecht al pari gewährt gegen Cession ihrer Rechte aus der Verkaufsofferte von Vaass & Littmann frei von Provision, Übernahme sämtlicher Kosten der Operation und Ablösung der Gründerrechte. Die „Ablösung der Gründerrechte“ ist jedoch nur dahin zu verstehen, dass Leopold Friedmann lediglich für die Em. 1888/89 die Verpflichtung übernommen hat, falls ein fallit gewordener Gründer bezw. sein Rechtsnachfolger . Gründeransprüche geltend machen sollte, den notwendigen Aktienbetrag al pari zur) = fügung zu stellen, ohne für spätere Em. Verpflichtungen zu übernehmen. bie Gründer- rechte der beiden anderen Gründer sind dagegen abgelöst. Die Aktien IV. Em. waren, bis 26. Juni 1897 zu 104 % zu beziehen. Von der V. Em. (1898), div.-ber. ab 1. Jan. 1898, über- nahm Leopold Friedmann zunächst M. 600 000 al pari und stellte dieselben den Aktionären 15 5. Febr. 1898 zu 106 % an, die übrigen M. 300000, div.-ber. ab 1. Jan. 1898, am 19. März 1898 zu 110 %. Die VI. Em. (1898) diente hauptsächlich (mit M. 850 000) zum Ankauf 191 Dampfkesselbau-Anstalt von H. W. Seiffert, Halle a. S. (s. oben), restliche M. erhielt Leopold Friedmann zu pari mit der Verpflichtung, den nicht abgefundenen erstel Zeichnern das Recht zum Bezuge der ihnen zustehenden Aktien al pari einzuräumen un M. 19 232 bar ab 1. Okt. 1897. Die alten Aktien werden seit 20. Jan. 1889 auf die neue Firma abgestempelt. 6 Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Berlin, Stralsund oder Halle a. 5. Stimmrecht: Je M. 300 = 1 St. Res Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F., 8 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Dir., Re Div.; beträgt diese weniger als 4 %, erhält der A.-R. nur 5 % Tant.