1066 Farben- und Bleistift-Fabriken. Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Grundstücke Elberfeld u. Filialen 2 558 430, Gebäude Elber. feld u. Filialen 1 844 008, Maschinen u. Geräte Elberfeld u. Filialen 1 338 696, Rohstoffe, Halbfabrikate, fertige Produkte, Materialien u. Diverses 14688 186, Kassa, Reichsbank-Saldo. Wechsel, Bankguthaben 9 178 085, div. Debitoren 5 717 928. — Passiva: A.-K. 12 000 000, Oblig.-Anleihe 8 000 000, diverse Kreditoren 7 122 879, alte Div. 180, Oblig.-Zs.-Kto 84 788, ausgeloste Oblig. 4200, R.-F. I 3 755 295, R.-F. II 350 000, Beamten-Unterstütz.-F. 176 570, Arbeiter-Unterstütz.-F. 560 756, Gewinnvortrag a. 1897 299 105, Reingewinn pro 1898 2 971 559. Sa. M. 35 325 335. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalspesen, Handlungsunkosten etc. 1 506 278, Oblig. Zs. u. Aufgeld auf ausgel. Oblig. 126 549, Verluste durch Falliten u. Dubiose 52 318, Ab. schreib.: a) auf Grundstücke 200 000, b) auf Gebäude 566 927, c) auf Maschinen u. Geräte 838 241; zum Arbeiter-Unterstütz.-F. 50 000, Gratifik. 120 000, Reingewinn 3 270 665. – Kredit: Gewinnvortrag a. 1897 299 105, Fabrikationsnutzen Pro 1898 (abz. aller Betriebs. unkosten) 6 431 874. Sa. M. 6 730 980. Gewinn-Verwendung: Tant. an A.-R. 296 871, Extra-Abschreib. 600 000, Div. 1 980 000, Vor. trag 393 793. Reservefonds: M. 3 755 295, Spec.-R.-F. M. 350 000. Kurs Ende 1886–98: 94.10, 111, 189.25, 209.90, 189, 188, 222, 248.25, 303.25, 319.50, 349.60, 354, 325.25 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1886–98: 4, 7, 12, 15, 17, 18, 18, 18, 18, 18, 18, 18, 18 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Friedr. Bayer, Dr. Henry Th. Böttinger, Herm. König. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Aug. Viefhaus, Elberfeld; Rentner Ernst von Eynern, Berlin; Eisenbahn-Präs. a. D. Paul Jonas, Berlin; Rentner Ed. Tust, Charlottenburg; Karl Leverkus, Leverkusen. Zahlstellen: Für Div. und Teilschuldverschreibungen: Elberfeld: Eigene Kasse; Berlin, Frank- furt a. M., Hamburg, München: Deutsche Bank; Elberfeld: Bergisch Märkische Bank: Mülhausen i. Els.: Bank für Elsass und Lothringen. – Für Teilschuldverschreibungen ausserdem: Bremen: Filiale der Deutschen Bank; Elberfeld: von der Heydt-Kersten & Söhne; Barmen: Barmer Handelsbank. Publ.-Organ: R.-A. Gerb- und Farbstoffwerke H. Renner & Co., Actiengesellschaft in Hamburg. Gegründet: Am 31. Jan. 1899. Gründer: Herm. Renner, Hamburg; Komm.-Rat Carl Delius, HRobert Suermondt, Aachen; Thomas Achelis, Bremen; Prof. Georg Frentzen, Aachen- Burtscheid; Carl Cosack auf Mentzelsfelde b. Lippstadt. Die Ges. übernahm das von der Kommandit-Ges. „Gerb- und Farbstoffwerke HI. Renner & Co.“ betriebene Fabrikations- geschäft mit allem Zubehör auf Grund der Bilanz vom I. Tan. 1899 gegen Zahlung von M. 700 000 an die Kommanditisten und den bersönlich haftenden Gesellschafter der Kom- mandit-Ges. nach Massgabe ihrer Beteiligung. Die Berichtigung dieses Erwerbspreises erfolgte durch Übergabe von 700 für volleingezahlt geltende Aktien der Ges. Zweck: Erwerb und Weiterbetrieb des bisher von der Kommandit-Ges. „Gerb- und Farbstoff- werke H. Renner & Co.“ geführten Fabrikgeschäfts in Farb- und Gerbstoff-Produkten, sowie aller dazu gehörigen und von der Kommandit-Ges. sonst betriebenen Geschäfte. Kapital: M. 2 100 000 in 2100 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Direktion: Herm. Renner. Prokuristen: Dr. Hugo Ad. Schenk, Friedr. Wilh. Spielter, Carl Friedr. Bauer. Aufsichtsrat: Komm.-Rat Carl Delius, Rob. Suermondt, Aachen; Thomas Achelis, Bremen; Prof. Georg Frentzen, Aachen-Burtscheid; Carl Cosack, Mentzelsfelde b. Lippstadt. Firmenzeichnung: Ein Dir. oder zwei Prok. Publ.-Organ: R.-A. Farbwerke vorm. Meister, Lucius & Brüning in Höchst a. M. mit Filialen in Moskau u. Creil (Oise). Gegründet: Am 28. Dez. 1879 durch Umwandlung der seit 1863 bestandenen Firma Meister, Lucius & Co. bezw. Meister, Lucius & Brüning in eine A.-G. Letzte Statutenänd. v. 6. Mai 1899. Zweck: Fabrikation chemischer Produkte, Teerfarbstoffe etc. Patente u. a.: Dr. Knorrs Anti- byrin, dessen Patent im Juli 1898 abgelaufen ist, Tuberkulin, Diphtherie-Serum, Nitragin zu landwirtschaftlichen Zwecken, neuerdings künstlichen Indigo und Seraphthin als Schutz- mittel gegen Viehseuchen. Arbeiterzahl ca. 3000. Die Grundstücke umfassen 896517 am, die Fabrikgebäude 179 100 qm, die Bahnanlagen 27,1 km. Der Wert der Anlagen ist 189 798 durch Neubauten und Erweiterungen wesentlich gestiegen; zur Vornahme neuer Erweite. rungen hat die G.-V. vom 6. Mai 1899 das A.-K. um M. 2 000 000 erhöht. Ferner sind Beamten- und Arbeiterwohnhäuser (462 Wohnungen und 3 Schlafsäle) vorhanden. Auf die Fabrikanlage etc. im Kostenwerte von M. 34 381 193 wurden von der früheren Firma M. 3 022 358, von der A.-G. von 1880 bis Ende 1898 M. 21 087 831 amortisiert. ――