Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 819 5 Jahren erfolgen; der zu zahlende Preis vermindert sich alsdann um weitere 6 % pro Jahr, während nach 50 Jahren, vom Beginn des Betriebes der Anlage ab gerechnet, die gesamten Anlagen kostenlos in das Eigentum der Stadt übergehen. Für die Benutzung der öffentl. Strassen, Plätze etc. hat die Ges. der Stadt Leipzig ausser den örtl. u. allg. Steuern und Abgaben eine jährl. Vergütung von 16 % der ge- samten Bruttoeinnahme zu leisten. Neben der Abgabe aus dieser Bruttoeinnahme Hat die Ges. der Stadt Leipzig, sobald der jährl. Reingewinn 6 % übersteigt, den unter Gewinn- verteilung näher bezeichneten Anteil am Reingewinn zu gewähren, wobei als Reingewinn der Überschuss der Betriebseinnahmen über die Betriebsausgaben nach Abzug des er- wähnten Anteils der Stadt an der Bruttoeinnahme und den erforderl. Abschreib. an- gesehen wird. Zum Zwecke von Erneuerungen und Amortisationen kann die Ges. jährl. Abschreib. im Betrage bis zu 6 % des urspr. Wertes der Gesamtanlage unter Zurechnung der Aufwendungen für die im Laufe der Jahre erfolgten Erweiterungen vornehmen. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 2 000 000, Erhöhung lt. G.-V.-B. vom 6. April 1898 um M. 1 000 000 in 1000, ab 1. Jan. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten 27. April bis 4. Mai 1898 den Aktionären zu 1% Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. im April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 5 % Tant. an A.-R., bis 10 % Tant. an Vorst., 6 % übersteigt die den Aktionären zu gewährende Div. die Höhe.von 6 %, so erhält die Stadt- gemeinde Leipzig von einem derartigen Überschuss von über 6 % einen Teilbetrag von 40 %, über 7 % einen solchen von 50 %, über 8 % einen solchen von 60 %, über 9 % einen solchen von 66 % angewiesen, während die Restsumme als weitere Div. verteilt wird. Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Gebäude 311 668, Motoren 368 224, Dynamomaschinen 201. 360, Drehstromumformer 77 500, Akkumulatorenanlage 217 458, Apparate 158 408, La- boratorium 13 884, Mobiliar 14 668, öffentl. Beleuchtung 27 392, Kabelnetz I 794 313, do. II 564 791, do. III 403 675, Elektricitätszähler I 86 833, do. II 54 975, do. III 38 353, De- bitoren 458 492, Kassa 11 649, Effekten 375 562, Tilg.-F.-Effekten 90 744, Ern.-F.-Effekten 34 510. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Ern.-F. 50 508, Tilg.-F. 138 564, Abschreib.-Kto 232 021, R.-F. 115 400, alte Div. 998, Kreditoren 569 260, Reingewinn 197 712. Sa. 4 304 466. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 79 467, Tilg.-F. 47 500, Ern.-F. 15 893, Effekten- kursverlust 6619, Reingewinn 197 712.– Kredit: Vortrag a. 1897 2128, Zs. 16 445, Pacht- erträgniskto: Stromlieferung 560 297, Zählermiete 21 317, Hausanschlussrabatte 4394, An- lagenprüfungsgebühren 9205. Sa. M. 595 214, wovon ab: Betriebsführung Siemens & Halske 224 056 und Rabatte an Konsumenten 42 538. Sa. 266 594, bleibt Betriebsüberschuss 328 619. Summa des Kredits M. 347 193. Gewinn Verwendung: R.-F. 9779, Tant. an A.-R., Vorst. u. Beamte 27 870, Div. 157 500, Vortrag 2562. Reservefonds: M. 125 179, Ern.-F. M. 50 508, Tilg.-F. M. 138 564. 1895–98: In Leipzig: 126, 136.75, 131, 121.75 %. – In Dresden: 126.50, 135.50, 130.50, 120.50 %. Dpidenden 1805—03; 5, 5, 5½, 5 0%, Coup- Verj 4 J. n. F Direktion: E. Kuchenmeister. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Max Huth, Stellv. Justizrat Dr. Ludolf Colditz, Leipzig; Bank-Dir. G. Klemperer, Dresden; Dr. Jos. Rosenthal, Bank- E Erich, Professor Dr. Emil Budde, Berlin; Fabrikbes. O. Müller, Leipzig. Prokurist: 0. Franz. Firmenzeichnung: Der Dir. in Gemeinschaft mit dem Prok. Zahlstellen: Eigene Kasse; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Dresden: Dresdner Bank. ubl.-Organe: R.-A., Leipz. Tageblatt, Berl. Börsen-Ztg., Dresdner Anzeiger. Electricitäts-Werke Liegnitz in Liegnitz. Gegründet: Am 11. Jan. 1898. Letze Statutenänd. vom 19. Mai 1899. Gründer: Carl Pauly, Carl Anger, Heinrich Fugger, Max Schlesinger, Bankiers in Berlin; Rentier Franz Kilian, Gr.-Lichterfelde. Zweck: a) Erwerb, Errichtung und Veräusserung elektrischer und sonstiger industrieller Anlagen aller Art: b) Betrieb von Handelsgeschäften; c) Erwerb und Veräusserung von Grundbesitz. Die Ges. übernahm die der Elektricitäts-Ges. Felix Singer = Co. in Berlin für 40 Jahre verliehene Koncession für den Betrieb einer elektrischen Strassenbahn und einer Ende 1898 in Betrieb genommenen Licht- und Kraftstation in Liegnitz für zusammen M. 1 440 000. Der Betrieb der 3 Linien umfassenden Strassen- ahn wurde am 11. Jan. 1898 eröffnet. Nach Ablauf der Koncession fallen die Anlagen unentgeltlioh an die Stadt Liegnitz, der ausserdem das Recht zum Rückkauf nach Jahren zusteht. Die Ges. hat für die ersten drei Betriebsjahre 6 %, für die nächsten vier Betriebsjahre 7½ %, für die darauffolgenden vier Betriebsjahre 9 % und von da 10 % der Bruttoeinnahmen an die Stadt Liegnitz zu zahlen. Diese Abgaben hat die Cs, für das Jahr 1898 mit M. 4500, für die beiden nächsten Betriebsjahre mit mindestens M. 12 000 pro Jahr, für 1901 und 1902 mit mindestens M. 14 500, für 1903 und 1904 mit mindestens M. 17 500 pro Jahr und für alle späteren Jahre mit mindestens je M. 20 000 färantiert. Werden 5 % verdient, so bekommt die Stadt ausserdem 20 % und bei 6 % 3 % des überschiessenden Gewinnes. 52*