Wollgarn- u. Wollwaren-Fabriken, Streich-, Vigogne- u. Strickgarn-Spinnereien. 943 Dividenden 1896/97–98: 0, 6½ %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Der Betrieb wurde 1897/98 er- öftnet und war erst von Mitte 1898 ab ein regelmässiger. Direktion: Christian Haugk. Aufsichtsrat: Vors. L. Davignon, Stellv. Stadtrat Herm. Schmidt, Oscar Meyer, Alfred Thieme jr., Heinr. Thiemer. Prokurist: Reinh. Lorenz. Pirmenzeichnung: Der Vorst. oder Vorst. und Prok. Publ.-Organ: R.-A. Sächsische Wollgarnfabrik vorm. Tittel & Krüger in Leipzig-Plagwitz, mit Zweigniede rlassung in Berlin. Gegründet: Im Jahre 1887 als A.-G.; die frühere Firma besteht seit 1866. Die Ges. über- nahmdie Wollgarnfabrik, Dampffärberei und Tapisseriema nufaktur der Firma Tittel & Krüger und erwarb 1893 die Einrichtung der früheren Kammgarnspinnerei Berlin. 1898 ist eine neue Spinnerei- und Färbereianlage errichtet bezw. noch im Bau. Letzte Statutenänd. vom 11. Febr. 1898. Beschäftigt werden ca. 2000 Arbeiter. Zweck: Betrieb einer Kammgarnspinnerei und Färberei sowie Tapisseriemanufaktur. Geschichtliches: Die Ges. übernahm die den Inhabern der Firma Tittel & Krüger in Leipzig gehörige, in Plagwitz gelegene Wollgarnfabrik, Tapisseriemanufaktur und Dampffärberei mit allen Ein- und Zubehörungen, sowie mit den in Leipzig, Berlin und New York be- stehenden Zweigniederlassungen des Geschäfts um den Gesamtkaufpreis von M. 3 494 113. Der Kaufpreis fand seine Berichtigung in der Weise, dass M. 1 424 113 Hypoth.- und Geschäftsschulden in Anrechnung auf den Kaufpreis von der Ges. übernommen und M. 2 070 000 den Verkäufern in Aktien gewährt wurden. Behufs Beschaffung der Mittel zum Bau einer Spinnerei emittierte die Ges. 1889 eine Anleihe in Höhe von M. 1 500 000. Die Berliner und New Yorker Filialen sind 1890 aufgelöst worden. Die Ges. hat im Mai 1893 die Einrichtung der früheren Kammgarnspinnerei Berlin um einen sehr billigen Preis erworben und sofort in Betrieb gesetzt (jetzt in gemieteten Räumen). Dagegen ist von ihr das früher ihr gehörig gewesene Bässlersche Grundstück mit einem wesent- lichen Nutzen veräussert worden. Kapital: M. 3 450 000 in 3450 Aktien à M. 1000 nach Erhöhung lt. G.-V.-B. vom 11. Febr. 1898 um M. 1 150 000 in 1150 neuen, ab 1. Juli 1898 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären vom 7. bis 15. März 1898 zu 130 %. Anleihen: M. 1 500 000 in 4 % Oblig. von 1889, Stücke à M. 500. Zs. 1./4. und 1./10. Tilgung ab 1895 durch jährl. Ausl. von 2 % im Mai auf 30. Sept. Die Anleihe ist hypothekarisch 3 nicht eingetragen. Ende 1898 noch in Umlauf M. 1 380 000. Kurs Ende 1895–98: 99.50, 100.75, 101.25, 99.75 %. Notiert in Leipzig, Hypotheken: M. 915538 insgesamt in drei Posten. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 5 % Div., vom Rest 5 % zum R.-F. I, bis?s? Überschuss Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Areal u. Gebäude 1 859 091, Spinnereierweiterung 921 101, Färbereineubau 10 265, Maschinen 1 284 038, Gasbeleuchtungsanlage 2104, elektrische Be- leuchtungsanlage 19 200, Dampfheizungsanlage 19 043, Bahngleisanlage 13 999, Geschäfts- utensilien u. Inventar 52 548, Pferde -u. Wagen 2369, Versicherung 44 789, Checkkto 170 559, Kassa 6966, Wechsel 101 726, Effekten 8872, Waren 3 7 78 040, Spinnereibetrieb Berlin 619 299, Debitoren 1 790 377. – Passiva: A.-K. 3 450 000, Schuldverschreibungen 1 380 000, Schuldverschreibungs-Ausl. 8500, Hypoth. 915 538, R.-F. I 328 224, R.-F. II 105 607, Accepte 735 125, Kreditoren 3 391 706, Schuldverschreib.-Zs. 14 540, alte Div. 1060, Delkrederekto 10 000, Unfallversich.-Beitrag 3000, Gewinn 361 093. Sa. M. 10 704 395. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handlungsunkosten 254 255, Zs. 183 289, Reparaturen 5545, Delkrederekto 6020, Unfallversich.-Beitrag 3000, Abschreib. 171 511, Reingewinn 361 093. – Kredit: Vortrag a. 1897 29 857, Bruttogewinn 954 858. Sa. M. 984 715. Gewinn-Verwendung: R.-F. I 16 775, Div. 258 750, R.-F. II 14 392, Tant. an A.-R. 17 092, an Vorst. u. Beamte 25 638, Vortrag 28 443. Reservefonds: I M. 345 000, II M. 120 000, Delkrederekto M. 10 000. Kurs 1888–98: 157.50, 162, 102.75, –, 55, 80, 82.50, 129.75, 166, 155.90, 133.25 0%. Notiert Rin Heipzig. Dividenden 1887–98: 9½, 11, 9, 0, 0, 0, 0, 0, 10, 12, 10, 9 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: C. Büchner, H. Pfabe. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Sieskind-Sieskind, Stellv. Paul Schröder, Fr. Jay, Fr. Grämer, A. Krüger, Leipzig; Komm.-Rat Dir. F. Ullrich, Blumenthal. Prokurist: Otto Heynold, Carl Cotti, Ad. Wiesenthal. Firmenzeichnung: Zwei Vorst. oder ein solcher mit einem Prok. oder zwei Prok. Zahlstellen: Eigene Kasse; Leipzig: Leipziger Bank, Becker & Co., H. C. Plaut. Publ.-Organe: R.-A., Leipz. Tageblatt, Leipziger Ztg.