Nähfaden-Fabriken und Zwirnereien. 1007 Sächsische Nähfadenfabrik, vorm. R. Heydenreich in Witzschdorf (Sachsen). Gegründet: Im März 1872. Letzte Statutenänd. vom 9. März 1899. Die Ges. übernahm die Nähfadenfabrik von R. Heydenreich ab 25. Sept. 1871. Später wurde noch eine Bleicherei und Färberei angelegt. Nach einer wesentlichen Umgestaltung und Vergrösserung des Unternehmens in den Jahren 1890/91, zu der die erforderlichen Kosten den Betriebs- mitteln entnommen wurden, ist 1898 durch grössere Neubauten eine abermalige be- deutende Erweiterung begonnen. Die Kosten hierzu werden aus der 1898 er Anleihe gedeckt. Zweck: Erzeugung von baumwollenen Zwirnen aller Art, ferner von Häkelgarnen, Stick- garn, Stopfgarn etc. für alle Zwecke. Die Ges. arbeitet mit 40 000 Zwirnspindeln. Kapital: M. 1 500 000 in 1000 St.-Aktien und 500 Vorz.-Aktien à M. 1000. Letztere berech- tigen zu 4 % Vorz.-Div. und Vorbefriedigung im Falle der Liquidation. Ursprünglich M. 2 550 000 in St.-Aktien, wurde das A.-K. 1886 auf M. 850 000 durch Zusammenlegung von 3 zu 1 Aktie herabgesetzt und dann 1895 auf M. 1 000 000 in St.-Aktien erhöht; die Vorz.-Aktien wurden lt. G.-V.-B. vom 9. Sept. 1886 ausgegeben. Anleihe: M. 310 000 in 4½ % Oblig. von 1891. Stücke à M. 500. Noch in Umlauf M. 260 000. Die Anleihe ist zur Rückzahlung gekündigt, bezw. bereits zurückgezahlt; s. folg. Anleihe. Hypothekar-Anleihe: M. 750 000 in 4 % Oblig. lt. G.-V.-B. v. 10. März 1898, rückzahlbar zu 103 % ab 1902. Diese Anleihe diente zur Tilg. des Restes der früheren Anleihe von 1891 und zur Erweiterung der Fabrikanlagen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: März-April in Chemnitz, Dresden oder Witzsch- dorf. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., alsdann 4 % Div. auf das ganze A.-K., vom Uberschuss 7½ % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, vom Rest 4 % Vorz.-Div. an Vorz.-Aktien, Überrest Super-Div. an alle Aktien gleichmässig. Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Grundstücke mit Rohwasserkraft u. Waldbeständen 112 223, Wasser- u. Uferbauwerke, Wege u. Einfriedigungen 12 989, Gebäude 380 329, Maschinen 324 732, Geleisanlage 3066, Utensilien 27 047, Fuhrwerk 3977, elektr. Beleuch- tung 12 871, Kassa 15 704, Wechsel 88 060, Debitoren 231 617, Guthaben bei Lieferanten 10 090, Bankguthaben 42 676, Neuanlagen 232 501, Separatkto 346, Effekten 4000, Ver- sicherung 2685, Vorräte, Waren 438 806, Materialien 113 027. – Passiva; A.-K. 1 500 000, Oblig. 260 000, Oblig.-Zs. 2790, konvert. Aktien 346, R.-F. 39 321, Spec.-R.-F. 60 000, Arbeiterunterstützungskto 316, alte Div. 1060, Gewinn 192 920. Sa. M. 2 056 755. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handlungsunkosten 77 892, Maschinenunterhaltung 10 936, Grundstück- u. Gebäudeunterhaltung 1928, Fuhrwerksunkosten 7817, Oblig.-Zs. 11 700, Gewinn 192 920. – Kredit: Vortrag a. 1897 1642, Zs. 4450, Bruttogewinn 297 102. 993 195. Gewinn-Verwendung: R.-F. 8060, Tant. an Vorst. u. Beamte 9560, an A.-R. 12 091, Div. 125 000, Spec.-R.-F. 5000, Arbeiterunterstützungskto 1000, Vortrag 2148. Reservefonds: M. 47 382, Spec.-R.-F. M. 65 000. Kurs: Konv. St.-Aktien: In Berlin Ende 1889–98: 79.25, –, 46, 39, 62.50, 84.10, 100, 112.25, 109.60, 113.50 %. – In Dresden Ende 1888–98: 63, 84, 50, 50, 43, 62, 83.50, 98.75, 112.50, 110, 112.75 %. – Vorz.-Aktien Ende 1888–98: 100, 100, 90, 85, 85, 107, 125, 142, 163, 168, 172 %. Nur notiert in Dresden. Dividenden 1886–98: St.-Aktien: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 2, 6, 4, 6, 7, 6, 7 %; Vorz.-Aktien: 0, 0, 0, 0, 0, 1½, 6, 10, 8, 10, 11, 10, 11 /% Coußp.-Verf: 3 J. n. F. Direktion: E. R. Kuntze, P. Hübner. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanwalt Dr. jur. Thürmer, Stellv. Komm.-Rat Konsul Menz, Geh. Komm.-Rat Bank-Dir. Cl. Heuschkel, Reinh. Opitz, Dresden; Stadtrat Wilh. Müller, Bautzen. Firmenzeichnung: Der Dir. und der Prok. oder beide Dir. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Deutsche Bank, Dresdner Bank; Dresden: Menz, Bloch- mann & Co., Dresdner Bank, Creditanstalt für Industrie und Handel.