Fabriken für Chemikalien. 1047 Dividenden 1895–98: 5, 5, 8 % an St.- und Prior.-Aktien. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Geschäftsinhaber: Gustav Davidsohn, Dr. Georg Petschow, Otto Palis, pers. haft. Gesellschafter. Aufsichtsrat: Berger, Dr. Otto Helm, Yorck. Stoddart, Bernicke. Firmenzeichnung: Zwei Geschäftsinhaber. Zahlstelle: Eigene Kasse. Publ.-Organ: R.-A. Reservefonds: I M 59 312, II M. 111 977, Reparatur-R.-F. M. 50 000. 5, Deutsche Pluviusin-Aktien-Gesellschaft in Dresden. Gegründet: Am 24. Aug. 1897; handelsgerichtlich eingetragen am 23. Dez. 1897. Zweck: Gegenstand des Unternehmens ist der Ankauf der Deutschen Reichspatente Nr. 78 918 (Verfahren zum Wasserdichtmachen von Geweben und Papieren) und Nr. 80 231 (Zusatz zum Patente Nr. 78 918) für Pluviusinerzeugung, von deren Inhaber Herrn August Hansel und Benutzung bezw. Verwertung dieser Patente, die fabrikmässige Erzeugung und der Vertrieb von Pluviusin und einschlägigen Artikeln, die eventuelle Errichtung von Zweigniederlassungen, die Übernahme der Errichtung von Anlagen, Grundstücken, Geschäften oder anderen Unternehmungen, welche zur Erreichung des obengedachten Zweckes dienen, sowie die Beteiligung mit Kapital an solchen. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000, wovon Ende 1898 M. 1 339 000 eingezahlt waren. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im April. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Grundkto 54 293, Baukto 144 478, Maschinen 144 000, Utensilien 10 330, Mobilien 4357, Patentkto 720 000, Kassa 1374, Rimessen 3450, Waren, Rohwaren 109 554, vorausbez. Prämie 1054, Debitoren 62 380, Verlust 145 026. – Passiva: A.-K. eingezahlt 1 339 000, Kreditoren 61 300. Sa. M. 1 400 300. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Organisationskto 33 942, Unkosten (Gehälter, Spesen etc.) 13 560, Assekuranz 1274, Musterspesen 8842, Fabrikationsunkosten 17 749, Rabatt 13 787, Abschreib. 105 236. – Kredit: Diskont u. Zs. 2741, Fabrikationskto 46 625, Verlust 145 026. Sa. M. 194 392. Dividenden 1897–98: 0, 0 %. Das Unternehmen ist noch im Vorbereitungsstadium begriffen. Direktion: Aug. Hansel. Aufsichtsrat: Vors. Georg Hütterott. Firmenzeichnung: Der Vorst oder zwei Prok. Publ.-Organ: R.-A. Chemische Fabrik Griesheim-Elektron in Frankfurt a. M., Gutleutstrasse 31, mit Zweigniederlassungen und Fabriken in Griesheim a. M., Mainthal, Küpper- steg, Spandau, Bitterfeld, Rheinfelden (Bad.) und Westeregeln. Gegründet: Im Jahre 1856 unter der Firma Frankfurter Aktiengesellschaft für landwirt- schaftlich-chemische Fabrikate, seit 1864 Chemische Fabrik Griesheim, am 18. Aug. 1898 wurde die jetzige Firma angenommen. Letzte Statutenänd, vom 18. Aug. 1898. Zweck: Erzeugung und Vertrieb von chemischen und metallurg. Produkten. Werke in Gries- heim a. M., Mainthal, Küppersteg b. Köln, Spandau, Bitterfeld, Rheinfelden (Bad.) und Westeregeln (hier in Verbindung mit den konsolidierten Alkaliwerken). Im Jahre 1896 wurde die Chemikalienfabrik Mainthal in Griesheim durch Fusionsvertrag übernommen und den Aktionären der ersteren gegen Übertragung ihres Vermögens und der Schulden M. 300 000 in 300 Aktien à M. 1000 der Chemischen Fabrik Griesheim gewährt. Die G.-V. vom 18. Aug. 1898 beschloss Fusion mit der Chemischen Fabrik Elektron A.-G. in Frankfurt a. M. mit Wirkung ab 1. Jan. 1898 gegen Gewährung von nom. M. 3 000 000 Aktien der Chemischen Fabrik Griesheim mit Div. ab 1. Jan. 1898 an die Aktionäre der Chemischen Fabrik Elektron (A.-K. M. 4 000 000, Gewinn 1895–97: M. 365 568, 477 504, 483 867). (Siehe dieses Handbuch 1897/98.) Zwischen der Fabrik Griesheim-Elektron und den Elektrochemischen Werken G. m. b. H. in Bitterfeld-Rheinfelden wurde Ende 1898 folgendes Vertragsverhältnis ver- einbart: Griesheim übernimmt die Betriebe von Bitterfeld und Rheinfelden für die Her- stellung von Chlor, Chlorkalk, Alkalien, Natrium, Magnesium und Carbid pachtweise für mehrere Jahre und besorgt auch den Verkauf der Erzeugnisse mit Ausnahme der drei letztgenannten Produkte, während die Verwertung des Carbidverfahrens den „Elektrochemischen Werken“ vorbehalten bleibt. Dieselben erhalten als Vergütung die Hälfte des Bruttogewinnes, welcher aus den von ihnen verpachteten Betrieben erzielt wird unter Abzug der Summen, welche für die von Griesheim zu besorgende Leitung und Verwaltung erforderlich sind. Anderseits participieren die Elektrochemischen Werke zur Hälfte an dem Bruttogewinn, den die elektrischen Betriebe von Griesheim ergeben, so dass eine Art gegenseitige Pachtung vorliegt. Die Ges. ist bei der Société Industrielle de Produits chimiques in Frankreich, bei der Sociedad Elektro-quimica de Flix in Spanien, sowie bei den Elektrochemischen Werken zu Zombkowice in Russland beteiligt.